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HANSA 11-2018

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Versicherungen | Insurance Brexit: P&I-Standort Hamburg soll profitieren Thomas Miller plant nach der Übernahme von Zeller/Hanseatic Underwriters den Ausbau der Aktivitäten in der Hansestadt, schreibt Michael Hollmann In der Versicherungswelt ist derzeit viel in Bewegung – vor allem im Schiffshaftpflichtsektor (P&I). Deutsche Standorte waren bei der Gründung neuer Niederlassungen seitens der meist in England ansässigen P&I Clubs für die Zeit nach dem »Brexit« bislang leer ausgegangen. Um auch künftig Versicherungsdeckungen und Schadensbearbeitung für die Mitglieder am europäischen Festland anbieten zu können, zogen die Clubs neue Büros in Irland, den Niederlanden oder Zypern auf. Zu guter Letzt scheint nun auch Hamburg von einer Verlagerung von P&I-Dienstleistungen aus Großbritannien heraus zu profitieren. So hat sich das britische Unternehmen Thomas Miller – Manager des UK P&I Clubs und mehrerer weiterer Transportversicherungen – die Zeller Associates Group mit Sitz im alten Hamburger Fischereihafen als Nukleus für seine künftige Europa-Organisation auserkoren. Gründer und Eigner Harald Zeller hat sein Unternehmen – bestehend aus sechs Einzelfirmen mit zusammen über 30 Mitarbeitern – jüngst an die Briten verkauft. Die Transaktion war nach Zustimmung aller Anteilseigner Anfang Oktober über die Bühne gegangen. Die Zeller Group zählt in Deutschland zu den führenden Dienstleistern in der Seeversicherung. Thomas Miller managt unter anderem den UK P&I Club – einen der größten Haftpflichtversicherer auf Gegenseitigkeit in der Schifffahrt – und baut zusätzlich seit einigen Jahren seine Aktivitäten im kommerziellen P&I- Geschäft auf Festprämienbasis aus.Seit Monaten schon hatte die Gerüchteküche Abstract: A boost for Hamburg’s P&I cluster? gebrodelt. Werden sich die Partner handelseinig? Und was wird dann von Zeller Associates und seiner Produktpalette für Schiffs- und Charterer-Haftpflicht unter der Marke »Hanseatic Underwriters« übrigbleiben? »Wir rechnen mit starken Zuwächsen bei Personal und Umsatz« Tobias Braun, Geschäftsführer Zeller Foto: Hollmann Alle Bekundungen dazu aus dem Hause Thomas Miller klingen durchaus erfreulich für den Standort Hamburg und die betroffenen Mitarbeiter. Die Briten wollen sich nicht bloß ein hübsches Geschäfts-Portfolio unter den Nagel reißen, sondern auch mehr Geschäft nach Hamburg verlagern. Die Hansestadt soll zur »europäischen Service-Zentrale« der Thomas Miller Group werden, wie es Zeller-Geschäftsführer Tobias Braun auf dem Jahresseminar des Emder Versicherungsmaklers Heinrich The takeover of liability insurer and claims handler Zeller Associated/Hanseatic Underwriters by Thomas Miller should see the UK Group increase its resources and business in Hamburg. It is going to become the group’s European hub for insurance services. The joint fixed-premium P&I operation will be the second-largest behind British Marine. abstract Further information: redaktion@hansa-online.de Elbracht formulierte. Für die kontinentalen Geschäftsbeziehungen verliert Thomas Miller am Standort London wegen des Brexits nächstes Jahr die Zulassung. Das Augenmerk liege dabei zunächst auf der Festprämien-P&I-Versicherung, die für kleinere Tonnage inzwischen als gleichwertige Alternative zu den großen Clubs der International Group gilt. Zusammen kommen Thomas Miller mit seiner Specialty-Abteilung und Zeller mit »Hanseatic P&I« auf ein Prämienvolumen von 50 Mio. $ pro Jahr. »Damit sind wir die Nummer 2 hinter British Marine«, so Braun. Die Überlegung sei, das gesamte P&I-Festprämiengeschäft der Gruppe für Europa, Mittelost und Asien in Hamburg zu bündeln, »das ist für uns als Team eine tolle Perspektive.« London bleibe dann für die Märkte in Großbritannien, Nordamerika und Australien zuständig. Auf jeden Fall werde sich für die Kunden von Hanseatic Underwriters (P&I, Charterers’ Liability, Cruise Liability etc.) vorerst nichts ändern, so Braun, der starke Zuwächse bei Umsatz und Personal am Standort Hamburg erwartet. Dabei dürften auch andere Geschäftszweige der Muttergesellschaft behilflich sein. Warum sollte Hamburg nicht auch Aufgaben für den UK P&I Club oder andere Gegenseitigkeitsvereine (TT Club, ITIC), die von Thomas Miller gemanagt werden, übernehmen? Auch könnten die Briten einen Ableger ihrer Kanzleisparte Thomas Miller Law in Hamburg aufziehen. Selbiges gilt für die Sachverständigensparte Brookes Bell oder das Investmentmanagement. Je schärfer der Brexit ausfällt, je größer der Zwang zur lokalen Präsenz in Europa, desto stärker kommt Hamburg als Dependance für Thomas Miller ins Spiel. Insgesamt eine erfrischende Perspektive für den krisengebeutelten Schifffahrtsstandort, der viel Tonnage hat gehen und kaum neue Player hinzukommen sehen. Es gibt offenbar noch Lichtblicke … n 14 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 11

Versicherungen | Insurance 7 1 3 4 5 7 2 7 Havariechronik Datum Ereignis Ort Schiff Typ tdw Flagge Haftpflicht Reise 1 02.10. Explosion im Maschinenraum Nähe Danziger Bucht Regina Seaways RoPax 8.500 Litauen West of England Kiel nach Klaipeda 2 03.10. Untergang Formosastraße Ying Hai General Cargo 2.300 China k.A. Kaohsiung nach Busan 3 04.10. Explosion / 1 Toter Nordatlantik / Nähe Las Palmas 4 07.10. Kollision Nordküste Korsika Sei Whale Fish Factory 2.396 Russland Nouadhibou nach Las VSK Insurance Co. Palmas CSL Virginia Containerschiff 66.444 Zypern Britannia Lay-up Ulysse RoPax 5.250 Tunesien UK P&I Club Genua nach Radès 5 Kollision mit Booten / 4 Vermisste 09.10. Jangtse Guo Yuan 1 Bulk Carrier 69.755 China k.A. Huanghua nach Nanjing 6 Kollision mit Singapur nach Galle (Sri 11.10. Südchinesische See Pacific Crown Bulk Carrier 56.469 Panama k.A. Fähre Lanka) 7 Kollision mit Jawaharlal Nehru CMA CGM Mumbai 13.10. Containerschiff 119.923 Hongkong Gard Karachi nach Mumbai Kaimauer Port / Mumbai 8 14.10. Brand südlich Helgoland Baltic Breeze Car Carrier 12.466 Singapur Swedish Club Drammen nach Cuxhaven VERSICHERUNGSBÖRSE IN LONDON Standard schließt Lloyd’s-Syndikat Der Standard Club – einer der größeren P&I Clubs der International Group – zieht nach hohen Anfangsverlusten die Reißleine für seine Seekasko- und Energieversicherung bei Lloyd’s of London. Das eigene Syndikat 1884 wird nach nur knapp vier Jahren und Verlusten von insgesamt 60 Mio. £ in den vergangenen beiden Jahren geschlossen. Die kombinierte Schadenkostenquote lag zuletzt bei über 156%. Man verlasse sich darauf, dass der Bestand des Syndikats 1884 »geordnet und professionell« und unter Berücksichtigung der Versicherungsnehmer-Interessen abgewickelt werde, hieß es jetzt bei Lloyd’s of London. Mehrere andere Syndikate hatten ihre Seeversicherungs aktivitäten dieses Jahr schon wegen hoher Verluste eingestellt oder zurückgefahren. Marktinsider führen die desolate Finanz lage in der Transportsparte bei Lloyd’s auch auf erhöhte operative Kosten in der Versicherungsbörse zurück. n +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm P&I Renewals – Nullrunde bei Britannia: Keine Beitragsanhebung für Mitglieder des Clubs mit 111 Mio. BRZ versicherter Tonnage. Kapitalausschüttung von 10 Mio. $ angekündigt +++ Lübcke Marine wird Regent Marine: Bremer Schiffsversicherungsmakler wird enger an Mehrheitsgesellschafter Regent Insurance Brokers (Europe) angebunden. Firma jetzt in Regent Marine umbenannt +++ Standard Club schluckt Strike Club: P&I-Versicherer will Produktpalette auf Betriebsausfalldeckungen (Delay) ausweiten. Strike Club mit derzeit 150 versicherten Reedereien soll eigenes Komitee in der Standard-Gruppe bilden +++ Nordic Marine Insurance Plan angepasst: 2019er Version der nordischen Seekasko-Bedingungen jetzt online (http://nordicplan. org/). Neuerungen: Abgrenzung zwischen Kriegs- und Seerisiken, zusätzliche Schiedsklausel und Wiederaufbauklausel für Loss of Hire +++ US Navy beauftragt Donjon: US-Bergungsfirma Donjon Marine hat Rahmenvertrag für Bergungsprojekte im Atlantik bekommen. Laufzeit: 5 Jahre +++ Leute, Leute… +++ International Group of P&I Clubs: Paul Jennings (CEO, North of England) übernimmt Vorsitz der IG. Rechtsanwalt Nick Shaw folgt als Generalsekretär auf Andrew Bardot, der in Ruhestand geht +++ Antares: Lloyd’s-Versicherer ernennt John Taylor (Ex-CNA Hardy) zum Head of Specialty +++ HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 11 15

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