Schifffahrt | Shipping Flotte groß, Flagge klein Nach wie vor ein großer Player, aber die Kurven zeigen abwärts: Die deutsche Handelsflotte schrumpft weiter, zeigt der neue Jahresbericht des Marinekommandos zur maritimen Abhängigkeit Deutschlands Die Anzahl der unter deutscher Disposition fahrenden Handelsschiffe ist im Jahr 2018 um 7,5% gesunken (minus 188 Einheiten). Dabei wurden 92 Schiffe angekauft und 18 Schiffe neugebaut sowie 283 Schiffe verkauft und 15 verschrottet. Gleichzeitig hat sich auch die Zahl der Schiffe unter deutscher Flagge mit 7,4% (minus 24 Schiffe) deutlich verringert. Fünf Schiffe wechselten nach Angaben des Verbands deutscher Reeder (VDR) von fremder Flagge auf die Bundesdeutsche Flagge. Im weiteren Verlauf wurden weitere fünf Zugänge in die deutsche Flagge verzeichnet. Somit betrug die Zahl der Zugänge insgesamt zehn Schiffe. Fünf Schiffe wechselten von deutscher auf eine fremde Flagge, 29 Schiffe wurden ins Ausland verkauft oder verschrottet. Somit stehen den zehn Zugängen 34 Abgänge gegenüber. Die deutschen Reedereien und Schifffahrtsgesellschaften bereederten am 31. Dezember 2018 nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sowie des Verbands deutscher Reeder (VDR) 2.324 Handelsschiffe mit insgesamt 57,50 Mio. BRZ. Von diesen fuhren 210 Schiffe mit 6,32 Mio. BRZ unter fremder Flagge und waren in ausländischen Registern eingetragen. 1.812 Handelsschiffe fuhren unter Bareboat-Charter. Die bevorzugten ausländischen Flaggen der deutschen Reedereien und Schifffahrtsgesellschaften sind die von Antigua und Barbuda (572 Schiffe, 4,6 Mio. BRZ), Liberia (527 Schiffe, 19,4 Mio. BRZ) sowie Portugal (270 Schiffe, 9,2 Mio. BRZ). Mit den in Großbritannien, Gibraltar und auf der Isle of Man registrierten Einheiten fahren 78 Schiffe mit 1,0 Mio. BRZ unter britischer Flagge. Auf Malta sind 132 Schiffe mit 4,4 Mio. BRZ registriert. Die verbleibenden 233 Schiffe verteilen sich auf weitere elf Flaggenstaaten. Zusammen mit dem Flottenanteil der von deutschen Reedern und Schifffahrtsgesellschaften kontrollierten Handelsflotte unter ausländischer Flagge in ausländischen Registern sind damit 90,9% aller von deutschen Reedern kontrollierten Handelsschiffe unter ausländischen Flaggen registriert (von ehemals 64,8% im Jahr 1998). Am 1. Januar 2019 waren 2.114 Schiffe mit 51,18 Mio. BRZ in deutschen Schifffahrtsregistern eingetragen. Davon führten aber nur 302 die deutsche Flagge. Damit lag der Anteil hinter dem Vorjahreswert von 326 Schiffen. Ihre Tragfähigkeit betrug 7,72 Mio. BRZ (13,4% der gesamten deutschen Eignertonnage). Damit liegt der Anteil der Schiffstonnage unter deutscher Flagge wieder über dem Vorjahreswert. Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik betrachtet Handelsschiffe ab 1.000 BRZ und registrierte am 1. Januar 2019 2.790 Schiffe (95,5 Mio. tdw) in deutscher Hand (darunter 187 Schiffe, 8,3 Mio. tdw, unter deutscher Flagge). Das entspricht 5,1% (2017: 5,8%) der Welttonnage (1,87 Mrd. tdw) und reicht hinter Griechenland, China und Japan zu Rang 4. Diese Flotte setzt sich aus drei Sektoren zusammen: Schiffe unter deutscher Flagge (deutsches und internationales Seeschifffahrtsregister); Schiffe unter ausländischer Flagge (deutsches Seeschifffahrtsregister mit Genehmigung, befristet ausländische Flagge zu führen); Schiffe unter ausländischer Flagge (ausländische Seeschifffahrtsregister). Die von deutschen Reedern kontrollierte Containerschiffsflotte ist nach wie vor die größte der Welt nach Anzahl der Schiffe (nach TEU-Kapazität hat China Deutschland überholt, siehe S.20- 21) und umfasste zu Beginn des Jahres 2019 insgesamt 1.121 Containerschiffe über 1.000 BRZ mit 48,7 Mio. tdw und verfügte mit 3,964 Mio. TEU über 18,2 % der weltweiten Containerstellplatzkapazität von 21,8 Mio. TEU. Allerdings führten nur 87 (0,587 Mio. TEU) von diesen Schiffen die deutsche Flagge. Der seewärtige Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland erreichte 624 624 571 571 441 402 441 402 Handelsschiffe unter deutscher Flagge Handelsschiffe (ab unter 100 BRZ) deutscher Flagge (ab 100 BRZ) 530 530 448 448 383 383 306 306 Anzahl Schiffe Anzahl davon im Schiffe ISR registriert 395 davon im ISR registriert 368 351 395 330 326 368 302 351 330 326 302 247 212 192 247 180 183 165 212 192 180 183 165 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 6.000 5.000 4.000 3.000 2010 2.000 1.518 1.000 0 Handelsschiffe in deutscher Disposition (ab 100 BRZ) 8,99 83,66 23,03 89,14 3716 3671 86,41 3477 81,98 3244 Anzahl Schiffe Mio. BRZ 78,06 72,78 3015 2823 65,56 2512 1990 2000 2010 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 70 57,52 60 2324 100 90 80 50 40 30 20 10 0 © Deutsche Marine 30 HANSA International Maritime Journal 12 | 2019
Schifffahrt | Shipping Herkunft der Einfuhren im Außenhandel nach Wert 2018 (Mrd. €) Europa, 745,3 Amerika, 92,3 2018 wertmäßig 511,1 Mrd. €, das entspricht einem Anstieg um 10,4 Mrd. € oder 2,1% gegenüber dem Vorjahr. Am gesamten seewärtigen Außenhandel hatte der Export mit 96,4 Mio.t zwar nur einen Mengenanteil von 30,4%, erzielte aber mit 304,8 Mrd. € einen Wertanteil von beachtlichen 59,6%. Import und Export im Plus Die deutschen Seehäfen erzielten im Jahr 2018 einen Warenumschlag von 304,7 Mio.t (2017: 299,5 Mio.t). Die empfangene Gütermenge von ausländischen Häfen stieg um 2,0% auf 179,0 Mio.t, der Versand in das Ausland um 1,8% auf 117,7 Mio.t. Der Seeverkehr innerhalb Deutschlands – mit 8,2 Mio.t mengenmäßig die kleinste Verkehrsrelation – ging um 4,7% zurück. Der Containerumschlag in deutschen Häfen belief sich 2018 auf insgesamt 15,1 Mio. Standardcontainer. An der Spitze der Handelspartnerländer im Containerverkehr mit deutschen Seehäfen liegt weiterhin mit deutlichem Abstand China (3,0 Mio. TEU) vor den Vereinigten Staaten (1,4 Mio. TEU) und Russland (0,7 Mio. TEU). Der Massengutumschlag 2018 erreichte 115,6 Mio.t (– 4,0%). Aus dem Ausland wurden 88,8 Mio.t empfangen. Im Gegensatz dazu wurden 26,8 Mio.t exportiert. 36,6 Mio.t Kohle, rohes Erdöl und Erdgas wurden 2018 in deutschen Häfen umgeschlagen. Dies war ein Rückgang von 3,8% im Vergleich zum Vorjahr. Die Menge von Sammelgut stieg hingegen auf 2,151 Mio.t (+ 362,5%). Insgesamt 127.972 Schiffsankünfte wurden in deutschen Seehäfen 2018 registriert. 50,5% entfielen dabei auf RoRo- Schiffe (64.677), 19,6% auf Fahrgastschiffe mit Kreuzfahrtschiffen (25.111), 9,8% auf Stückgutfrachter (12.591) und 8,6% auf Containerschiffe (10.999).RD Europa, 900,2 Asien, 224,3 Afrika, 22,5 Australien/ Ozeanien, 3,63 Bestimmungen der Ausfuhr im Außenhandel nach Wert 2018 (Mrd. €) Amerika, 159,1 Asien, 219,8 Afrika, 22,6 Australien/ Ozeanien, 12,3 Über uns Weltoffen, Wissenschaft für die Praxis: Mit 65 überwiegend internationalen Studiengängen und innovativen, lebensbegleitenden Studienformen bietet die Hochschule Bremen rund 8.700 Studierenden Perspektiven für ihre persönliche Entwicklung und einen erfolgreichen Karrierestart. Mit unserem internationalen Profil haben wir seit Jahrzehnten eine Spitzenstellung unter den Hochschulen. Darüber hinaus gehört die Hochschule Bremen zu den drittmittelstärksten Hochschulen in Deutschland. Mit ihrem Anwendungsbezug ist sie wichtiger Partner für Unternehmen. Ein starkes, inspirierendes Netzwerk, das Verstärkung sucht! Zum nächstmöglichen Termin ist, vorbehaltlich der Freigabe der Haushaltsmittel, folgende Professur zu besetzen: - Professur - Besoldungsgruppe W 2 - für das Fachgebiet „Hydrodynamik von Schiffen und meerestechnischen Systemen“ Kennziffer Fk5-SM 1/19 Ihre künftige Aufgabe In der Fakultät Natur und Technik beteiligen Sie sich an der Gestaltung des Lehr- und Forschungsbereichs in den akkreditierten Studiengängen Schiffbau und Meerestechnik B. Eng. und M. Eng. Eine aktive Beteiligung an den fachlich relevanten Forschungsclustern der Hochschule sowie am Aufbau des Lehr- und Forschungsbereichs „Blue Sciences“ wird erwartet. Hierzu zählt auch die Betreuung des Labors für maritime Hydrodynamik. Die Lehrverpflichtung umfasst die Grundlagen- und Vertiefungsmodule des genannten Lehrgebietes im Bachelor- und im konsekutiven Masterstudium. Es wird insbesondere erwartet, für den Lehrbereich “Blue Sciences” studiengangsübergreifende Profilmodule zu entwickeln. Ihr Profil Neben dem Abschluss eines einschlägigen ingenieurwissenschaftlichen Hochschulstudiums im schiffbaulichen und meerestechnischen Kontext und einer qualifizierten Promotion haben Sie mehrjährige praktische Erfahrungen in der Hydrodynamik gesammelt. Sie verfügen über umfangreiche Kenntnisse der theoretischen sowie praktischen Hydrodynamik (u. a. Computational Fluid Dynamics, Schiffsformoptimierung, Seeverhalten) und haben diese Kompetenz beim Entwurf von Schiffen und meerestechnischen Systemen auch im Hinblick auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit angewendet sowie relevante Methoden weiterentwickelt. Es gelten im Übrigen die sich aus § 116 Absätze 1 bis 5 Bremisches Beamtengesetz ergebenden gesetzlichen Einstellungsvoraussetzungen. Die Voraussetzungen sowie erläuternde Hinweise dazu können unter www. hs-bremen.de/internet/de/hsb/struktur/dezernate/d1/stellenausschreibungen/professuren/ abgefragt werden. Darüber hinaus erwarten wir: 1. die Übernahme von Grundlagenlehrveranstaltungen und weiterführenden Lehrveranstaltungen in Bachelor- und Master-Studiengängen zur Erfüllung der Lehrverpflichtung und zur Erweiterung des Lehrangebotes, sowie die Betreuung von Studierenden im Auslandsstudium und im Praxissemester und bei den Theses, 2. die aktive Beteiligung an der weiteren Entwicklung des Bereiches Blue Sciences in Studium, Lehre und Forschung, 3. die aktive Gestaltung des Technologietransfers der Hochschule, 4. die Bereitschaft zur Weiterentwicklung der internationalen Beziehungen der Fakultät, 5. die aktive Mitarbeit in den Gremien der Selbstverwaltung, 6. eine aktive Beteiligung an den Forschungsclustern der Hochschule, 7. die Fähigkeit und Bereitschaft, englischsprachige Lehrveranstaltungen anzubieten sowie, 8. die uneingeschränkte Umzugsbereitschaft an den Hochschulort. Erwünscht sind darüber hinaus solide Kenntnisse in der allgemeinen Organisation von Forschung und Lehre und des Wissenschaftsmanagements. Bewerbung Die Hochschule Bremen hat es sich in ihren Gleichstellungsmaßnahmen zum Ziel gesetzt, den Anteil der Frauen bei den Professuren bis zum Jahr 2022 auf 35 % zu erhöhen. Entsprechend freuen wir uns über die Bewerbungen von Frauen. Das Büro der Zentralen Frauenbeauftragten, Telefon 0421-5905 4866, gibt gerne weitere Auskünfte. Personelle Vielfalt in der Wissenschaft ist eine Bereicherung. Schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerbern wird bei im Wesentlichen gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund werden begrüßt. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen unter Angabe der o. g. Kennziffer bis zum 15.02.2020 per E-Mail als zusammengefasste PDF-Datei (Größenbegrenzung 25 Mbyte) an das Dezernat Personalangelegenheiten (stefanie.turban@hs-bremen.de) Hochschule Bremen Neustadtswall 30 28199 Bremen HANSA International Maritime Journal 12 | 2019 31
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