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HANSA 12-2020

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HHLA & Eurogate | Hafenumschlag Deutschland | Methanol | Piraterie im Golf von Guinea | Finanzierung | Deutsche Reedereien & Flotten | Der große HANSA Jahresrückblick

JahresrÜCKBlick AUGUST

JahresrÜCKBlick AUGUST »Wakashio«-Havarie sorgt für Umweltkatastrophe Die Havarie des unbeladenen Bulkers »Wakashio« vor Mauritius im Indischen Ozean sorgt für eine Umweltkatastrophe. Das Wrack bricht auseinander – insgesamt fließen mehr als 1.000 t der 3.900 t Kraftstoff an Bord ins Meer und verseuchen die Strände. Während das Bugteil auf offenem Meer versenkt wird, liegt das Heck bis heute auf einem Riff. Die örtlichen Behörden stehen in der Kritik, weil sie die Katastrophe unterschätzen. Wie sich herausstellt, hat der Kapitän einen Kurs zu dicht unter Land gewählt, um in den Bereich des Mobilfunknetzes zu kommen. Der Schaden wird auf bis zu 500 Mio. $ geschätzt. Verheerende Explosion im Hafen von Beirut Bei einer verheerenden Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut sterben mehr als 100 Menschen, dazu kommen Tausende Verletzte. Ursache war ein durch Schweißarbeiten entstandenes Feuer in einem Lagerhaus, wo 2.750 t Ammoniumnitrat ohne größere Sicherheitsvorkehrungen lagerten. Der explosive Stoff wird unter anderem zur Herstellung von Dünger und Sprengstoff verwendet und soll im September 2013 mit dem Frachter »Rhosus« angeliefert worden sein. Bei dem Unglück sinkt auch das Kreuzfahrtschiff »Orient Queen«, früher als »Vistamar« im deutschen Markt unterwegs. MV Werften in Not Die von der Corona-Pandemie verursachte Kreuzfahrt-Krise trifft auch die Schiffbau-Gruppe MV Werften, sie muss sich einer Restrukturierung unterziehen. Banken und Bürgen geben zunächst 175 Mio. € aus einem Guthabenkonto für die Zwischenfinanzierung der Neubauten frei. Weitere Millionen-Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes sind beantragt. Der Mutterkonzern Genting Hong Kong setzt zeitgleich alle Zahlungen aus. Neuer CFO für BBC Beim Leeraner MPP-Carrier BBC Chartering, Branchenführer in der Tramp- Projektschifffahrt, löst Enno Jelken seinen Vorgänger Tobias Tanzer als Chief Financial Officer ab. In der Bremer Niederlassung, zuständig für das Russlandgeschäft, folgt Knut Voigt als Standortleiter auf Thomas Brötje. Corona bei B+V Auf der Traditionswerft Blohm+Voss legt das Corona-Virus den Betrieb lahm. Bei einem Test von 1.800 Beschäftigten der Werft und bei Zulieferfirmen waren 80 Mitarbeiter positiv getestet worden. Die Belegschaft wird für eine Woche nach Hause geschickt. Fassmer baut »Uthörn« Die Werft Fassmer bekommt den Auftrag für das neue Küstenforschungsschiff »Uthörn« im Wert von 14,45 Mio. €. Es wird ab 2022 der erste Neubau für die deutsche Forschungsflotte mit einem Methanol- Antrieb. Das knapp 36 m lange Schiff ist für Forschungsaufgaben in der Küstenund Schelfmeerforschung konzipiert. Loges geht zu Newport Der ehemalige HSH-Banker Ingmar Loges hat eine neue Beschäftigung: Er leitet das Büro des Drydock-Dienstleisters Newport Shipping, eines in Großbritannien registrierten Unternehmens. Loges soll als Geschäftsführer das Wachstum der Gruppe speziell bei Finanz-Dienstleistungen voranbringen. Essberger ohne Bulker Die Hamburger Reedereigruppe DAL/ John T. Essberger zollt den Folgen der Corona-Pandemie mit einer Flottenanpassung Tribut: Das Bulker-Geschäft wird wegen der anhaltenden Marktschwäche aufgegeben, die verbliebenen beiden Handysize-Schiffe »Zambesi« und »Selinda« (je 34.000 tdw) werden verkauft. Künftig will sich das 1924 gegründete Unternehmen ganz auf das Kerngeschäft mit Chemikalientankern und Containerschiffen konzentrieren. TKMS verliert CFO Die Schiffbaukonzern ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) braucht einen neuen Finanzvorstand. Den bisherigen CFO Sebastian Schulte zieht es zum 1. Februar 2020 nach Köln zum Motorenhersteller Deutz. Der 41-jährige Schulte war seit 2018 Geschäftsführer und Chief Financial Officer der Marine-Sparte des ThyssenKrupp-Konzerns. FRS kauft Elbfähre Die Fährreederei FRS übernimmt die seit 100 Jahren bestehende Elbfähre Glückstadt–Wischhafen von der vorherigen Eigentümerin Hildegard Both-Walberg und will künftig Kombit-Tickets für Elbfähre, Syltfähre sowie die FRS Helgoline anbieten. Ganzjährig pendeln bis zu vier Fähren über die Elbe im Zuge der B 495 und transportieren jährlich mehr als 600.000 Fahrzeuge. 42 HANSA – International Maritime Journal 12 | 2020

JahresrÜCKBlick Claus-Peter Offen verkauft auch die Bulker-Sparte Der Hamburger Reeder Claus-Peter Offen verkauft nach der Tanker-Sparte auch sein Bulk- Geschäft, das bei der Bremer Bereederungs- Gesellschaft (BBG) angesiedelt war. Neuer und jetzt alleiniger Eigner ist Joachim Zeppenfeld, zuvor bereits Minderheitsgesellschafter des Shipmanagement-Outfits. Teil dieses Management-buy-outs sind 15 Supramax- bis Panamax-Bulker (57.000 tdw–92.000 tdw), die für Dritte wie Oldendorff gemanagt werden. Zum Kaufpreis und weiteren Details schweigen die Beteiligten. Offen hatte die BBG im März 2017 zusammen mit der Conti-Reederei übernommen. Krise für die Werften – Jan Meyer schlägt Alarm Angesichts der Corona-bedingten Milliardenverluste der Kreuzfahrtreedereien, ausbleibenden Abnahmen von Neubauten und fehlenden Aufträgen stehen laut Jan Meyer, Junior-Chef der Meyer Werft, »alle Arbeitsplätze auf dem Spiel«. Der Werftenverbund mit Standorten in Papenburg, Rostock und Turku (Finnland) muss die Kapazität um 40% reduzieren und 1,25 Mrd. € über fünf Jahre einsparen – 12% des Umsatzes. Ohne schmerzhafte Maßnahmen steht die Existenz auf dem Spiel, heißt es in einer Videobotschaft. Bis heute ringen Werftleitung sowie Betriebsrat und Gewerkschaft um eine Lösung für die Mitarbeiter. SEPTEMBER CMA CGM under attack Die französische Containerreederei CMA CGM wird zum Ziel einer Cyber- Attacke. Es dauerte etliche Tage, bis die IT-Systeme wieder hochgefahren werden können. Laut dem Cyber-Spezialisten Naval Dome hat die Zahl gemeldeter Hacker-Angriffe in den vergangenen drei Jahren um 900 % zugenommen. Maersk strafft Struktur Branchenprimus Maersk strafft den Geschäftsbereich »Ocean & Logistics«. Die Marken Safmarine und Damco werden aufgegeben. Von der »strategischen Umstrukturierung« ist auch die Hamburg Süd betroffen, Ende 2016 vom Oetker- Konzern übernommen. Die Marke bleibt zwar erhalten, die Regionalbüros sollen aber mit Maersk zusammengelegt werden. Bei Hamburg Süd wird zudem ein erweitertes Management-Team gebildet. Gigant auf der Elbe Das Containerschiff »HMM Hamburg« kommt auf seiner Jungfernfahrt nach Hamburg. Der Frachter der koreanischen Reederei HMM gehört als Bau -Nr. 7 der neuen »Megamax-24-Klasse« zu den größten Containerschiffen der Welt. Der Megaboxer ist 400 m lang, 61 m breit und hat eine Kapazität für 23.964 TEU. Von Ince zu Upwind Im Markt der »maritimen Kanzleien« gibt es einen Neustart in Hamburg. »Upwind Legal« wird von Martin Malinowski und Julia Wiechell, beide ehemalige Mitarbeiter von Ince & Co., gegründet. Insgesamt umfasst das Team sechs Mitarbeiter. Sie wollen sich künftig auf Yachten/Superyachten und Schiffstransaktionen fokussieren. Krise bei German Naval Bei der Kieler Werft German Naval Yards droht in der Coronakrise ein erheblicher Personalabbau. 200 der rund 500 Arbeitsplätze stehen auf der Kippe. Grund sind der Verlust von Aufträgen und Umsatzeinbußen. German Naval Yards gehört wie auch Nobiskrug zur Schiffbaugruppe Prininvest von Iskandar Safa. Millionen für JaWePo Der Ausrüster Wildhagen Marine-Service investiert auf einem 3.000 m² großen Areal am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven in einen neuen Standort für Handel und Wartung von Rettungsmitteln und Ausrüstung. Stehle als COO zu UHL Dominik Stehle wird Chief Commercial Officer (CCO) bei dem MPP-Carrier United Heavy Lift (UHL). Stehle war zuvor bei Zeamarine, davor bei Deugro. 25 $ pro Tonne CO2 Das Europäische Parlament will die Schifffahrt in EU-Gewässern bereits ab 2022 in den Emissionshandel aufnehmen. Demnach sollen alle Schiffe größer als 5.000 BRZ innerhalb des EU-Gebiets eine CO2-Abgabe von 25 $/t entrichten, um die Emissionen bis 2030 um 40% zu senken. Das Votum des EU-Rats steht noch aus. Aus für die »Astor« Das Kreuzfahrtunternehmen TransOcean mit langer Bremer Vergangenheit gehört zu den Opfern der allgegenwärtigen Corona-Krise und muss in die Insolvenz. In der Folge werden die fünf Schiffe versteigert. Darunter sind mit der »Astor«, »Magellan« und »Columbus« drei bei deutschen Gästen bestens bekannte Klassiker. Die »Astor« wird letztlich verschrottet. HANSA – International Maritime Journal 12 | 2020 43

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