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HANSA 12-2018

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Weniger Schiffe, häufiger deutsche Flagge Kritiker monieren seit jeher, dass alle politischen Maßnahmen nicht zu der erhofften Menge an Rückflaggungen durch deutsche Reeder geführt haben und damit die Grundlage für das »Maritime Bündnis« fehlt – immerhin eine Voraussetzung für die weitere politische Unterstützung hinsichtlich steuerlicher Förderung beziehungsweise Entlastung. Ein Blick auf die letzten öffentlichverfügbaren Zahlen zur deutsch-geflaggten Flotte zeigt ein deutliches, allerdings auch zweiseitiges Bild. Nach Angaben der deutschen Flaggenverwaltung ist die Zahl der Schiffe unter deutscher Flagge weiter gesunken. Im November waren es nur noch 305, nach 335 vor eineinhalb Jahren. 83 der 305 Schiffe werden zudem dem Segment »Personenbeförderung« zugerechnet, sind also keine Frachtschiffe, sondern auch kleinere Fahrgastschiffe ab 100 BRZ Größe. Unabhängig davon, dass der eigentlich angestrebte Wert von 500 bis 600 Schiffen unter Bundesflagge weit entfernt ist, muss jedoch eine Entwicklung berücksichtigt werden: Denn durchaus bemerkenswert ist, dass die Gesamtzahl der deutsch-geflaggten Flotte zwar geschrumpft ist, der Anteil an allen Schiffen deutscher Reedereien allerdings nicht. Im Gegenteil, weil viele Reeder ihre Flotten verkleinert haben – vor allem krisenbedingt schrumpfte die Flotte von 2.538 auf 2.146 Schiffe – stieg der Anteil der deutsch-geflaggten Einheiten von 13,2% auf 14,2%. Ebenfalls zu berücksichtigen ist, dass der Anteil der deutschen Tonnage unter EU-Flagge in verschiedenen Berichtszeiträumen immer mal wieder geschrumpft ist. Das ist insofern wichtig, als dass die Europäische Union von eben diesem Wert, beziehungsweise seiner positiven Entwicklung, abhängig macht, ob und wie die deutsche Tonnagesteuerregelung genehmigt wird. Anfang November 2018 waren 1.841 Einheiten ausgeflaggt, 619 davon in EU-Registern (inklusive Großbritanniens, dessen künftiger Status angesichts des geplanten Austritts aus der Europäischen Union unklar ist). Das macht einen Anteil von 33,6% aus. Die wichtigsten Flaggen sind Portugal mit 273 Schiffen deutscher Reeder, Malta (123), Zypern (117) und Gibraltar (54). Mit Abstand folgen die Niederlande (16), Großbritannien (15), Luxemburg (13) und Lettland (8). Zuletzt entwickelte sich dieser Wert allerdings tatsächlich positiv. Denn noch vor einem halben Jahr lag der Anteil der EU-Flaggen unter allen Ausflaggungen bei 33,1%. Zwar verlor das Register Maltas 17 deutsche Schiffe, auch andere mussten Einbußen hinnehmen. Weil aber die ausgeflaggte Flotte insgesamt schrumpfte, erhöhte sich der EU-Anteil – zumindest leicht. MM Flotte deutscher Reeder Stand November 2018 Containerschiffe 87 694 Passagierschiffe/Fähren 84 9 Mehrzweck-/Stückgutfrachter 66 652 Bulker Tanker 1 35 224 230 Deutsche Flagge Ausgeflaggt Letzter öffentlich verfügbarer Stand: 11/18, Quelle: BSH 24 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 12

Schifffahrt | Shipping Eine gemischte Zwischenbilanz Anzahl deutsch-geflaggter Schiffe deutscher Reeder und Anteil an Gesamtflotte 305 Schiffe – 14,2 % Stand 11/2018 335 Schiffe – 13,2 % Stand 05/2017 In eigener Sache Bei der Betrachtung der deutschen Flotte können Einschätzungen aus der Branche auch eine wichtige Rolle spielen. Auf politischer Ebene fungiert der Verband Deutscher Reeder (VDR) trotz einer kleinen Schrumpfkur in Bezug auf die Mitglieder als Sprachrohr für die hiesigen Reedereien. Daher hätten wir an dieser Stelle gerne auch den VDR, seine Ansichten zur politischen Unterstützung sowie seine Strategie für die eigene Verbandszukunft integriert. Leider hat der Verband auf Anfrage keine Stellungnahme abgegeben. HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 12 25

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