Schifffahrt | Shipping Fast Time Manoeuvering. Ein generelles Fazit lasse sich kaum ziehen, meint Jung, ein großes Thema seien aber derzeit sogenannte Procedure Trainings. Wie im Luftfahrtbereich werden hier Standard- Procedures definiert und von den Seeleuten trainiert. Hier wird auch die Frage nach Assessments immer wichtiger. Wie sind die trainierten Inhalte an besten abzufragen und wie kann die Umsetzung bewertet werden? Technisch gesehen rücken laut Jung Themen wie Virtual Reality und die Integration von Echtdaten in die Simulation immer mehr in den Fokus. »Wie kann man echte Daten von Schiffen, die jetzt gerade z.B. in der Nordsee fahren in die Darstellung im Simulator einbinden? Wie kann man aus Sensor- und Kameradaten virtuelle Realitäten generieren? Das ist sind in Sachen Datenmengenfluss interessante Fragen«, so Jung. Von hier ist zumindest der gedankliche Weg nicht weit zur autonomen oder ferngesteuerten Schifffahrt: Sensoren an Bord registrieren die Umwelt um das Schiff, in der Zentrale an Land werden die Daten zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Als Praktiker aus der Schifffahrt sieht der Bremer Experte den autonomen Schiffsbetrieb allerdings kritisch. »Technisch ist das sicherlich machbar aber die Rahmenbedingungen müssen alle stimmen«, sagt Jung. Aus der Simulation heraus gebe es interessante Ansätze, im Sinne der Automatisierung zu denken. Man könne Simulatoren nutzen, um Systeme zu testen und zu entwickeln, um Schiffe teilautonom fahren zu lassen. Dann könnte der Nautiker im Hintergrund andere Din- Rolls-Royce hat erfolgreich einen ferngesteuerten Schlepper getestet. Der Bereich »Real-Life-to-Virtual-Reality« und Tests von Automations-Features werden in Zukunft eine wichtige Rolle für Entwickler von Ship-Handling-Simulatoren spielen 34 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 12
Schifffahrt | Shipping ge erledigen und in Extremsituationen eingreifen, meint Jung. »Solche Dinge in der Simulation aufzubauen und zu testen, bietet sich an, eher als auf See. Dass ferngesteuerte Schiffe funktionieren wissen wir alle, das hat es schon vor 20 Jahren gegeben. Interessant ist dabei die Schnittstelle Mensch Maschine. Wie können Menschen mit autonomen Systemen noch arbeiten, insbesondere, wenn sie dort eingreifen müssen? Dazu können wir in der Simulation einiges beitragen.« M IfmS Das Institut für maritime Simulation (IfmS) an der Hochschule Bremen verfügt über zwei Full-Mission-Ship-Handling-Simulatoren (SHS) und einen Radar-/ ECDIS-Simulator des Typs ANS 6000 von Rheinmetall Defence Electronics (RDE). Mit dem Unternehmen besteht seit der Gründung des IfmS eine Kooperation. Die zwei vollausgestatteten Brücken verfügen über ein Sichtfeld von je 270° welches mit der aktuellsten Software des Herstellers ausgestattet ist. Zwei Schlepperplätze mit einem Drei-Kanal-Sichtsystem runden die SH-Simulatoren ab. In diesem Jahr war das Institut Gastgeber des Annual General Meeting (AGM) und des Workshop Seminar 2017 des International Maritime Simulator Forum (IMSF). Foto: Gary Marshall HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 12 35
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