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HANSA 12-2017

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Schiffstechnik | Ship

Schiffstechnik | Ship Technology »Im Zentrum steht der Gasantrieb« Technolog-Geschäftsführer Hans-Jürgen Voigt und Prokurist Helmut Radebold sprechen im HANSA-Interview über ihre Lösungen, Projekte und deren Umsetzung sowie das Potenzial dieser Technologie Sie beschäftigen sich seit mehreren Jahren mit dem Thema LNG als Kraftstoff für die Schifffahrt. Welchen Ansatz verfolgen Sie? Hans-Jürgen Voigt: LNG ist eine saubere Lösung mit einer guten Zukunftsperspektive. Trotz der Krise haben wir uns bereits ab dem Jahr 2010 bewusst mit Containerschiffen auseinandergesetzt. Unser Ansatz war eine antizyklische Entwicklung, um präsent zu sein, wenn die Markterholung eintritt. Das hat zwar länger gedauert als erwartet, aber nun warten wir auf unseren ersten Auftrag. Was genau haben Sie entwickelt? Voigt: Wir haben verschiedene Schiffe entworfen unter dem Namen STREAM, was für Sustainable, Transport, Reliable, Economic, und Ambitious steht. Im Mittelpunkt steht der Gasantrieb, alles andere lässt sich darum herum bauen. Inzwischen gibt es aber auch wettbewerbsfähige Scrubber-Lösungen. Hier arbeiten wir mit einem namhaften Partner zusammen, der ursprünglich aus der industriellen Anwendung kommt, aber nun auch maritime Projekte anstrebt. Hans-Jürgen Voigt Foto: ist Gesellschafter und Geschäftsführer des Hamburger Ingenieurbüros Technolog. Voigt hat seine Kaufmannslehre bei einer Werft absolviert und ist seit rund 40 Jahren in der Branche tätig. Seit Ende der 1990er-Jahre beschäftigt er sich hauptsächlich mit Schiffsdesign und Beratungen im Schiffau und in der Schifffahrt. Das Unternehmen sieht seine Hauptaufgabe im Green Shipping, und hier vor allem beim Gasantrieb und in der Scrubbertechnik. Helmut Radebold ist Prokurist und technischer Leiter bei Technolog. Der Schiffbauingenieur hat sich anfangs hauptsächlich mit Projektleitungen und Handelsschiffsentwürfen beschäftigt. Später kamen auch die Mega-Yachten und die allgemeine Beratung der maritimen Branche hinzu, Heute liegt einer seiner Schwerpunkte beim Hamburger Unternehmen auf dem Thema Gasantrieb für Schiffe. Foto: Das LNG-Bunkerschiff kann nahezu alle Schiffstypen bedienen Das Containerschiff ist für 1.400 TEU vorgesehen 76 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 12

Schiffstechnik | Ship Technology Abstract: The gas drive is at the core The Hamburg engineering company Technolog focuses on gas propulsion for ships. Meanwhile, it has designed different ship types specialized in this technology. This includes a 1,400 TEU container ship featuring two cranes which are positioned in front and behind the amidships bridge. Furthermore, an LNG-bunker vessel which can serve almost every ship type has been completely redesigned. It has a loading crane in the front area as well as side manifolds. The latest development is an 11,000 t multipurpose ship. In this design the tanks are arranged asymmetrically in the stern. Technolog has also prepared a study for GTT on retrofitting LNG tanks to container vessels over 10,000 TEU. The Hamburg based experts see great potential for that. Further information: redaktion@hansa-online.de Welche Schiffstypen haben Sie konkret entworfen? Voigt: Trotz der immer größeren Schiffe gibt es in der Containerschifffahrt auch kleinere Segmente, in denen Neubauten wahrscheinlich sind. Das sind Einheiten in einer Größenordnung zwischen 1.400 und 1.700 TEU, die im Feederverkehr eingesetzt werden können. Für ein 1.400-TEU-Schiff haben wir daraufhin einen Entwurf gemacht. Helmut Radebold: Das Schiff ist für die Versorgung von Karibikhäfen oder kleinerer Häfen in Skandinavien gedacht, deren Pier teilweise kürzer ist als die knapp 150 m lange Einheit selbst. Die Brücke ist mittschiffs angeordnet, sodass vor und hinter dem Deckshaus nahezu die gleiche Zahl an Slots zur Verfügung steht. Zudem behindern sich dadurch die beiden vor und hinter der Brücke angeordneten Krane nicht gegenseitig. Der Gasantrieb für dieses Schiff muss jedoch nicht zwingend von Beginn an installiert werden. Voigt: Zudem haben wir ein LNG-Bunkerschiff entworfen, das universell für sämtliche Schiffstypen jeder Größe einsetzbar ist. Dafür haben wir unsere Erfahrung aus früheren Projekten einfließen lassen. Radebold: Kleinere Einheiten haben beispielsweise kurz über der Wasseroberfläche ihren Bunkeranschluss, andere haben ihn achtern. Bei großen Kreuzfahrtschiffen ragen die Rettungsboote sowie die Balkone über die Schiffsseiten heraus, sodass man dort mit einem Bunkerboot nur schlecht längsseits anlegen kann. Auf all diese Gegebenheiten ist unsere Lösung durch einen Ladekran im vorderen Bereich aber auch durch Seitenmanifolds vorbereitet. Um die Sicherheit für die Crew zu erhöhen, verfügt das Schiff zudem über automatisch ein- und ausfahrbare Yokohama-Fender. Ferner wurde es mit einem asymmetrischen Brückenhaus konzipiert. Voigt: Unser neuestes Projekt ist ein gasbetriebener Mehrzweckfrachter mit einer Tragfähigkeit von rund 11.000 t, den wir mit dem Hamburger Broker Toepfer Transport entwickelt haben. Bei diesem Schiff sind die Tanks asymmetrisch im Achterschiff untergebracht. Radebold: Wir haben insbesondere Wert auf kurze Wege bei Lüftung, Gasund Leitungsführung gelegt. Beim Gasbetrieb resultieren Probleme häufig dadurch, dass der Tank weiter entfernt von Abblasemast, Aufbereitung und Verbrauchern ist. Ferner schränkt das die Ladungskapazität ein, weil viel Platz benötigt wird. Fotos und Quellen: Technolog Der Mehrzweckfrachter ist die neueste Entwicklung von Technolog HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 12 77

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