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HANSA 11-2017

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Versicherungen | Insurance REEDEREIEN ERWARTEN ZUGESTÄNDNISSE P&I Clubs sollen runter mit den Prämien Nach den hohen Gewinnen des Vorjahres sollten die P&I Clubs der International Group in der Lage sein, die Prämienraten auch im nächsten Jahr (per 20. Februar) stabil zu halten oder sogar abzusenken. Diese Ansicht vertritt der britische Versicherungsmakler Tysers in seinem P&I Report 2017. Angesichts der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen würden die Reedereien zu Recht Zugeständnisse von ihren Versicherungsvereinen verlangen. Vor allem für ältere Schiffe seien die Haftpflichtprämien noch auf einem zu hohen Niveau, wenn man die geringeren Schadensquoten der vergangenen vier Jahre berücksichtigt, so Tysers. Auch wenn die Schäden für einige Clubs dieses Jahr angestiegen seien, könnten sie die Verluste durch üppige Kapitalerträge ausgleichen, so dass keine Anpassungen der Prämien nach oben erforderlich seien. Als erste große Schiffshaftpflichtversicherer haben der West of England P&I Club und Britannia bereits angekündigt, das allgemeine Prämienniveau unverändert zu lassen. Der Verzicht auf eine generelle Anhebung der Beiträge gelte sowohl für Haftpflicht als auch für Rechtschutz (FD&D), und zwar bei West of England sowohl für Mitglieder als auch für kommerzielle Kunden, die das Festprämienangebot des Clubs nutzen. Die Prämie für das Jahr 2018/2019 werde ausschließlich individuell verhandelt, wobei sich der Versicherungsschutz nur für Flotten mit erhöhten Schadensquoten verteuern soll, teilte West of England mit. Mit einer versicherten Tonnage (owned) von 82,5 Mio. BRZ liegt der Club im Mittelfeld der 13 Anbieter umfassenden International Group (IG) of P&I Clubs. Der größere Club Britannia mit seiner versicherten Flotte (owned) von 105 Mio. BRZ schüttet zudem 10 Mio. $ aus seinen freien Reserven an die Mitglieder aus. Damit seien seit Oktober 2016 Entlastungen von insgesamt 44 Mio. $ gewährt worden, wie der Vorsitzende von Britannia, Nigel Palmer, unterstrich. Zudem werden die Leistungen in der Rechtschutzversicherung (FD&D) ausgeweitet: Britannia übernimmt ab nächstem Jahr pro Fall die ersten 7.500 $ an Rechtschutzkosten allein, bislang waren es 5.000 $. Die meisten anderen Clubs werden bis Dezember nachziehen. Hoffnung auf eine gemäßigte Preispolitik weckten auch die relativ guten Zwischenergebnisse einiger P&I-Versicherer. So konnten der Swedish Club und der Shipowners Club ihr Vorsteuerergebnis im 1. Halbjahr deutlich auf 19 Mio. $ und 25 Mio. $ steigern. Der norwegische Anbieter Skuld meldete einen soliden Zwischengewinn von 7,8 Mio. $. mph NEUAUSRICHTUNG Britannia P&I zeigt sich mit neuem Logo Mit Britannia P&I hat der älteste und einer der renommiertesten Versicherungs-Clubs ein neues Logo präsentiert. Das neue »Branding« stehe dafür, dass Britannia seine Dienstleistungen weiterentwickelt und modifiziert hat, um die sich ändernden Anforderungen seiner Mitglieder in einem herausfordernden Markt zu erfüllen und gleichzeitig seine Wurzeln in der Schifffahrt erkennbar zu machen, heißt es. Obwohl das traditionelle P&I- und FD & D- Geschäft (Freight, Demurrage & Defence) weiterhin im Mittelpunkt stehe, habe der Club auf neue Versicherungsprobleme im maritimen Sektor reagieren müssen. »Wir wollten, dass unsere neue und moderne Identität dies widerspiegelt und uns dabei hilft, unser Geschäft für das 21. Jahrhundert und darüber hinaus zu gestalten«, sagt CEO Andrew Cutler. S & P hatte im Mai 2017 Britannias Rating nach einer Kapitalausschüttung von 20 Mio. $ bei »A« bestätigt, während die Liquiditätsbewertung auf »außergewöhnlich« ausgeweitet wurde. M 18 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 11

Versicherungen | Insurance RÜCKGANG DER KAPITALERTRÄGE Marine-Verluste überschatten Lloyd’s-Bilanz Im Versicherungsmarkt Lloyd’s of London wurde im ersten Halbjahr wieder ein Milliardengewinn erwirtschaftet, wobei sich die traditionell wichtige Seeversicherungssparte aber als Klotz am Bein erwies. Die kombinierte Schadenkostenquote für den Gesamtmarkt verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von 98,0% auf 96,9%. Dass der Gewinn trotzdem um rund 16% auf 1,22 Mrd. £ fiel, ist dem Rückgang der Kapitalerträge geschuldet. Die Investment-Rendite verschlechterte sich von 1,8% auf 1,5%. Im Transportversicherungsgeschäft (»Marine«) mit Deckungen für Schiffe, Waren und Offshore-Anlagen kam für die über 40 in diesem Segment aktiven Lloyd’s-Syndikate ein technischer Verlust von 31 Mio. £ heraus (1. Hj. 2016: -19 Mio. £). Die kombinierte Schadenkostenquote bezogen allein auf die Transportversicherung verschlechtere sich von 105% auf 107,4%. Die Steigerung des Geschäftsvolumens in dem Segment geriet den Versicherern somit nicht zum Vorteil. Das Bruttoprämienvolumen bei »Marine« hatten die Syndikate um 7,5% auf 1,37 Mrd. £ gesteigert. Britischen Medienberichten zufolge ist Lloyd’s of London jetzt bemüht, die Aktivitäten im Transportsegment angesichts der schlechten Zahlen etwas zurückzufahren. Hohe Gewinne erwirtschaftete der Markt hingegen in der Rückversicherung und in der Energieversicherung. Inzwischen hat die Ratingagentur Standard & Poor’s ihre Bonitätsnote von »A+« für Lloyd’s of London mit einem negativen Ausblick versehen. Grund sind die zu erwartenden hohen Katastrophenschäden durch die Wirbelstürme in Nordamerika, die sich für Lloyd’s auf weit über 3 Mrd. £ belaufen dürften. mph NEUES JOINT VENTURE Neon Marine gründet Stützpunkt in Italien Der im Lloyd’s-Markt aktive Transportversicherer Neon streckt seine Fühler nach Südeuropa aus und gründet dazu ein Joint Venture mit Zeichnungsvollmacht in Genua. Partner vor Ort ist der Versicherungsmakler Cambiaso Risso, der als Minderheitsgesellschafter an Neon Italy beteiligt wird. Stoßrichtung der neuen Gesellschaft seien lokale Seekasko- und Warentransport-Deckungen, heißt es in einer Mitteilung. Die Geschäfte sollen zum 1. Januar 2018 aufgenommen werden. Zum Chef des Joint Ventures wurde der bisherige Transportleiter der italienischen Versicherung ARISCOM, Sergio Revello, ernannt. Weitere Vorstandsmitglieder von Neon Italy sind Neon-Vorstandschef Martin Reith und Mauro Iguera, CEO von Cambiaso Risso. mph SERVICE AND COMPETENCE YOU CAN RELY ON Skuld 1/2 quer in Versicherung FEHLT NOCH!!! Skuld is the only P&I club with a genuine German office. The local Hamburg team is solely dedicated to serving our German members and brokers and has a deep understanding of the market and its players. EHRLICH – SOLIDE - NAH SKULD.COM HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 11 19

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