SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGYLUBMARINEKonventionelle Kraftstoffe weiterhin im FokusOlivier Denizart,Technical Manager LubmarineDie Aufmerksamkeit der Industrie richtetsich zunehmend auf die Nutzung alternativerKraftstoffe. Doch obwohl dieDekarbonisierungsziele bis 2050 aktuelleEntwicklungen bestimmen, ist es auchFakt, dass nach wie vor über 99 % derweltweiten Flotte konventionelle Kraftstoffeverwendet.Laut Daten der Alternative Fuel InsightPlatform (AFI) der KlassifikationsgesellschaftDNV verwenden derzeit nur0,83 % aller Schiffe alternative Kraftstoffe,einschließlich LNG und LPG.Nimmt man die Orderbücher hinzu, sinddort 16 % der neu in Auftrag gegebenenSchiffe mit LNG, Methanol, LPG, Wasserstoffund Ammoniak ausgestattet –doch mit einer Schiffslebensdauer von 20bis 30 Jahren werden konventionelleKraftstoffe die Schiffe noch bis in die2040er Jahre dominieren.Dies wird sich auch auf die Nachfragevon Schmierstoffen niederschlagen, dieden Betriebsanforderungen »klassischer«Motoren noch bis in die absehbare Zukunftentsprechen.»Schmierstoff-Entwickler wie wir arbeitengleichzeitig an Verbesserungen fürbereits bestehende Kraftstoffe – konventionellund LNG –, während wir neueSchmierstoffe für die Anforderungen zukünftigerKraftstoffe entwickeln«, sagteOlivier Denizart, Technical Manager beiLubmarine. Dabei müsse man sich konstantan Motorenentwickler und -herstelleranpassen, um optimierten Kraftstoffverbrauchund weniger Emissionenzu erzielen. Schmierstoffe müssen beispielsweisean erhöhte Temperaturen,Druck im Motor, Abgasrückführung und© Total Energies-nachbehandlung angepasst werden. BeiLubmarine sei man daher bestrebt,Schmierstoffe im Hinblick auf Reinigungskraft,thermische Stabilität undOxidationsbeständigkeit zu optimieren.Hohe AnforderungenHeutige Motoren stellen laut Denizartaußerdem hohe Anforderungen an Zylinderschmierstoffe,sodass man besondersauf den Brennraum, das Ringpaket,die Auslassventile sowie den Kolbenbodenund den oberen Ringbereich achtenmüsse.»Wir konzentrieren uns daher auf geringenAschegehalt zur Kontrolle vonAblagerungen und hohe Reinigungskraftfür die Sauberkeit«, führte der TechnicalManager aus. Im Fokus der Schmierstoff-Entwicklung stünden weiterhin Kraftstoffeffizienz,Emissionskontrolle, ein geringererCO2-Fußabdruck und eine höhereZuverlässigkeit. Auch die »Wichtigkeitsauberer Kolbenringe« könne nichtvernachlässigt werden, sagte Denizart.Dies sehe man zum Beispiel an MAN-Motoren der Kategorie II, die unlängstauf den Markt gekommen sind. SÜDAFRIKAChevron nimmt Port Elizabeth ins System aufDas Unternehmen Chevron Marine Lubricants, eine Tochter derChevron Corporation, hat den südafrikanischen Hafen von PortElizabeth (seit 2021 Gqeberha) in seine Versorgungskette aufgenommen.Dies sei laut einer Mitteilung des Unternehmens vordem Hintergrund geschehen, dass auch Schiffe, die durch die anhaltendenKonflikte im Roten Meer den Umweg über das KapBlick auf Port Elizabeth, Südafrika© Chevronder Guten Hoffnung nehmen müssen, versorgt werden können.Der Service umfasst unter anderem Produkte der Taro Ultra-Range.»Damit haben wir einen Meilenstein für unsere Versorgungsnetzwerkin südlichen Gewässern erreicht«, sagte Ayten Yavuz,Global Marine Lubricants General Manager bei Chevron. »PortElizabeth ist ein wichtiger Hafen, und die Verfügbarkeit vonChevron Lubricants wird die Servicequalität für anlegende Schiffedefinitiv verbessern. Wir haben eng mit unseren Partnern vor Ortzusammengebearbeitet, um diese strategische Erweitung zu ermöglichen,und bedanken uns für die exzellente Kooperation.«Die Stadt Gqeberha liegt im Westen der Algoa-Bucht und besitzteinen der größten Häfen Südafrikas. Neben Bulkern undContainerschiffen, die einen Großteil der 18 Liegeplätze ausmachen,verfügt der Hafen auch über einen Liegeplatz für Tanker.Die Signifikanz des Standorts lasse sich laut Chevron daranerkennen, dass in einem Zeitraum von drei Jahren im Schnitt1050 Schiffe den Hafen anliefen. Seit Oktober 2023 haben außerdemdie Anläufe von Autotransportern deutlich zugenommen,und viele Reedereien hätten den Hafen in ihre alternativenRouten über das Kap aufgenommen, um das Rote Meer zu umfahren,das weiterhin Schauplatz von Angriffen der islamistischenHuthi-Miliz ist.50 HANSA – International Maritime Journal 12 | 2024
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGYLENOL UND FUCHSStarke Partner für die Zukunft(v.l.) Stefan Knapp und Susanne Heinrich (Fuchs), Jan Thiedeitz und StefanClaussen (Lenol)Das globale Ölvermarkter Lenol und das Unternehmen FuchsLubricants Germany haben verkündet, ihre seit inzwischen zweiJahren bestehende Partnerschaft fortsetzen zu wollen. In einer»beeindruckend kurzen Zeit« habe man es geschafft, eine neuemaritime Schmiermittel-Marke zu etablieren, teilten die Firmenmit. Diese gemeinsam entwickelte Marke verspreche optimaleLösungen für Schiffe, die in herausfordernden maritimen Umgebungenarbeiten, erfülle aktuelle Umwelt- und IMO III-Standardsund soll außerdem sicheres und effizientes Arbeiten aufSee garantieren.»Von Anfang an war Fuchs ein starker Partner«, sagte Lenol-CEO Jan Thiedeitz und dankte für die Unterstützung und strategischeExpertise. Auch Fuchs-CEO Stefan Knapp blickte zuversichtlichin die Zukunft. »Unsere Leistungen im maritimen Umfeldhaben ein solides Fundament gelegt«, sagte er. »Für dasnächste Kapitel gibt es keinen Zweifel daran, dass unser Einsatzund Engagement zu weiteren Erfolgen führen wird. Wir feierndiesen Meilenstein und freuen uns auf weiteres Wachstum undInnovationen sowie darauf, bleibenden Einfluss auf die maritimeIndustrie zu nehmen.«Lenol versorgt große Häfen weltweit mit marinen Schmierstoffen.Dabei verfolgt der Ölvermarkter laut Fuchs eine Strategie,die sowohl Nachhaltigkeit als auch Zuverlässigkeit verbinde,was es den Ölvermarkter zu einem idealen Partner für die Zukunftmache.© Fuchs Lubricants GermanyHANSA – International Maritime Journal 12 | 202451
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