Schiffstechnik | Ship Technology und den Schwerlastverkehr einen weiteren Baustein zur Implementierung eines nachhaltigen Kraftstoffs mit dem Ziel der Reduzierung von Emissionen im Verkehrsbereich«, so der Hafenchef. Small, Medium, Large Scale? Die Pläne an den anderen Standorten zielen dagegen sehr wohl auf eine Versorgung des Gasmarktes und dementsprechend einen Anschluss an das Gasnetz ab. In Brunsbüttel konnte man mittlerweile RWE als potenziellen Kunden gewinnen, der Energieversorger hat sich bereits Kapazitäten gesichert. Seit Juni 2017 bezieht RWE über Rotterdam Gas von Quatargas. Mit weiteren Kunden befinde man sich in Verhandlungen, erklärt Katja Freitag, Sprecherin von German LNG Terminal. Eine Pipeline von 50 km Länge müsste für den Anschluss noch gelegt werden. Das verursacht Zusatzkosten, allerdings ist Brunsbüttel in den Netzentwicklungsplan Gas der Bundesnetzagentur aufgenommen. Freitag sieht weitere Vorteile: »Für Brunsbüttel als Standort eines LNG-Terminals spricht zum einen die geographische Lage: Die Nähe des Hamburger Hafens und der Eingang zum Nord-Ostsee-Kanal. Zum anderen die Nachbarschaft des ChemCoast Parks mit seinen potentiellen Kunden und Unternehmen, mit denen Synergien genutzt werden können.« Zudem seien die nautischen Bedingungen ein starkes Argument. »Die Frage ›Ob‹ ist nunmehr beantwortet, jetzt arbeitet man am ›Wie‹« John H. Niemann, Präsident WHV Die nautische Erreichbarkeit ist auch eines der stärksten Argumente der Wilhelmshavener. Der Tiefwasserhafen Jade Weser Port wäre für Gastanker jeder Größe erreichbar. Die Anbindung an das deutsche und europäische Hochdruck-Fernleitungsgasnetz und an den europäischen Gasknotenpunkt zur Versorgung Deutschlands, des Baltikums, Österreichs, der Schweiz zusätzlich zu den Versorgungsmöglichkeiten der Beneluxstaaten leicht realisierbar. Es gebe an der Küste von Wilhelmshaven gleich drei Standorte, an denen ein Terminal realisiert werden könne, entweder als Projekt auf der »grünen Wiese« oder auf industriell genutztem Gelände mit bereits vorhandener Hafeninfrastruktur. In Stade sieht man die Nähe zu Hamburg und den Anschluss an das dortige Gasnetz als großen Vorteil. Die Projektgesellschaft LNG Stade hat mit dem Dow- Standort und dem Aluminiumwerk von AOS auch gleich zwei potenzielle, energiehungrige Großabnehmer. Dow ist auch an einem Investment in das Terminal interessiert, zudem soll den Plänen zufolge die Abwärme des Chemiewerks für die Regasifizierung des verflüssigten Gases genutzt werden. Für Niemann stellt sich die Frage, welches kurzfristig die richtige Technologie für den LNG-Einsteiger Deutschland ist. Weltweit sei zu beobachten, dass ein Sein Einsatz ist unbezahlbar. Deshalb braucht er Ihre Spende. www.seenotretter.de Die Seenotretter_DGzRS_180x120_Version1_4c.indd 1 24.07.14 15:33 62 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik | Ship Technology ›Floating Terminal‹ gegenüber einem ›landbasierten Terminal‹ die beste Wahl zu sein scheine. Die Vorteile einer Floating Storage Regasification Unit (FSRU) seien bekannt, die Technologie erprobt. Wann ist es so weit? Die Versorgung der Schifffahrt wird als Aspekt immer wieder genannt, in Rostock ist das ohnehin Ziel. Wie wichtig die Branche später als Abnehmer wird, bleibt abzuwarten. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch, das Brunsbüttel schon seit einiger Zeit wichtige Erfahrungen im Umgang mit LNG bei der Bebunkerung von Schiffen per Lkw sammelt. Mitte November griff das Land Schleswig-Holstein dem Hafen hier kräftig unter die Arme, indem das Genehmigungsverfahren vereinfacht wurde, um die Hürden gegenüber der Versorgung von Schiffen mit Mineralöl abzubauen. Doch wie greifbar ist der Baustart an den verschiedenen Standorten zum jetzigen Zeitpunkt? Nach Angaben von German LNG Terminal machen die notwendigen technischen Vorarbeiten für den Genehmigungsprozess in Brunsbüttel »gute Fortschritte«. »Für Ende 2019, bei Vorliegen einer Genehmigung und ausreichendem Marktinteresse, ist die endgültige Investitionsentscheidung vorgesehen. Der Bau könnte dann 2020 beginnen, sodass das Terminal voraussichtlich 2022 in Betrieb gehen kann«, erklärt Katja Freitag. Niemann sagt: »Sobald Investoren und Realisierer beziehungsweise spätere Betreiber das Stadium zur Wahl und zum Umfang abgeschlossen haben, sobald die Auslastung gesichert ist und die finale Investitionsentscheidung gefällt ist, wird umgesetzt. Die Frage »Ob?« sei nunmehr beantwortet, jetzt arbeite man am »Wie!«. Kürzlich besuchte der Botschafter von LNG-Exporteur Nr. 1, Katar, Wilhelmshaven und bekräftigte seine Vorliebe für den Jade-Standort. Der erste deutsche Seehafen mit LNG- Infrastruktur könnte tatsächlich Rostock werden, auch wenn die anderen Standorte schon länger im Rennen sind. An der Ostsee ist es bereits vergleichsweise konkret geworden: Der Pachtvertrag mit dem potenziellen Investor Rostock LNG wurde im Oktober unterzeichnet, die ersten Anläufe könnten ab 2022 erfolgen, hieß es anlässlich der Unterzeichnung. Der Investitionsbedarf hängt laut Niemann von der technischen Ausführung ab. So habe ein »floating« Terminal vergleichsweise niedrige Investitionskosten, eine »landgebundene« Anlage benötige deutlich mehr Mittel. Bei den Betriebskosten sei es allerdings umgekehrt. »Die Kosten setzen sich aus den Investitionen für die Hafenanlage, die Lagerung sowie für den Anschluss an die Gastransportsysteme zusammen. Je nach Ausführung schätzen wir den Bedarf somit zwischen 250 Mio. € beziehungsweise 1 Mrd. €«, so der WHV-Präsident. Für die Planungen in Brunsbüttel geht man bei der German LNG Terminal von Kosten zwischen 400 und 500 Mio. € aus, in Stade werden ähnliche Kosten für eine erste Ausbaustufe veranschlagt. n Reduce your environmental footprint COMPLY WITH LEGISLATION MEET ENVIRONMENTAL STANDARDS LOWER OPERATIONAL RISK WÄRTSILÄ SEALS & BEARINGS - ENABLING SUSTAINABLE SOCIETIES Wärtsilä’s products and services support you by maximising efficiency and minimising operational risks at the lowest lifecycle cost. Our environmentally friendly seal and bearing solutions are designed to ensure smooth and continuous operation of all vessel types, even in the most challenging environments. www.wartsila.com HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 12 63
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