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HANSA 11-2021

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VERSICHERUNGEN | INSURANCE Nächste P&I-Renewals werden »hart« Nach den Seekasko-Prämien wird sich wohl auch die Haftpflichtversicherung für die Reedereien erheblich verteuern, schreibt Michael Hollmann Zwar sind noch knapp vier Monate Zeit bis zur Erneuerung der P&I-Deckungen. Trotzdem herrscht bereits große Spannung. Denn nach mehreren soften Jahren stehen alle Zeichen jetzt auf »Durchhärtung«. Mit West of England hat sich der erste große Gegenseitigkeitsversicherer schon aus der Deckung gewagt und eine allgemeine Beitragsanhebung von +15 % angekündigt. Zudem sollen die Franchisen (Selbstbehalte) ebenfalls um +15 % bzw. mindestens um 2.500 $ angehoben werden. Mitglieder des vergleichsweise kleinen London P&I Club trifft es sogar doppelt. Noch bevor das Prämienziel für nächstes Jahr veröffentlicht wurde, bekamen sie eine satte Nachschussrechnung von 30 %-35% der Gesamtprämie der vergangenen drei Jahre serviert. Zusammen belaufen sich die Forderungen auf eine ganze Jahresprämie zusätzlich. Damit reagiert der Club nach eigenen Angaben auf die unerwartet hohe Kostensteigerungen und das Abschmelzen seines Kapitalpuffers, aus dem in der Regel Einbußen wettgemacht werden konnten. Der Londoner Makler Tysers stimmt die Kunden in seinem P&I-Report 2021 auf Prämienerhöhungen deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre und »viel schwierigere« Renewals ein. Die Havarie der »Ever Given« gehörte zu den teuren Großschäden für die Versicherer Der Druck auf die Clubs ist angesichts haushoher technischer Verluste und nachlassender Kapitalerträge immens. Im vergangenen Jahr (2020/21) türmten sich Underwriting-Verluste von über –500 Mio. $ bei den 13 Mitgliedern der International Group auf. Die durchschnittliche kombinierte Schaden-Kosten-Quote lag bei 121 %. Haupttreiber sind Großschäden von über 10 Mio. $, die unter den IG Clubs gepoolt werden. Für 2020/21 standen »Pool Claims« auf Rekordniveau von zusammen 463 Mio. $ in den Büchern, die sich Tysers zufolge noch auf 700 Mio. $ steigern könnten, wenn sie dem Verlauf früherer Jahre folgen. Auch im laufenden Jahr zeichnet sich keine Entlastung ab. Zur Halbzeit des P&I-Versicherungsjahres (20. August) hätten die Pool-Schäden bereits das Rekordniveau des © SCA entsprechenden Vorjahreszeitraums übertroffen, berichtet West of England. Kein Wunder, wenn man an Großschäden im ersten Halbjahr wie die Strandung und Arrestierung der »Ever Given« im Suezkanal oder den Untergang der »X-Press Pearl« denkt. Da ein erklecklicher Teil der Großschäden – der Haftungsabschnitt über 100 Mio. $ pro Schaden – durch das gemeinsame Rückversicherungsprogramm (Excess of Loss) der International Group gedeckt wird, droht an dieser Stelle ein zusätzlicher Kostenschub. Denn die Rückversicherungskosten werden tradi- Insurance Partner forShipping, Transport and Special Risks Marine Assekuranz GmbH • Gotenstraße 17 • 20097 Hamburg PHONE + 49 40 / 23 50 6 – 100 • FAX + 49 40 / 23 50 6 – 134 MAIL underwriting@marine-assekuranz.de • WEB marine-assekuranz.de Protection & Indemnity (P&I) Insurance . Hull & Machinery Insurance . Charterer’s Liability Insurance . War Insurance . Yacht Insurance . Strike Insurance . Kidnap & Ransom (K&R) Insurance . Transport Insurance . Crew Insurance . FD&D Insurance . Difference in Conditions Insurance . etc. SHAREHOLDING PARTNER OF INTERNATIONAL REGISTERED LLOYD'S BROKER 16 HANSA – International Maritime Journal 11 | 2021

VERSICHERUNGEN | INSURANCE tionell in voller Höhe separat zur eigentlichen P&I-Prämie (netto) berechnet. Der ohnehin festere Trend im Rückversicherungsmarkt dürfte durch die galoppierenden Großschäden verstärkt werden. Das gemeinsame Programm der IG steht Anfang 2022 erstmals seit zwei Jahren zur Erneuerung an. Im übrigen Markt für »Marine Liability« neben den IG Clubs zeigt der Prämientrend schon seit längerem steil nach oben. So verzeichnete der Londoner Makler Miller im dritten Quartal Prämienerhöhungen von 12,5 % bis 15 % im kommerziellen Markt – das galt selbst für Reeder, Charterer und andere maritime Dienstleister mit sehr niedrigen Schadenquoten. MARKTANTEILE DER P&I-VERSICHERER P&I Club Gard* North UK Britannia Standard West Skuld** Japan Steamship Swedish*** London Shipowners American TOTAL Owned GT 261,400,000 158,000,000 137,500,000 125,200,000 121,000,000 106,400,000 98,000,000 97,000,000 96,000,000 56,000,000 52,900,000 27,830,000 18,700,000 1,355,930,000 Premium for all lines of business: * P&I income $ 520 m | ** P&I income $ 297 m | *** P&I income $ 94 m % 19.28 11.65 10.14 9.23 8.92 7.85 7.23 7.15 7.08 4.13 3.90 2.05 1.38 Accounting Year Premium $ 887,651,000 406,159,000 286,376,000 200,086,000 292,700,000 243,037,000 390,839,000 178,080,000 284,405,000 173,838,000 119,497,000 232,081,000 113,934,000 3,808,683,000 % 23.31 10.66 7.52 5.25 7.69 6.38 10.26 4.68 7.47 4.56 3.14 6.09 2.99 Free Reserves $ 1,262,920,000 450,300,000 507,398,000 626,855,000 360,300,000 291,134,000 459,079,000 243,666,000 511,064,000 231,431,000 153,571,000 379,065,000 47,350,000 5,524,133,000 % 22.86 8.15 9.19 11.35 6.52 5.27 8.31 4.41 9.25 4.19 2.78 6.86 0.86 NACHRUF Mit großer Betroffenheit erfuhren wir vom Tod von Prof. Dr.-Ing. Gerhard Jensen * 5. August 1957 † 27. September 2021 Professor Jensen war der SCHOTTEL-Gruppe über Jahrzehnte verbunden, zunächst als Technischer Leiter und seit 2005 als Geschäftsführer der SCHOTTEL GmbH. 2013 wurde er zusätzlich Geschäftsführer der SCHOTTEL Industries GmbH. Nach seinem Ausscheiden aus dem operativen Geschäft unterstützte er die SCHOTTEL-Gruppe im Aufsichtsrat und in verschiedenen Beiräten mit seinem Fachwissen. Aufgrund seines breiten Erfahrungsschatzes in der Schiffstechnik, den er durch Tätigkeiten in Schiffskonstruktion und -design sowie durch seinen wissenschaftlichen Hintergrund erworben hatte, war Professor Jensens Rat als Ingenieur stets willkommen. Als Geschäftsführer der SCHOTTEL GmbH führte er mit dem Ausbau des Produktportfolios und dem Aufbau des internationalen Vertriebs- und Servicenetzes das Unternehmen in seine wirtschaftlich erfolgreichste Phase. Weiterhin veranlasste er den Bau des neuen Produktionsstandorts in Dörth und initiierte die Diversifizierung der Unternehmensgruppe. Ein besonderes Verdienst lag darin, dass er stets den Ausgleich der Interessen aller Beteiligten, Gesellschafterinnen und Gesellschafter, Mitarbeitende und Geschäftsführung, im Auge hatte und sich für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung einsetzte. Mit Professor Jensen verlieren wir nicht nur einen erfolgreichen Geschäftsmann und versierten Wissenschaftler, dessen enorme Fachkenntnis und Rat uns fehlen werden. Es geht ein besonderer Mensch, den wir in seiner natürlichen Art sehr vermissen werden. Professor Jensen wird allen, die ihn kannten, unvergessen bleiben. Wir werden sein Andenken in Ehren halten. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. SCHOTTEL Industries GmbH Gesellschafter, Beirat und Geschäftsleitung SCHOTTEL GmbH Aufsichtsrat, Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft HANSA – International Maritime Journal 11 | 2021 17

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