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HANSA 12-2022

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY Mit seinem Dual-Fuel-Antrieb fährt das Schiff 80 % der Zeit mit Wasserstoff © FRS Erstes H 2 -CTV für den deutschen Markt In Belgien ist bereits eines im Einsatz, in Deutschland soll im ersten Quartal 2023 das erste Crew Transfer Vessel mit Wasserstoff-Antrieb seinen Dienst aufnehmen. Die HANSA sprach mit Tim Kunstmann über das Projekt sowie über die Nachhaltigkeitsaktivitäten von FRS Wie kam es zu dem Joint-Venture FRS Windcat Off shore Logistics (FWOL) zwischen Ihnen und Ihrem niederländischen Partner Windcat Workboats? Tim Kunstmann: Windcat Workboats ist ein großer CTV-Operator mit einer Flotte von rund 50 Schiffen. Vor über zehn Jahren suchten sie in Deutschland einen Partner. Wir wollten zur gleichen Zeit ins CTV-Business einsteigen und suchten ebenfalls nach einem passenden Unternehmen. So sind wir zusammengekommen und haben ein 50:50 Joint- Venture gegründet, das sich um den deutschen Markt kümmert. In Zukunft wollen wir aber auch in Polen CTVs betreiben. Wir haben 2018 FRS Windcat Polska gegründet, mit einem Büro in Danzig. Die Offshore-Aktivitäten in Polen nehmen zu. Und wann soll es losgehen? Kunstmann: Ende 2023, Anfang 2024. Wenn die ersten Windparks in der polnischen Ostsee gebaut werden. Wir sehen in Polen großes Potenzial. Es ist ein dynamischer Offshore-Markt. Wie viele Schiffe umfasst die Flotte des Joint-Ventures? Kunstmann: Wir betreiben derzeit fünf Schiffe. Das sechste wird diesen Winter erwartet. Es wird grade auf der Kuipers Woudsend Shipyard in den Niederlanden gebaut. Diese Werft ist nach vielen Jahren auf unsere CTVs spezialisiert und baut zwei bis drei Neubauten für uns im Jahr. Auf einer deutschen Werft zu bauen wäre keine Option? Abstract: First H2-CTV for the German market There is already one unit in operation in Belgium, and the first hydrogen-powered Crew Transfer Vessel is due to enter service in Germany in the first quarter of 2023. HANSA spoke to Tim Kunstmann about this project and about FRS‘s sustainability activities. Kunstmann: Wir suchen gerade aufgrund von Kapazitätsengpässen einen weiteren Partner, um die Neubauaktivitäten zu vergrößern. Für den polnischen Markt überlegen wir ernsthaft, in Polen CTVs zu bauen. Hier sind wir aktiv auf der Suche. Derzeit war eine weitere Option, wie zum Beispiel in Deutschland, nicht notwendig, da die Kapazitäten bei unserem jetzigem Baupartner ausreichend waren. Zurück zu dem Neubau, der momentan auf der niederländischen Werft entsteht. Welchen Antrieb wird er erhalten? Kunstmann: Windcat hat im Frühjahr dieses Jahres mit dem »Hydrocat 48« das erste Dual-Fuel-CTV, das mit Wasserstoff betrieben werden kann, auf den Markt gebracht. Es fährt derzeit in Belgien. Das Schiff, das wir gerade bauen, wird auch einen solchen Antrieb haben. Und es wird das erste CTV mit Wasserstoffantrieb im deutschen Markt sein. Wir erwarten es im ersten Quartal 2023. Insgesamt werden zurzeit sechs solcher Wasserstoff-CTVs gebaut. Eines davon ist eben für deutschen Markt. 34 HANSA – International Maritime Journal 12 | 2022

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY Die FRS-Gruppe Die Flensburger Reederei FRS ist ein familiengeführtes, international aktives Unternehmen mit mehreren Gesellschaften. Insgesamt rund 70 Schiffe – hauptsächlich Fähren – gehören zur Flotte. Sie sind derzeit in 14 Ländern im Einsatz. Ein Unternehmen der Gruppe ist FRS Windcat Offshore Logistics (FWOL). Dabei handelt es sich um ein deutschniederländisches Joint-Venture mit Windcat Workboats. HANSAs Gesprächspartner Tim Kunstmann ist Geschäftsführer von fünf FRS-Töchtern und verantwortet bei FWOL den Bereich Chartering und Commercial. © FRS Können Sie schon sagen, in welchem Offshore-Windpark dieses Wasserstoff- CTV zum Einsatz kommt? Kunstmann: Das kann ich noch nicht konkret sagen, aber wir sind in guten Gesprächen mit Betreibern in der Ostsee. Wer liefert den Antrieb für das Schiff? Kunstmann: Unser Neubau erhält einen MAN-Dual-Fuel-Motor. Damit fahren wir mit bis zu zu 80 % mit Wasserstoffeinspeisung und sparen somit 80 % CO 2 im Vergleich zum konventionellen Betrieb. Wird es grüner Wasserstoff sein? Kunstmann: Wir haben das Ziel, grünen Wasserstoff zu nutzen und sind bereits mit Lieferanten im Kontakt. Wie läuft der Bunkerprozess an Bord ab? Kunstmann: Es gibt normalerweise zwei Optionen. Entweder es ist eine Hafeninfrastruktur vorhanden, die die Schiffe mit Wasserstoff versorgt. Da ist ja in Deutschland derzeit nicht der Fall. Oder der Schiffsbetreiber kümmert sich selbst. Wir betreiben gemeinsam mit Windcat Workboats einen Lkw-Trailer, mit dem wir uns selbst im Hafen beliefern können. Eine Alternative wäre eben ein Lieferant im Hafen. Wir sind hier aber auch in ersten Gesprächen mit Lieferanten, die grünen Wasserstoff produzieren, unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern. Sie könnten unsere CTVs regelmäßig, zum Beispiel in Sassnitz oder Mukran beliefern. Für die nötige Wasserstoffinfrastruktur zu sorgen, liegt also bei Ihnen als Betreiber und nicht bei den Häfen? HANSA – International Maritime Journal 12 | 2022 35

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