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HANSA 10-2022

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VERSICHERUNGEN |

VERSICHERUNGEN | INSURANCE Ware und Seekasko noch auf dem grünen Zweig Die wichtigsten Transportsegmente dürften nach Angaben des Weltversicherungsverbandes IUMI das Vorjahr mit einem Gewinn abschließen. Von Michael Hollmann Dass 2021 wieder ein ganz gutes Jahr für die Transportversicherer war, hatte sich schon abgezeichnet. Auf der Jahreskonferenz der International Union of Marine Insurance (IUMI) in Chicago wurden nun die aktuellsten Zahlen vorgestellt. Danach dürften alle drei Hauptsegmente der See- und Transportversicherung – Warentransport, Seekasko und Offshore Energy – das Zeichnungsjahr 2021 mit Gewinn abschließen. Für das wichtigste Segment »Ware« prognostiziert die IUMI einen Auslauf der Bruttoschadenquote (Verhältnis von Schadenkosten zu Bruttoprämieneinnahmen) von 50 %. Für das weltweite Seekaskogeschäft wird mit 65 % gerechnet. Setzt man zusätzlich eine Kostenquote (Expense Ratio) bei den Versicherern von 30 % für Akquisitionen/Provisionen und Verwal tungsaufwand an, kommt man auf kombinierte Quoten von 80 % und 95 %. Bedeutet: Nach Abzug aller Kosten blieben von den weltweit verbuchten Warentransport- und Seekaskoprämien noch 20 % beziehungsweise 5 % als Überschuss für die Versicherer übrig. Für das Offshore-Segment wurde keine genaue Prognose abgegeben, auch dort werden aber schwarze Zahlen erwartet. Sollte es im letzten Moment keine bösen Überraschungen geben – viele 2021er Policen laufen schließlich noch – könnte es das dritte Jahr in Folge sein, in dem alle Hauptsegmente der Transportversiche - rung, mit Ausnahme der auf Gegenseitigkeit organisierten P&I-Versiche rung, Gewinne verbuchen. Das ist historisch betrachtet bemerkenswert, weil die Branche bis 2019 chronisch Verluste gemacht hatte. Erst mit dem Ausscheiden vieler Versicherer und einer drastischen Kapazitätsverknappung wendete sich das Blatt. Trotz der guten vorläufigen Zahlen war die IUMI-Konferenz nicht von großem Optimismus geprägt. Denn die Marktbedingungen trüben sich ein: Der rasante Anstieg der Prämien ist in eine Seitwärtsbewegung übergegangen, die Schadenentwicklung nimmt moderat zu, dazu Abstract: Insurers deliver profits Rising trade volumes and shipping activity in combination with higher vessel values and hardening rates saw global premium income for marine insurance grow by more than +6% last year. For another year all three main segments – cargo, hull and offshore – are expected to deliver profits. kommt die allgemeine Inflation. Der Vorsitzende des Seekasko-Komitees der IUMI, Rama Chandran, schlug deshalb warnende Töne an. »Wir werden unweigerlich einen Anstieg der Schadenkosten verzeichnen, der die erfreulichen Schadenquoten des Vorjahres wieder hochtreibt«, konstatiert der Leiter der Transportversicherung bei QBE in Singapur. Das weltweite Prämienaufkommen für Seekasko wuchs laut IUMI im Vorjahr zwar um 4,1 % auf 7,8 Mrd. $, weit weniger als die +6 % im Vorjahr. Schuld daran sei der verschärfte Wettbewerb. HEINRICH ELBRACHT Runder Geburtstag in Emden Mit rund 140 Gästen aus Kundschaft, Verbänden und Politik feierte der Emder Seeversicherungsmakler Heinrich Elbracht kürzlich sein 50-jähriges Bestehen. Zu den Gratulanten gehörte die Segel-Olympiasiegerin Susann Beucke, die jetzt eine Karriere im Hochseesegeln anstrebt und von Elbracht gefördert wird. Als Dankeschön und Geburtstagsgeschenk nahmen die Brüder Dirk Terbeek und Bernd Terbeek, Geschäftsführer und Inhaber in zweiter Generation, ein Kunstwerk entgegen, das Sport, Seefahrt und Schäden symbolisch verbindet: einen eingerahmten Fetzen Tuch aus der Genua von Beuckes Boot »Giraffon«. Das Segel riss während der Offshore-Regatta La Solitaire du Figaro in der Biskaya, die Beucke unter Sturmfock beendete. Mit Stürmen kennt sich auch der Versicherungsmakler Elbracht aus, jedenfalls mit solchen in der Wirtschaft. In fünf Jahrzehnten hat die Firma, gegründet 1972 von Johann Terbeek, Heinrich Elbracht und Barteld Störk, manche Hochs und Tiefs gemeistert. Auf lange Sicht ging es aufwärts: Heute betreut der Makler mit 23 Mitarbeitern (marine/non-marine) rund 450 Seeschiffe, dazu kommen etliche Binnenschiffe und Fischereifahrzeuge. mph (v.l.) Dirk Terbeek, Susann Beucke, Bernd Terbeek © Elmar Bruns / Heinrich Elbracht 14 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022

VERSICHERUNGEN | INSURANCE 4 5 6 1 2 7 3 8 Havariechronik 1 2 3 4 5 6 7 8 Datum 13.08. 18.09. 19.09. Ereignis Brand/LOF-Bergung/SCOPIC 01.09. Auf Grund 01.09. Brand 03.09 Brand 05.09. Brand 09.09. Kollision Stabilitätsverlust/gekentert Auf Grund Ort Nähe Ibiza Bebek/Bosporus Nordöstlich Yantai Rouen Hoek von Holland Nähe Jütland Iskenderun Nähe Weihai Schiff Aria SF Lady Zehma Tian Sheng You 2 Epic Hafnia Tanzanite Wild Cosmos Helge Sea Eagle Blueways Type Yacht General Cargo Öl-/Produktentanker Bulk Carrier Chemikalientanker Kühlschiff General Cargo General Cargo Bulk Carrier dwt 432 GT 32.328 11.984 55.651 49.478 10.097 5.000 4.281 46.658 Flagge Malta Panama China Marshall Islands Marshall Islands Bahamas Niederlande Togo Panama Haftpflicht k.A. London P&I k.A. Steamship Mutual UK P&I k. A. Gard k.A. West of England Reise k.A. Chornomorsk–Istanbul k.A. k.A. Malaysia–Niederlande k.A. k.A. ex Longyan Den kompletten Überblick zu allen aktuellen Havarien gibt es unter www.hansa-online.de/havariechronik/ VERSICHERUNGSBÖRSE IN LONDON Investment-Verluste erschüttern Lloyd’s Die Versicherungsbörse Lloyd’s of London hat das erste Halbjahr trotz niedrigen Schadenquoten mit einem Verlust von 1,8 Mrd. £ abgeschlossen. Schuld daran waren massive Verluste auf Kapitalanlagen in Höhe von 3,1 Mrd. £ aufgrund der weltpolitischen Lage. In den sechs Monaten des Vorjahres hatte Lloyd’s noch 1,4 Mrd. £ Gewinn gemacht. Im Kerngeschäft der Versicherung lief es für den Markt besser als im Vorjahr. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich weiter von 92,2 % auf 91,4 %, der Underwriting-Überschuss erhöhte sich um fast ein Viertel auf 1,2 Mrd. £. In der See- und Transportversicherung lief es für Lloyd’s schlechter als im Vorjahr. Das Prämienvolumen im Bereich »Marine, Aviation & Transport« wuchs zwar um rund ein Fünftel auf über 1,8 Mrd. £. Aufgrund eines noch stärkeren Anstiegs der Schäden brach der Überschuss im Marine-Segment aber auf 26 Mio. £ ein (Vorjahr: 206 Mio. £). Weniger Schäden im nordischen Markt Die skandinavischen Schiffsversicherer vermelden weniger Schäden als im Vorjahr. Dder Branchenverband Cefor rechnet fürs Gesamtjahr mit einem leichten Rückgang der Kosten pro Schiff auf rund 40.000 $, etwa so viel wie im Jahr 2020. Die Schadenfrequenz pendelt sich nach Daten der Cefor bei rund 20 % (Schäden im Verhältnis zur Anzahl der Schiffe) ein – von rund 30% in den Jahren 2005 bis 2008. Die Zahl schwerer Schäden (10-30 Mio. $) halbierte sich auf vier. +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm Tysers warnt vor P&I-Beitragsanhebungen: Britischer Versicherungsmakler erwartet General Increases von 5-15 % bei Renewals. Die meisten Clubs seien technisch noch in der Verlustzone, zudem stünden die Kapitalanlagen unter Druck +++ Maklerversicherer ITIC weiter auf Wachstumskurs: International Transport Intermediaries Club (ITIC) fährt für 2021/22 verringerten Gewinn von 8 Mio. $ (Vorjahr: 29,2 Mio. $) ein, der aber vollständig an Mitglieder ausgeschüttet werden soll. Prämieneinnahmen des Haftpflichtversicherers um 10 % auf 65,6 Mio. $ angewachsen +++ Skuld zurück in den schwarzen Zahlen: Halbjahresergebnis dank Underwriting- Gewinn auf 18 Mio. $ verbessert, von –24,9 Mio. $ im Vorjahr. Rückgang der Schäden um ein Viertel auf 139 Mio. $ und Steigerung der Prämieneinnahmen um 13 % auf 228 Mio. $. Ergebnis aus Kapitalanlagen: –4,2 Mio. $ +++ LEUTE LEUTE: Thomas Miller Specialty (Germany): Führungswechsel zum 01.07.2023. Underwriting Director Helge Volger übernimmt CEO-Posten von Frank Bergert. Michael Denstorff wird CFO/COO und löst Tomas Schmidt ab +++ IUMI: Frédéric Denèfle (GAREX) löst Richard Turner als President ab. Kosuke Ha shimoto (Tokio Marine & Nichido Fire Insurance) neuer Vice President der Vereinigung +++ UK P&I: William Beveridge (Ex-Newline Underwriting) tritt als Chief Underwriting Officer an. Vorgänger Christopher Brown wechselt als CEO zu UKNV (Rotterdam) +++ HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022 15

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