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HANSA 11-2020

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Maritime Services Made in Germany Maritime Services Made in Germany 40 HANSA International Maritime Journal 11 | 2020

Maritime Services Made in Germany © Fotolia Die Mischung machts … Seit die maritime Branche vor mehr als zehn Jahren im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise schwer getroffen wurde, stimmten und stimmen – echte oder vermeintliche – Experten immer wieder Abgesänge auf den Schifffahrtsstandort Deutschland an. Einerseits ist an den Analysen bisweilen durchaus etwas dran: Die sogenannte »deutsche Flotte« ist geschrumpft, die deutsche Schiffsfinanzierung ist geschrumpft, entsprechend ist in gewisser Weise auch der Bedarf an anderen maritimen Dienstleistungen hierzulande zurück gegangen. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite zeigt, dass Deutschland zuletzt nicht mehr an Boden verloren hat. Ein Beispiel gefällig? Der Standort Hamburg hält seinen Rang 7 der weltweit wichtigsten maritimen Hubs seit 2018 stabil. So sieht es zumindest die Baltic Exchange in Zusammenarbeit mit der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua im jüngsten »Shipping Centre Development Index«. Hinter Rotterdam liegt man auf Platz zwei in Europa, noch vor Athen – dabei wird der griechischen Hauptstadt angesichts großer chinesischer Investitionen seit langem eine weitaus bessere Zukunft vorausgesagt. Führend sind nach wie vor Singapur, London, Shanghai, Hongkong, Dubai und Rotterdam. Laut der Bundesregierung sind jedoch immer noch rund 400.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt abhängig von der maritimen Wirtschaft, dazu zählt nicht zuletzt die Schiffbau- und Zulieferindustrie. Noch immer über 315 Reedereien sind von der Ems bis an die Oder aktiv. Dabei geht es nach Angaben des Verbands Deutscher Reeder um eine Wertschöpfung von mehr als 30 Mrd. €. Ein Pfund ist für die hiesige Branche nach wie vor die Diversität. Während andere Standorte nicht selten auf Teil-Segmente fokussiert sind, wird in Deutschland nach wie vor eine relativ breite Palette an Märkten bedient. Vor der Krise wurde etwa enormes Knowhow in den Bereichen Beratung und Juristerei angesammelt. Technische und nautische Expertise war ohnehin seit Jahrzehnten vorhanden. Zwar haben einige deutsche Akteure die Krise nicht überstanden, oder nur dank Übernahme durch einen ausländischen Partner »überlebt«. Während und nach der Krise haben es aber auch Viele geschafft, den Schalter umzulegen. Selbst wenn es aus der Not heraus geschah, ist die Wandlungsfähigkeit der deutschen maritimen Wirtschaft nicht wegzudiskutieren. In den Segmenten Schiffsmanagement, Projektund technische Entwicklung sind neue Akteure entstanden, alte haben sich neu erfunden. Immer wieder finden sich zudem neue Partnerschaften, nicht nur international, sondern auch national. Dabei ist der Beitrag wissenschaftlicher Einrichtungen nicht zu unterschätzen. Ein sehr großer Anteil entfällt auf das Geschäft der Dienstleistungen – all die Akteure, die nicht mit, sondern an der Schifffahrt verdienen. Das ist nicht abschätzig, sondern wertschätzend gemeint. Für den Schifffahrtsstandort Deutschland lässt sich daher sagen: Die Mischung machts … wohl auch noch länger … zumindest länger als von so manchem Kritiker gedacht. Auf den folgenden Seiten geben einige der hiesigen Akteure Einblick in ihre Geschäfte, Strategien und Erwartungen. HANSA International Maritime Journal 11 | 2020 41

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