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HANSA 12-2017

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Schiffstechnik | Ship

Schiffstechnik | Ship Technology Wechselspiel in der Ausflugsflotte von FRS Die Flensburger Förde Reederei Seetouristik (FRS) lässt vom australischen Schiffauunternehmen Austal einen neuen Hochgeschwindigkeitskatamaran bauen. Währenddessen wird der Vorgänger »Halunder Jet« mit einem Schwergutfrachter nach Nordamerika verschiff Der neue Doppelrümpfer wird im Frühjahr 2018 geliefert und in der neuen Saison Passagiere ab den Hamburger Landungsbrücken über Wedel und Cuxhaven nach Helgoland bringen. Der Bau des neuen Katamarans am Austal-Standort Cebu auf den Philippinen liegt der Reederei zufolge gut im Zeitplan. Aktuell arbeiten 247 Schiffauer und 60 Mitarbeiter im Hintergrund auf den Philippinen und in Australien an dem Schiff, in dem 127 t Aluminium verbaut werden. Die Außenhülle steht bereits, nun beginnen der Ausbau und die Gestaltung des Innenraums. Das Innendesign wurde von dem australischen Designbüro Spear Green entworfen. Bei der Entwicklung des Neubaus legte FRS ein besonderes Augenmerk auf den Passagierkomfort. Dafür wurde unter anderem die Form des Schiffs so entwickelt, dass es auch bei stärkerem Seegang stabil im Wasser liegen soll und die Wellenbewegung für Passagiere weniger spürbar ist. Austal setzt dabei auf moderne Technologien. So soll das Bewegungsdämpfungssystem die Schiffsbewegungen auf ein Minimum reduzieren – auch bei einer Höchstgeschwindigkeit von 35 kn. Auf einer Länge von rund 56 m und einer Breite von 14 m bietet der Neubau Platz für 692 Passagiere – das sind 20% mehr Kapazität als der »Halunder Jet« fasste. Jeder Sitz verfügt zudem über einen USB-Anschluss, um auch unterwegs mobile Endgeräte laden zu können. Über zahlreiche Flachbildschirme erhalten die Passagiere wichtige Informationen zum Ziel und erfahren Wissenswertes entlang der Wegstrecke. Wer die Comfort Class bucht, hat darüber hinaus Zugang zu einem VIP-Balkon. Der »Halunder Jet« ist seit 2003 in Betrieb und wurde speziell für den Helgolandverkehr konzipiert. Künftig wird er als »Clipper V« auf der Strecke Vancouver – Victoria für Clipper Navigations, eine Tochterfirma der FRS, eingesetzt. Mit dem Neubau will die FRS ihre Marktposition im Helgolandverkehr sichern und ausbauen. »Wir haben uns die Entscheidung, den ‚Halunder Jet’ aus dem Helgolandverkehr abzuziehen, nicht leicht gemacht«, so FRS-Geschäftsführer Jan Kruse. »Er ist jedoch für unsere Expansionspläne in Nordamerika das ideale Schiff. Zudem sind wir überzeugt, dass wir mit dem Neubau ein sehr schönes, komfortables und seegängiges Schiff im Helgolandverkehr präsentieren werden, das bei den Passagieren viel Anklang finden wird.« Unterdessen ist der bisherige »Halunder Jet« für die Überführung zu seinem neuen Einsatzgebiet in Westkanada verladen worden. Die »Palabora« nahm den 51 m langen Passagierkatamaran auf. Mit der Verladung war das in Pinneberg ansässige, auf den weltweiten Yachttransport spezialisierte Unternehmen Global Boat Shipping beauftragt worden. Um den rund 210 t schweren Katamaran sicher aus dem Wasser an Bord der »Palabora« zu heben und an Deck zu transportieren, wurde von dem zur Rönner-Gruppe gehörenden Unternehmen Stahlbau Nord zuvor eine speziell auf die speziellen Rumpfabmessungen des »Halunder Jets« abgestimmte, rund 5 t schwere Traverse gefertigt. Schon Ende Oktober war im Schwimmdock bei Blohm + Voss in Hamburg der neue Außenanstrich von Clipper Navigation in den Farben der kanadischen Provinz British-Columbia auf den Schiffsrumpf aufgetragen worden. RD Foto: Eckardt Foto: FRS Während der »Halunder Jet« mit einem Schwergutfrachter nach Nordamerika überführt wurde, entsteht auf den Philippinen ein moderner Neubau 66 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 12

Schiffstechnik | Ship Technology Quelle: Conoship Highspeed-Katamaran für das Wattenmeer Spotlight on new ships Die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum (W.D.R.) bekommt einen neuen Katamaran für den Einsatz im nordfriesischen Wattenmeer Der Auftrag wurde nach intensiver Suche an die niederländische Werft Scheepswerf Talsma vergeben, die damit in den deutschen Markt für die Küstenpassagierschifffahrt einsteigt. Talsma hatte gemeinsam mit dem Partner Conoship International das beste Angebot unterbreitet. Der 34 m lange und 10,50 m breite Aluminiumkatamaran soll zur Saison 2019 in Dienst gestellt werden. Über den Kaufpreis haben Reederei und Werft Stillschweigen vereinbart. Mit einer Dienstgeschwindigkeit von 20 kn sei das Schiff wesentlich schneller als die heutigen W.D.R.-Fähren. Die beiden in den Rümpfen untergebrachten Volvo-Hauptmaschinen sorgen selbst bei Gegenstrom für eine Reisegeschwindigkeit von 16kn. Dank des sehr niedrigen Tiefgangs von nur 1,40m soll der Neubau bei allen Niedrigwasserständen einsetzbar bleiben. Die Ausstattung mit einem Bugstrahlruder erlaube überdies ein sicheres Manövrieren auch in kleinen und sehr engen Häfen. »Der Neubau ist ein kleines Flachwasserwunder«, sagt W.D.R.-Geschäftsführer Axel Meynköhn. Die geringen Wassertiefen gehören zu den größten Herausforderungen auf der Route. »Auch bei 4 m Wassertiefe ist die Performance perfekt, das Schiff kommt auch im flachen Wasser Technische Daten: Eigner: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . W.D.R. Bauwerft: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Scheepswerf Talsma Design: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Conoship Länge: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 m Breite: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10,5 m Tiefgang: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1,4 m Indienststellung geplant: . . . . . . . . . . . . .Saison 2019 Material: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Aluminium Kaufpreis: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . unbekannt Antrieb: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Marinegasöl Kapazität Sommer: . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 Passagiere 150 im Salon, 100 auf Sonnendeck Kapazität Winter: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 Ein- und Ausstieg: . . . . . . . . . . . . . . . .Brücke am Bug (wird nicht aufgelegt) Dienstgeschwindigkeit: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 kn Bei Gegenstrom: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 kn möglich schnell auf Sollgeschwindigkeit«, erklärt er. Man habe sich für einen konventionellen Antrieb mit Dieselmotoren und Festpropeller entschieden. »Wir brauchen eine robuste und ausgereifte Technik, schließlich fahren unsere Schiffe auch noch bei hohen Windstärken, zudem ist absolute Zuverlässigkeit auch für unsere Rolle in der Inselversorgung wichtig.« Man sei aber immer Offen für neue Technik, wenn sie ausgereift sei, sagt Meynköhn. Neu ist auf jeden Fall die Zulassung des Katamarans unter der deutschen Fahrgastschiffsrichtlinine – als erstes aus Aluminium gefertigtes Schiff. »Das ist ein Meilenstein für alle Fahrtgebiete, wo Gewicht und Tiefgang ein Thema sind«, so Meynköhn. Der Katamaran kann bei Bedarf auch auf der Föhr-Amrum- Linie oder der Hallig-Linie eingesetzt werden. Neue Verbindungen im Bereich der nordfriesischen Inseln und Halligen sind geplant. An Bord werden im Sommer bis zu 250 Fahrgäste Platz haben, 150 im Salon auf dem Hauptdeck, die übrigen auf dem Sonnendeck. Im Winter reduziert sich die Kapazität auf 150 Fahrgäste. Jelle Talsma ist auf den Auftrag aus Deutschland stolz: »Für unseren Familienbetrieb ist dies ein Meilenstein«. Conoship habe ein hervorragendes Design entworfen, »das bei den Schleppversuchen in der Schiffauversuchsanstalt Wien im September seine Leistungsfähigkeit, gerade im flachen Wasser unter Beweis stellen konnte.« Eine für Anfang 2018 angekündigte neue Doppelendfähre der W.D.R., die derzeit bei der Neptun Werft in Rostock- Warnemünde gebaut wird, könnte indes schon früher kommen, verrät Meynköhn. Wenn alles glatt gehe werde die Färe noch in diesem Jahr abgeliefert. fs HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 12 67

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