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HANSA 12-2018

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Häfen | Ports

Häfen | Ports Wasserbauer auf Modernisierungskurs Van Oord baggert am Marker Wadden © Van Oord Eine Folge des Trends hin zu immer größeren Schiffen ist der Anpassungsbedarf der wasserseitigen Infrastruktur. Die Spezialschiffe, die hier zum Einsatz kommen, werden zunehmend umweltfreundlicher. Von Thomas Wägener Weltweit gibt es nur wenige Unternehmen, die auf solche Leistungen spezialisiert sind. Dominant sind auf dem internationalen Markt vor allem Spezialisten aus den Niederlanden und Belgien. Bei Baggerarbeiten hat die Sicherheit eine hohe Priorität. Das Wasserbauunternehmen Van Oord wurde zuletzt für seine in Eigenregie entwickelte Plattform zur Beseitigung von Ablagerungen mit dem IADC Safety Award 2018 ausgezeichnet. Die Niederländer haben die bestehende Technik, bei der Ablagerungen bisher manuell entfernt werden mussten, automatisiert. Dadurch würde sich das Risiko von Personenschäden reduzieren, heißt es. Während der Baggerung setzen sich Ablagerungen direkt im Nachschleppkopf des Saugbaggers ab. Wenn das Saugrohr wieder an Bord genommen wird, fallen sie aus dem Schleppkopf auf das Deck. Um den Schmutz sicher zu entfernen, hat Van Oord nun ein automatisiertes Entleerungssystem entwickelt. Nach der Entnahme der Reststoffe schiebt die von einem hydraulischen Planierschild angetriebene Entleerungsplattform den Schmutz über die Seitenwand des Schiffes. »Grüne« Schiffe geordert Bestreben der großen Wasserbauunternehmen ist es zudem, die Flotte mit umweltfreundlicheren Schiffen auszubauen. Van Oord hat im Mai zwei Hopperbagger mit Dual-Fuel-Antrieb mit einer Kapazität von je 10.500 m3 bei der Werft Keppel Singmarine in Auftrag gegeben. Es sind die ersten Baggerschiffe des Unternehmens mit Gasantrieb. Die beiden 138 m langen und 28 m breiten Einheiten entstehen in Singapur. Das Duo soll zwei bestehende Schiffe ersetzen, denn Van Oord will die Flotte künftig umweltfreundlicher und effizienter betreiben. Die Neuzugänge werden mit einem Saugrohr samt elektrisch gesteuerter Baggerpumpe, zwei Landablass-Baggerpumpen und fünf Untertüren ausgestattet. Die Gesamtleistung des Antriebs beträgt pro Schiff 14.500 kW. Die als Tier-III-zertifizierten Neubauten bieten jeweils Platz für 22 Personen. Man habe das Design in Zusammenarbeit mit DEKC Maritime aus den Niederlanden so entwickelt, dass sich Kraftstoffverbrauch und CO2-Aus- 70 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 12

Häfen | Ports Abstract: Safer, greener and more automated in dredging One consequence of the trend towards ever larger ships is the need for adaptation of the quayside infrastructure. In such cases special ships are employed. The international market is dominated by specialists from the Netherlands and Belgium. For dredging, safety is a high priority. The hydraulic engineering company Van Oord was recently awarded the IADC Safety Award 2018 for their debris removal platform designed inhouse. The Dutch have automated the existing technology, which used to require manual removal of debris. The aim of the large hydraulic engineering companies is also to expand their fleet with more environmentally friendly ships. Van Oord, Jan de Nul and the DEME Group have ordered several units at the same time. Further information: redaktion@hansa-online.de stoß deutlich reduzieren ließen, heißt es. Sie sollen unter niederländischer Flagge fahren und einen Green Passport sowie eine Clean Ship Notation erhalten. Derzeit zählen zur Flotte von Van Oord mehr als 100 Einheiten, darunter über 20 Baggerschiffe mit einem Volumen zwischen 1.000 m3 und 38.000 m3. Die Bagger werden für eine Vielzahl globaler Aktivitäten wie Küstenschutz, Hafenbau, Vertiefung von Wasserstraßen sowie Landgewinnung genutzt. Auch die belgische DEME Group treibt die Modernisierung ihrer Flotte voran. Im vergangenen Jahr stießen die bei Royal IHC gefertigten Schiffe »Minerva« und »Scheldt River« hinzu, beide mit einem Dual-Fuel-Antrieb. Im Bau befindet sich aktuell der Hopperbagger »Bonny River« mit einem Volumen von 15.000 m3. Im Oktober gab das Unternehmen zudem die Bestellung von zwei weiteren Hopperbaggern sowie von zwei Splitbargen bekannt, die im Jahr 2020 abgeliefert werden sollen. Jüngst lief bei der Werft Royal IHC in Krimpen an der Ijssel der 164 m lange Schneidkopfsaugbagger »Spartacus« vom Stapel, der mit seiner Gesamtleistung von 44.180 kW der weltweit leistungsstärkste seiner Art sein soll. Die vier Hauptmotoren können mit LNG, Marinedieselöl (MDO) oder Schweröl (HFO) betrieben werden. Die beiden Hilfsmotoren sind ebenfalls mit der Dual-Fuel-Technologie ausgestattet, ferner wird die Abwärme der Motoren als Energie genutzt. Nach Angaben von DEME kann der Neubau in bis zu 45 m tiefen Gewässern baggern, gegenwärtig seien 35 m die Obergrenze. Das Unternehmen will das Schiff im kommenden Jahr in die Flotte integrieren. Bei der Keppel Nantong Werft in China ist im Sommer bereits der Laderaumsaugbagger »Diogo Cão« von Jan de Nul zu Wasser gelassen worden. Es ist die zweite von insgesamt drei 89,30 m langen und 22 m breiten Einheiten mit einer Kapazität von 3.500 m³. Insgesamt hat das ursprünglich belgische Nassbaggerunternehmen, das den Hauptsitz in Luxemburg hat, sechs solcher emissionsarmen Laderaumsaugbaggerschiffe in Auftrag gegeben, wovon fünf auf Keppel-Werften gebaut werden: drei kleinere mit je 3.500 m³, zwei mittelgroße mit je 6.000 m³ sowie ein noch größeres Schiff mit einer Laderaumkapazität von 18.000 m³. Alle sechs Schiffe werden diesel-elektrisch betrieben und sind mit einem zweistufigen Abgasreinigungssystem ausgestattet, wodurch die EU-Abgasnorm Stufe V eingehalten werden soll. Die neuen Hopperbagger seien insbesondere für den Einsatz in Flussmündungen, Flüssen und Küstengegenden nahe dichtbesiedelten Gebieten vorgesehen. Deshalb habe man beschlossen, die NO x -Werte auf ein um 30% unterhalb der geltenden IMO-Tier-III-Anforderungen liegendes Niveau zu reduzieren, sagt Robby De Backer, New Building Director bei der Jan de Nul Group. Die neuen Baggerschiffe verwenden normales Gasöl mit extrem geringem Schwefelgehalt, wobei mithilfe eines Systems zur selektiven katalytischen Reduktion (SCR) sowie eines Dieselpartikelfilters (DPF) eine zweistufige Reinigung der Abgase erfolgt. Die Eliminierung von Rußpartikeln per DPF garantiere eine erhebliche Verringerung der Klimaschädlichkeit dieser Schiffe, so Jan de Nul. Die Konstruktion der »Diogo Cão« basiert auf derjenigen der 2011 gebauten »Alvar Nuñez Cabeça de Vaca« und »Sebastiano Caboto« mit einer Kapazität von jeweils 3.400 m3. Diese Schiffe würden sich dank geringem Tiefgang und optimaler Wendigkeit bestens für den Einsatz in begrenzten Arealen eignen, unterstreicht die belgische Reederei. Nach der Inbetriebnahme der »Diogo Cão« sei die Kiellegung des ersten Baggerschiffes mit einer Kapazität von 6.000 m³ auf der Keppel Singmarine-Werft in Singapur geplant, heißt es. Die Namen stehen bereits fest, sie werden nach zwei bereits aus dem Betrieb genommenen Schiffen der gruppeneigenen Flotte benannt: »Sanderus« und »Ortelius«. Einzeln und gemeinsam im Einsatz Geht es um größere Infrastrukturprojekte, werden Aufträge nicht selten an mehrere Firmen vergeben. Je nach Umfang der Maßnahmen dauern die Arbeiten teilweise mehrere Jahre an. Einige Beispiele: Van Oord und Dredging International, Tochter der belgischen DEME Group, haben kürzlich einen ge- • Marinegeschäft (Crew/ • 24/7 Service 25 Jahre Erfahrung Inspektion/Technik) • feste Ansprech- • Offshoregeschäft partner – rufen Sie uns an • Business-Travel weltweit „Wir kümmern uns um SIE“ – Ihr unser Service FIRST REISEBUERO kennt keine • Weser Reisebuero Grenzen GmbH kompetenter Partner Herdentorsteinweg 42 • 28195 Bremen Tel. 0049-421-16288-0 • Fax 0049-421-1690807 Ihr kompetenter info@weser-reisebuero.de Partner im www.weser-reisebuero.de • Marinegeschäft (Crewing, Inspektion, Technik ... ) • Offshoregeschäft • Business-Travel weltweit Mit unserem flexiblem und professionellem Team und besten Tarifen aller namhafter Flug- First87x52.indd 1HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 12 18.01.13 71 10:42

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