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HANSA 12-2021

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SCHIFFFAHRT | SHIPPING

SCHIFFFAHRT | SHIPPING Havarie der »Zim Kingston« Auf der Spur von Kühlschränken an Land Mit der »Zim Kingston« hat erneut ein Schiff eine erhebliche Menge an Containern verloren. Das Besondere an dieser Havarie waren die Bilder, die sich später den Bergungsexperten darboten – und zwar an Land. Auf dem in ZIM-Charter fahrenden Containerfrachter der Reederei Danaos war vor der US-kanadischen Pazifikküste in einigen Containern ein Feuer ausgebrochen. Die Besatzung wurde bis auf wenige Mann evakuiert. Zu der Havarie kam es südlich von Vancouver Island bei rauer See. Bergungsexperten mussten zunächst aufgrund der Wetterlage warten, um an Bord zu kommen und beschädigte Container von Bord zu holen und zu sichern. Tagelang konnte das Feuer nicht gelöscht werden, die Ladung wurde von außen gekühlt. Mehr als 100 Container über Bord Die kanadische Küstenwache hatte die Zahl der verlorenen Container des 4.253-TEU-Schiffs schon nach wenigen Tagen nach oben korrigiert. Hieß es unmittelbar nach der Havarie zunächst, »Dutzende« Boxen seien in die See gefallen, wurde später die Zahl 40 genannt. Kurz darauf bezifferte die Behörde den Verlust auf insgesamt 109 Einheiten. Zwei Container mit Gefahrgut waren ebenfalls über Bord gegangen. Sie waren mit Kaliumamylxanthat beladen – einer brennbaren, giftigen Substanz, die im Bergbau verwendet wird. Bei den anderen Ladungen handelt es sich um Spielzeug, Kleidung, Kfz-Teile, Industrieteile und Möbel. Für die Bewohner der Region Victoria soll den Angaben zufolge kein Gesundheitsrisiko bestehen. Anfangs waren die Behörden noch davon ausgegangen, dass keine Container die Küste erreichen dürften. Diese Hoffnung hat sich allerdings nicht bestätigt. Die Küstenwache veröffentliche Bilder von Boxen, die buchstäblich an der Küste gestrandet sind. »Wir haben heute in der Nähe von Cape Scott vier Container an Land gefunden. Sie wurden jetzt identifi- © Canadian Coast Guard 20 HANSA – International Maritime Journal 12 | 2021

SCHIFFFAHRT | SHIPPING ziert, mit dem Schiffsmanifest abgeglichen und enthalten keine gefährlichen Chemikalien«, teilte die Coast Guard mit. Der Fundort sei abgelegen und unwegsam, und die Planungen für die Bergungsarbeiten seien begonnen worden. First Nations helfen Zudem wurden diverse Kühlschränke an Land gefunden, insgesamt soll es sich um 71 Geräte handeln, die aus mehreren Containern stammen, die bei der Havarie beziehungsweise im Meer ihren Inhalt freigegeben haben. Noch mehr als zwei Wochen nach der Havarie durfte der Reeder sein Schiff nicht bergen lassen. Zahlreiche Untersuchungen wurden durchgeführt, zudem bereitete das Wetter immer wieder Schwierigkeiten. So lag die »Zim Kingston« vorerst weiter am Ankerplatz Constance Bank. Spekulationen, wonach der Frachter auf die Einfahrt in einen verstopften Hafen gewartet hatte, obwohl es sicherere Plätze gab, konnten zunächst nicht bestätigt werden. Sowohl auf dem Schiff und vor allem an Land wurden die Aufräumarbeiten kontinuierlich fortgesetzt. In der Experiment Bight wurden viele Trümmer gefunden. Am Raft Cove war eine gemischte Gruppe im Einsatz: Sie bestand aus einer Crew, die vom Schiffseigner beauftragt war, Helfern der Behörden und Mitgliedern der Quatsino First Nation von Vancouver Island. Sie halfen beim Abtransport von insgesamt 190 Säcken mit Müll, die von zwei Hubschraubern abgeholt wurden. MM HANSA – International Maritime Journal 12 | 2021 21

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