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HANSA 11-2017

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Finanzierung | Financing

Finanzierung | Financing INTERNATIONAL MARITIME JOURNAL FORUM SCHIFFFAHRT FINANZIERUNG Foto: Commerzbank HSH Nordbank, quo vadis? Wohl keine andere Bank steht in den kommenden Monaten so sehr im Fokus wie die HSH Nordbank. Die einst mit einem Kreditvolumen von knapp 41 Mrd. € (2008) zum weltgrößten Schiffsfinanzierer aufgestiegene Landesbank ist auf einen radikalen Schrumpfkurs eingeschwenkt und steht aktuell zum Verkauf. Bis Ende Februar soll der von der EU geforderte Prozess abgeschlossen sein. Andernfalls droht die Abwicklung wie einst bei der WestLB. Ende Oktober ist die Frist für die potenziellen Bieter ausgelaufen. Bis zu fünf Investoren hatten Interesse signalisiert, heißt es im Markt. Namen wurden von offzieller Seite nicht genannt, doch handelt es sich dem Vernehmen nach um US-Investmentfonds wie Apollo und Cerberus oder die chinesische Versicherungsgruppe Anbang. Dagegen hat der zunächst hoch gehandelte chinesische Tourismus- und Logistikkonzern HNA, der erst kürzlich seine Anteile an der Deutschen Bank auf knapp 10% geschraubt hatte, offenbar einen Rückzieher gemacht. Mit dann zwei bis drei Bietern soll bis Februar weiterverhandelt und der Verkauf abgeschlossen werden. HSH-Vorstandschef Stefan Ermisch sieht weiter gute Chancen, dass die Bank als Ganzes den Eigentümer wechselt. Andere Experten rechnen dagegen eher mit einem gesplitteten Verkauf der Kernbank und der Abbaubank an unterschiedliche Investoren. Um die »Braut« hübsch zu machen, wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres massiv Altlasten im Shipping abgebaut. »Wir haben die Gangart noch einmal deutlich verschärft«, sagte 20% 16% 4% 29% 32% Container Bulker Tanker Andere sonst. Finanz. CC Continental Chartering SHIPBROKERS CHARTERING | SALES & PURCHASE | ANALYSIS & CONSULTANCY | VESSEL VALUATION CONTINENTAL CHARTERING GMBH & CO. KG Ballindamm 17 | 20095 Hamburg | Germany | Tel + 49 (40) 32 33 70 70 | Fax + 49 (40) 32 33 70 79 | office@continental-chartering.de www.continental-chartering.de 28 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 11

Finanzierung | Financing Ermisch bei der Bilanz-Vorstellung der im Sommer. Das Shipping-Portfolio wurde von 17 Mrd. € (Ende 2016) um weitere 13% (2,2 Mrd. €) auf nur noch 14,8 Mrd. € reduziert. Noch 6,1 Mrd. € (2015: 7,1 Mrd. €) liegen jetzt bei der sogenannten Kernbank, 8,7 Mio. € (2015: 9,9 rd. €) sind es bei der Abbaubank. Die HSH ist damit ihrem bereits im vergangenen Jahr ausgegebenen Ziel, ihr Exposure auf 7–8 Mrd. € zu verringern, deutlich näher gekommen. An Neugeschäft ist da kaum noch zu denken. 2016 gab es lediglich »sehr selektive« Abschlüsse im Wert von 300 Mio. €, 2017 soll sich die Summe immerhin verdoppeln. Im gesamten Schifffahrtsportfolio waren noch 1.216 Schiffen besichert, darunter 677 Schiffen in der Kernbank (2015: 1.064). Mit einem Anteil von 32% sind Containerschiffe und mit 29% Massengutfrachter die größten Teilsegmente. Auffällig ist, dass jetzt umgesteuert wird: Deutsche Kunden machen aktuell nur noch 31% des Portfolios auch, nach 37% im Vorjahr. Der Anteil der Containerschifffahrt nahm sogar von 42% auf 32% ab. Das Non-Performing-Exposure (NPE) in Höhe von insgesamt 8,4 Mrd. € sei dank der massiven Risikovorsorge in Höhe von bislang 5,2 Mrd. € abgesichert. Die Abdeckungsquote von 61% sei der höchste Wert in der deutschen Industrie, heißt es. Insbesondere für Altkredite aus der Zeit vor 2009 musste im vergangenen Jahr dennoch eine hohe Risikovorsorge in Höhe von –289 Mio. € gebildet werden – fast vollständig in der Abbaubank. Die Ländergarantie der Gesellschafter Hamburg und Schleswig- Holstein über insgesamt 10 Mrd. € ist nach dem Verkauf eines Teilportfolios an die HSH Portfoliomanagement AöR (nominell 4,1 Mrd. €) und die vorgenommenen Wertberichtigungen vollständig verbraucht, wie zu hören ist. »Wir werden im Verlauf des Jahres weiter kräftig abbauen«, heißt es bei der Landesbank. Das in der Abbaubank geparkte Kreditvolumen – überwiegend für deutsche Kunden – soll von heute 8,7 Mrd. € bis Ende 2017 auf 5 Mrd. € und bis Ende 2018 auf etwa 3 Mrd. € reduziert werden, kündigte Ermisch erst vor wenigen Tagen an. Damit stünden in den kommenden 14 Monaten Schiffe im Wert von rund 5,5 Mrd. € (!) zum Verkauf. In diesem Jahr plant die HSH mit einer Risikovorsorge von weiteren 800 Mio. €, kann dies nach eigenen Angaben aber aus eigener Kraft stemmen. HSH-Altlasten bei der AöR Die HSH Portfoliomanagement AöR hat als Anstalt öffentlichen Rechts im Juni vergangenen Jahres »faule Kredite« der HSH Nordbank mit einem nominellen Wert von 4,1 Mrd. € übernommen und soll sie »wertschonend« abwickeln. Dieses Portfolio war damals mit 253 Schiffen besichert. Der Kaufpreis lag jedoch bei »nur« 2,4 Mrd. €. Die Differenz wurde aus der Länder-Garantie der HSH-Gesellschafter Hamburg und Schleswig-Holstein ausgeglichen. Bereits nach einem halben Jahr vermeldete die AöR einen Fehlbetrag von 505 Mio. €. Grund: die hohe Risikovorsorge in Höhe von 341,1 Mio. €. Der Buchwert ist auf 2,04 Mrd. € gesunken. Derzeit bestehen laut Geschäftsbericht noch Forderungen gegenüber 157 Kreditnehmern und 243 Schiffen. Weitere Wertberichtigungen seien angesichts der anhaltend schwierigen Marktsituation nicht ausgeschlossen. »Es ist uns bewusst, dass die Kredite in vielen Fällen längerfristig gehalten werden müssen«, sagte AöR- Vorstand Ulrike Helfer. Der Abbau werde geschätzt noch mindestens zehn Jahre dauern. SHIP MANAGEMENT QHSE OPERATIONS We strive to be the ship management provider of choice for the shipping industry Anglo-Eastern (Germany) GmbH Ship Management Ferdinandstraße 38 -40, 20095 Hamburg, Germany T. + 49 40 - 21 00 700 100 | aesm.ger@angloeastern.com e www.angloeastern.com | An Anglo-Eastern Univan Group Company IT SYSTEMS EDUCATION & TRAINING CREW MANAGEMENT HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 11 29

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