SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY SMM ’24: »Ein Meer konkreter Lösungen« Vier Tage lang versammelte sich der internationale Schiffbau-Kosmos in Hamburg zur 31. Auflage der Messe SMM. Etablierte und junge Unternehmen zeigten Lösungen für aktuelle und künftige Herausforderungen. Die Veranstalter ziehen ein sehr positives Fazit Das Wahrzeichen der SMM: Ein Propeller von MMG Mehr 2.200 Aussteller und mehr als 48.000 Teilnehmer wurden gezählt © Wroblewski © HMC Es ging auch bei der SMM um notwendige technologische Innovationen und Lösungen für eine grüne und digitale Zukunft der Schifffahrt. Neben dem »regulären« Messebetrieb brachten fünf Fachkonferenzen und vielfältige Networking-Angebote hochkarätige Entscheider aus Politik und Industrie zusammen. Im Fokus der SMM standen etwa Dekarbonisierung, Digitalisierung, Recruiting sowie maritime Sicherheit und Verteidigung. Über 2.200 Aussteller machten die Hamburger Messehallen zum zentralen Treffpunkt der weltweiten maritimen Community. »Die SMM ist mehr als eine Messe – sie ist der Herzschlag der Branche«, sagte Heiko M. Stutzinger, CEO der Hamburg Messe und Congress (HMC). »Die Begeisterung der Teilnehmer, die Fülle an Ideen und das Engagement aller zeigen, wie unverzichtbar diese Plattform für den Austausch und die Innovationskraft der maritimen Welt ist.« Mit über 48.000 Teilnehmern aus mehr als 100 Ländern habe die SMM »abermals ihre Rolle als führende internationale Messe der maritimen Wirtschaft bestätigt«, so die HMC. Ein Thema hatte in den komplett ausgebuchten Messehallen und in den zahlreichen Expertenpanels eine besondere Strahlkraft: die Dekarbonisierung: Ob große Motoren für alternative Brennstoffe, smarte Software zur Effizienzsteigerung des Bordbetriebs oder innovative Refit-Maßnahmen, es gab ein breites Angebot an Lösungen – ein großes Plus für Zulieferer und Schiffsbauer. Aber nicht nur: »Das macht sie auch für Reeder so interessant. Hier sehen sie die neuesten Trends und Technologien und können direkt mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen, welche Möglichkeiten es gibt, ihre Flotten effizienter und grüner zu gestalten«, sagte Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR). Diese Konstellation ermögliche der Branche nun mutige Investitionsentscheidungen. Dafür bedarf es eines Systems, das diese Investitionen belohnt – darüber waren sich die Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft einig. Offenes Konferenzformat überzeugt Als Publikumsmagnet erwiesen sich die erstmals für alle Teilnehmer frei zugänglichen Konferenzen in den Hallen. In insgesamt 70 Sessions gaben über 300 Speaker auf den offenen Bühnen praxisnahe Einblicke und diskutierten die drängenden Fragen der Branche. Initiator Claus Ulrich Selbach freut sich, dass dieses Konzept aufgegangen ist: »Damit haben wir genau das erreicht, was wir wollten: maximaler Austausch und Wissenstransfer«, sagt der Business Unit Director Maritime & Technology Exhibitions der HMC. Wegen der zahlreichen geopolitischen Herausforderungen stand das Thema Sicherheit dabei ganz oben auf der Agenda. Großen Zulauf verzeichnete deshalb die MS&D, die internationale Konferenz für maritime Sicherheit und Verteidigung mit 29 Marine-Delegationen aus 19 Nationen. Auf den weiteren Podien lag der Fokus vor allem auf den SMM-Schwerpunkten Dekarbonisierung und Digitalisierung. Career Market, Start-ups, Networking Der Kontakt und Austausch mit den Fachkräften von morgen war ein weiterer Fokus auf der SMM 2024 – hängt doch die Zukunft der Branche entscheidend davon ab. Die Weltleitmesse bot mit dem zweitägigen Maritime Career Market auch in diesem Jahr eine breit genutzte Plattform für junge Talente, Recruiter und Hochschulen. Unternehmen gaben hier Einblicke in verschiedene maritime Berufsbilder und Experten präsentierten wichtige Karriere-Tipps. Inspirierende Begegnungen fanden auch bei den »Startups@SMM« statt: Auf zwei Sonderflächen zeigten junge Unternehmen ihre innovativen Ideen. Ein Thema, das viele fesselte: Künstliche Intelligenz – hierzu gab es auch im »AI Center« unzählige State-of-the-Art-Informationen. Ebenfalls neu im Programm: Die digitale Networking Platform. Sie bot die Möglichkeit, um Gespräche zu initiieren und Kontakte zu knüpfen – nicht nur virtuell, sondern auch an zahlreichen Meeting Points und zu den gut besuchten »Wine o’clocks« am Ende der Messetage. 44 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2024
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY Einer der Hingucker im SMM-Rahmenprogramm: Die »Eems Traveller« mit Segeltechnologie an Bord kam zu Besuch in den Hamburger Hafen © Westerkamp Weitere Stimmen zur SMM 2024 • Arsenio Dominguez, Generalsekretär, IMO: »Die SMM ist für alle Mitglieder der Branche eine tolle Gelegenheit, sich zu treffen und über die Chancen – und Herausforderungen – zu reden, denen die Branche gegenübersteht.« • Lars Greitsch, CEO, MMG: »Die SMM ist mit voller Stärke aus den Herausforderungen der Corona-Zeit zurückgekehrt. Der Markt ist wieder in Bewegung und der Bedarf enorm. Ich kann mich an keine SMM erinnern, bei der bereits der erste Messetag so erfolgreich war. Wir spüren deutlich, wie sehr die Reeder daran arbeiten, ihre Emissionen zu reduzieren – und dabei spielen unsere Refit-Propeller eine wichtige Rolle. Unser Auftragsbuch ist bereits bis 2026 gut gefüllt.« • Rolf Habben Jansen, CEO, Hapag-Lloyd: »Die SMM in Hamburg ist ein wichtiges Ereignis für die maritime Branche. Sie ist eine großartige Plattform für den Austausch, die Vorstellung modernster Technologien und die Gestaltung der Zukunft der Industrie – eine gute Gelegenheit für uns, in diesem sich rasch veränderten Markt den Überblick zu behalten.« • Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz: »Die maritime Industrie ist von großer strategischer Bedeutung. Die weitere Zusammenarbeit auf europäischer Ebene ist für die Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen, denen sich der Sektor gegenübersieht, unerlässlich. Die SMM bietet einmal mehr Raum für Dialog und Gespräche.« • Harald Jaekel, CEO, Peene Werft, NVL-Group: »Auf der SMM kann ich in kurzer Zeit mit den Entscheidern aus den verschiedensten maritimen Unternehmen über die wichtigen Themen sprechen – ich bin froh, dass es diese Messe gibt.« • Martin Johannsmann, CEO, SKF Marine & Vorstandsvorsitzender VDMA Marine Equipment and Systems: »Die Re- HANSA – International Maritime Journal 10 | 2024 45
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