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HANSA 12-2024

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KARRIERE | CAREERAn die Schifffahrt von Morgen gedachtBeim 18. Bremer Schifffahrtskongress standen die Herausforderungen im Fokus, die aufangehende Seeleute und Schifffahrts-Experten zukommen – ebenso wie die Hürden derPersonalsuche selbst. Von Jannik Westerkamp© Westerkamp(v.l.) Kerstin Broocks (Guideline) und Kerstin Kraass (PiN), Bastian Gruschka (MCN), Erik Dalege (Wir Lotsen)© MCN© MCN»Die maritime Branche hat keinschlechtes Image, sonderngar keins.«Sabine Zeller,GeschäftsführerinBerufsbildungsstelle SeeschifffahrtWir haben uns im Vergleich zu denletzten Jahren vermehrt«, stellteBastian Gruschka zu Beginn des 18. BremerSchifffahrtskongresses erfreut fest.Insgesamt 150 Besucher waren zurHochschule Bremen am Flughafen gekommen,um sich über maritime Themenauszutauschen – darunter auch vieleStudierende der nautischen Studiengänge.»Bitte miteinander reden!«,scherzte der Vorsitzende des MaritimenClusters Norddeutschland (MCN) undProfessor für Maritime Technology gegenüberVertreterinnen und Vertreternder Branche. Damit kam Gruschka direktauf den Fachkräftemangel zu sprechen,ein zentrales Thema des Kongresses,der in diesem Jahr unter demMotto »Aktuelle Herausforderungen dermaritimen Personalwirtschaft im Vordergrund«stand.Auch Konrad Wolf, Direktor derHochschule, brachte das Problem zurSprache, aber stellte auch die gute Auslastungder Studiengänge heraus, was»keine Selbstverständlichkeit« sei – inanderen Bereichen der Branche brachendie Neuzugänge um bis zu 30 % ein. BesonderenStellenwert habe für ihn dieInternationalität der Studierenden, dieaus vielen verschiedenen Nationen fürdie nautische Ausbildung nach Bremengekommen seien. Auch für Dirk Rogge,stellvertretender Vorsitzender des BremerRhedervereins, ist die Qualität derAusbildung unabdinglich. »Wir brauchenqualifizierte Mitarbeiter und starkeTeams«, sagte er. Anders seien die Zieleder UN und EU, bis Mitte des Jahrhundertsklimaneutral operieren zukönnen, nicht erreichbar. Allein zumThema EU-ETS könne man »einen eigenenStudiengang einrichten«, so komplexseien die Auflagen und Prozesse füreuropäische Schifffahrtsunternehmen.Auch FuelEU Maritime, das BSM-ChefBeveridge zuletzt ein »Monster« nannte,stelle die Branche laut Rogge vor enormeHerausforderungen, denen man nur mitgeschultem Personal begegnen könne.Wellbeing auf SeeDas Programm des zweitägigen Schifffahrtskongressesbestand aus ebensovielfältigen wie tiefgreifenden Themen,die alle Bereiche der Schifffahrt betreffen.Den Anfang machten KerstinBroocks, Managing Director von Guideline,und Kerstin Kraass, CEO von Personalberatungim Norden (PiN), mitdem Vortrag »Wellbeing in a maritimejob«, wo sie die Herausforderungen imBerufsalltag eines Seefahrers vorstellten.Einerseits, so stellen die beiden Rednerinnenheraus, sei ein Großteil desWelthandels nur durch diese Menschenmöglich – immerhin werden rund 90 %aller Güter auf dem Seeweg transportiert.Andererseits stelle der Beruf siejedoch vor große Herausforderungen,sowohl physisch als auch psychisch.Auf der einen Seite sei die Arbeit anBord oft anstrengend und es gebe oft nurwenige Möglichkeiten, sich gesund zu ernährenund ausreichend Ruhezeiten zunehmen. Auf der anderen fehle es an Angeboten,auch geistige Gesundheit zufördern – Stress und Einsamkeit seienThemen, die viele Seeleute betreffen.»Ein Drittel der Bevölkerung leidet anpsychischen Erkrankungen«, führteKraass aus, und das spiegele sich auch anBord wider. Sie betonte, dass das »Shamen«weggenommen werden müsse:Wer Hilfe braucht, soll sie auch bekommenkönnen, ohne dafür stigmatisiertzu werden.Besonderen Fokus legten die Rednerinnenzuletzt auf Frauen an Bord, dienach wie vor direkter wie indirekter Diskriminierungausgesetzt seien – beispielsweisedurch fehlende sanitäre Ein-32 HANSA – International Maritime Journal 12 | 2024

KARRIERE | CAREERrichtungen über Vorurteile bis hin zu sexuellerBelästigung und Mobbing. »DieBereitschaft, das Thema anzugehen, istda«, sagte Broocks, »aber sie ist auch notwendig.«Sie schlossen den Vortrag mitEmpfehlungen an Reedereien, eine Kulturder Wertschätzung zu fördern undWellbeing-Programme an Bord umzusetzen.»Blackbox erlebbar machen«Viele Studierende besuchten den KongressIm Laufe des Kongresses zeigten mehrereVorträge neue Wege auf, um junges Personalzu gewinnen. Jörg Wolf, geschäftsführenderGesellschafter der Branding-Agentur Castenow, zeigte anhand derBundeswehr und des KreuzfahrtunternehmensAida, wie sich ein modernesImage auf die Zugkraft einer Marke auswirke.Man müsse einen »Sog stattDruck« ausüben, so der Marketing-Experte. Dazu gehöre unter anderem eineklare Strategie, eine relevante Botschaftfür die Zielgruppe und auch eine Profilierung,die zum Beispiel durch einen Blickhinter die Kulissen ermöglicht werde.Unternehmen, die ihr Arbeitsfeld auf SocialMedia und anderen Formaten präsentieren,hätten einen eindeutigen Vorteil.Besonders in der Schifffahrt könneman sich dies zunutze machen. »JedesSchiff ist eine Blackbox«, sagte er. »Wie© MCNfaszinierend die Arbeit auf dem Meer ist,kann von Land aus niemand sehen.«Master of Maritime PilotageErik Dalege, Vorsitzender der Bundeslotsenkammer»Wir Lotsen«, stellte einenvom Fachkräftemangel besondersstark betroffenen Berufszweig vor. »Wirsorgen für Sicherheit«, sagte er. »Und sicherist auch: Wir brauchen Nachwuchs.«Bis 2038 werden über 500 Renteneintritteerwartet, und auch der vorgezogeneRuhestand werde immer beliebter.Für die nächsten 15 Jahre ergebesich daraus ein starker Bedarf an neuenSchiffslotsen, der sich nur schwer deckenlasse. »Um ein 400-Meter-Schiff bisnach Hamburg zu bringen, braucht manviele Lotsen«, berichtete Dalege: insgesamtneun Fachkräfte seien dafür nötig,was eine enorme Arbeitsbindung bedeute.Die bei Berufseintritt derzeit imSchnitt 37 Jahre alten Schiffslotsen sol-Jetzt anmelden!6. – 7. März 2025Congress Centrum BremenEntdecken Sie das neue Fachforum für alle Akteure im Bereich Breakbulk, Project Cargo,RoRo und Heavy Lift!Diese Kongressmesse vereint die Vorteile einer Ausstellung mit den führenden Unternehmender Branche und einem spannenden Kongressprogramm, das hochkarätige Redner präsentiert.Hier kommen Führungskräfte, Fachleute und Nachwuchstalente zusammen.Gemeinsam gestalten wir die Logistik von morgen. Seien Sie Teil dieser einzigartigen Veranstaltung!logistics-connect.deVeranstalter:Partner:HANSA – International Maritime Journal 12 | 202433

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