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HANSA 10-2024

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SCHIFFFAHRT | SHIPPING Kampf um die Vorherrschaft auf See Die Linienschifffahrt sortiert sich neu: Die von Hapag-Lloyd verlassenen asiatischen Reedereien gründen die »Premier Alliance«. MSC tritt künftig allein gegen »Gemini« und »Ocean Alliance« an, findet aber strategische Partner für wichtige Fahrtgebiete Die Linienreedereien ONE, HMM und Yang Ming müssen ab Februar 2025 ohne ihren über lange Jahre vertrauten Partner Hapag-Lloyd auskommen. Als »Premier Alliance« machen sie künftig weiter. In dem wichtigen Fahrtgebiet zwischen Asien und Europa aber bekommen sie mächtige Unterstützung: MSC, die unbestrittene Nr. 1 in der internationalen Linienfahrt. Aus vier macht drei: ONE als Nr. 6 (1,93 Mio. TEU Kapazität), HMM als Nr. 8 (868.000 TEU) und Yang Ming als Nr. 10 (697.000 TEU) kommen laut dem Branchendiest Alphaliner auf zusammen 11,4 % Marktanteil. Sie stellen die kleinste der künftig drei Bündnisse. Maersk (Nr. 2, 4,36 Mio. TEU) und Hapag-Lloyd (Nr. 5, 2,25 Mio. TEU) bringen es in der »Gemini Cooperation« auf zusammen 21,7 %. Bei der unverändert agierenden »Ocean Alliance« von CMA CGM (Nr. 3, 3,82 Mio. TEU, Cosco/OOCL (Nr. 4, 3,26 Mio. TEU), und Evergreen (Nr. 7, 1,72 Mio. TEU) sind es sogar 28,8 %. Mittendrin ist MSC. Das Unternehmen von Gianluigi Aponte hat nach einer im Sommer 2020 gestarteten Einkaufstour am Secondhand-Markt (360 Schiffe) und dank dem größten Neubauprogramm aller Linienreeder mittlerweile eine Kapazität von 6,08 Mio. TEU angesammelt – das entspricht einem Marktanteil von glatt 20 %. Für viele Experten lag es auf der Hand, dass der Branchenprimus angesichts dieser Größe auf die eigene Stärke verlässt und allein weiterfährt. In weiten Teilen wird es auch so sein. In den beiden größten und wichtigsten Fahrtgebieten aber sichert sich das Aponte-Unternehmen ab. Mit der »Premier Alliance« wird es im Asien-Europa-Verkehr eine strategische Slot-Exchange- Kooperation geben, die neun Dienste umfasst. Man könne dadurch »eine umfangreichere direkte Hafenabdeckung anbieten«, heißt es. Auf einigen Transpazifik-Diensten macht die in Genf residierende Aponte- Reederei künftig gemeinsame Sache mit dem israelischen Carrier Zim (Nr. 9, 752.500 TEU). Auch hier handelt es sich um ein Slot Exchange Agreement, die Zusammenarbeit bezieht sich auf sechs Liniendienste zwischen Asien und den Ost- und Westküsten der USA. Zim agiert traditionell außerhalb jeglicher Allianzen, hatte sich aber schon in der Vergangenheit als Junior-Partner an »2M« oder auch direkt MSC angelehnt. Nach eigenen Angaben betreibt Zim betreibt zwei Dienste im Pazifik ausschließlich mit LNG-Schiffen. »Das bringt uns in eine einzigartige Wettbewerbsposition, die wir mit MSC weiter ausbauen wollen«, sagt Eli Glickmann, CEO von Zim. Die Vereinbarung zwischen den beiden Reedereien hat eine Laufzeit von drei Jahren. Das von MSC in Eigenregie betriebene Netzwerk umfasst fünf Fahrtgebiete mit insgesamt 34 Liniendiensten. Davon entfallen sieben Routen auf den Verkehr zwischen Fernost undNordeuropa, sechs Routen führen von Asien ins Mittelmeer, vier zur US-Westküste und sechs zur US- Ostküste. Dazu kommen elf Dienste über den Atlantik. Angesichts der Krise im Roten Meer fahren derzeit nahezu alle Schiffe den längeren Umweg ums Kap der Guten Hoffnung statt durch den Suezkanal ins © Hapag-Lloyd Mittelmeer. Da derzeit nicht absehbar ist, wann die Angriffe der Huthi-Bewegung enden, planen alle Linienreedereien und Bündnisse ihre Netzwerke zweigleisig. MSC macht da keine Ausnahme. Und auch die »Gemini«-Partner Maersk und Hapag-Lloyd, stellten jüngst zwei mögliche Fahrpläne vor. Die Mitteilung erfolgte unmittelbar nach der von der US-Schifffahrtsbehörde Federal Maritime Commission (FMC) erteilten behördlichen Erlaubnis für den Gemini-Betrieb auf den Strecken zwischen den USA und Asien, dem Nahen Osten und Europa. Der Antrag hierfür war von den beiden Allianzpartnern in spe im Mai 2024 gestellt worden. Die Planung via Suezkanal umfasst eine Stellplatzkapazität von 3,4 Mio. TEU, die sich auf 300 Schiffe verteilen. Geplant sind demnach Mit 57 Dienste auf sieben Handelskorridoren. Getreu ihrem angekündigten »Hub-and-Spoke«-Konzept soll es 27 sogenannte Mainline-Dienste mit Großschiffen zwischen den wichtigsten Kontinentalhäfen geben, dazu kommen 30 regionale Zubringerdienste zur Weiterverteilung der Container in der jeweiligen Zielregion mit entsprechend kleineren Schiffen. Für den Fall, dass die Umroutung um das Kap der Guten Hoffnung auch nach Februar 2025 noch erfolgen muss, kämen zwei Dienste, 41 weitere Schiffe und 0,3 Mio. TEU an Kapazität hinzu, um die angepeilte Frequenz trotz den deutlich längeren Fahrtzeiten aufrecht erhalten zu können. Die Chefs von Hapag-Lloyd und Maersk, Rolf Habben Jansen und Vincent Clerk, geben gleich ab Start im Februar eine Fahrplantreue von 90 % aus. Der branchenweite Durchschnitt liegt derzeit bei 52,1 %, ein Wert, von dem auch beide »Gemini«-Partner nicht weit entfernt sind. Das Vorhaben klingt daher mehr als ambitioniert. KF HANSA – International Maritime Journal 10 | 2024 21

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