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HANSA 10-2021

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OFFSHORE Marktkompass

OFFSHORE Marktkompass Offshore-Wind | 10/21 Jack-Up-Schiffe profitieren von immer herausfordernderen Bauaufgaben und der Nachfrage aus Fernost, während sich der Markt für Service Operation Vessels wohl erst 2022 bessert. Der Spotmarkt für Dive Support Vessels ist knapp, Crew-Transfer-Schiffe sind aufgrund der Corona-Maßnahmen weiter gefragt. Die HANSA veröffentlicht in Kooperation mit GRS.Offshore Renewables einen Report mit den wichtigsten neuen Entwicklungen EUR JACK-UP TONNAGE 250 k 200 k 150 k 100 k 50 k 0 k Jack-up Charterratenniveau Apr '21 / Sept '21 max Schiffstyp / Segment 1. Generation 2. Generation 3. Generation Trend In der Sommersaison herrschte weniger Betrieb als angenommen, somit war mehr Jack-Up-Tonnage verfügbar als erwartet, insbesondere zu Beginn dieses Jahres. Aufgrund von Schwierigkeiten in der Lieferkette haben sich Projekte, die sich wegen Covid-19 bereits verzögert hatten, noch weiter nach hinten verschoben. Im Winter 2021/22 wird daher die Nachfrage Oct 21 - Mrz 22 Oct 21 - Mrz 22 Apr 21 - Sept 21 Apr 21 - Sept 21 nach Jack-Ups insbesondere für Unterkünfte steigen. Ein weiterer limitierender Faktor für die Verfügbarkeit sind die immer herausfordernder werdenden Bedingungen auf Offshore-Baustellen. Nur wenige Jack-Ups können den Wetterberechnungen und -prognosen standhalten. Im Hinblick auf Spot-Anfragen könnte es diesen Winter schwierig werden, passende Tonnage zu bekommen. Die gestiegene Nachfrage lässt die Tagessätze für Wohn-Jack-Ups (Accommodation Platform) steigen. Ältere Jack-Ups ohne DP- System (Dynamic Positioning) und mit bis zu 50 Einzelkabinen für Charterer-Gäste können hingegen zu einer Tagesrate von ca. 30.000 € eingechartert werden. Ähnliche Wohn-Jack-Ups mit DP-System starten mit Tagescharterraten ab ca. 39.000 €. Stärker gefragt sind die größeren Jack-Ups, welche für die Turbineninstallation verwendet werden. Hier liegt die Ursache zum Teil darin, dass China Tonnage aus diesem Bereich vom europäischen Markt abgezogen hat. Infolgedessen ist für die Verfügbarkeit in Europa für den kommenden Winter äußerst gering, für manche Zeiträume sogar nicht vorhanden. Insbesondere Für Last-Minute-Aufträge wird es schwierig sein, verfügbare Jack- Ups zu finden. Und selbst wenn ein geeignetes Schiff gefunden wurde, muss die Eignung für die anstehende Aufgabe noch geprüft werden. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum gehen wir davon aus, dass die Charterraten für die Zeit von Oktober 2021 bis März 2022 anziehen werden. SERVICE OPERATION VESSEL | WALK-2-WORK TONNAGE Die diesjährige Sommersaison hat, wie erwartet, keine Vollbeschäftigung gebracht und es war zu jedem Zeitpunkt auch kurzfristig Tonnage zu niedrigen Tagesraten verfügbar. Daraus resultierend stehen die Eigner unter Druck, weiter auch im Ölund Gas-Markt um Anstellung zu buhlen, welcher zuletzt bessere Aussichten auf Erfolg bot. Covid-19 hat nur noch wenig Einfluss auf das aktuelle Marktgeschehen, da die Hygienekonzepte mittlerweile standardisiert sind und es kaum noch Unsicherheiten diesbezüglich gibt. Die kommende Wintersaison wird, wie in jedem Jahr, durch größere Verfügbarkeiten geprägt sein, während sich die Charterraten für kurze Winterkampagnen auf einem üblich niedrigen Niveau einpendeln. Für die Sommersaison 2022 erwarten wir das Ende des Seitwärtstrends und eine positive Ratenentwicklung sowie geringere Verfügbarkeiten als im Jahr 2021, was nach der zurückliegenden Durststrecke auch nötig ist. Es haben sich bereits erste Charterer einige Schiffe längerfristig gesichert, was die Erwartung steigender Raten und erhöhten Bedarfs im nächsten Jahr untermauert. EUR 35 k 30 k 25 k 20 k 15 k 10 k 5 k 0 k SOV/W2W Charterratenniveau Apr '21 / Aug '21 max Sept 20 - Apr 21 Apr 21 - Aug 21 Charterrate Short-Term Long-Term min Trend 68 HANSA –International tional Maritime ime Journal 10 | 2021

OFFSHORE DIVE SUPPORT VESSEL/DP2 (DSV) EUR 70 k 60 k 50 k 40 k 30 k 20 k 10 k 0 k Charterrate Short-Term Long-Term DSV Charterratenniveau Apr '21 / Sept '21 max Trend 33,33% min Auf dem DSV-Markt herrschte im Sommer eine große Nachfrage nach Schiffen, bei gleichzeitig voller Auslastung. Grund für diese hohe Auslastung war unter anderem, dass wegen Covid-19 aufgeschobene Arbeiten nachgeholt wurden, da Hygienekonzepte und Arbeitsbedingungen der pandemischen Situation angeglichen worden sind. Dies führte dazu, dass die Spot-Auftraggeber große Schwierigkeiten hatten, verfügbare Tonnage zu finden. GRS erwartet, dass erst ab November wieder mehr Schiffe zur Verfügung stehen werden. Doch auch dann ist es noch weiter keine entspannte Situation für offene Aufträge an Offshore- Projekten, da zu erwarten ist, dass die Wetterlage wieder ungünstiger werden kann. Trotzdem müssen diverse dringende Arbeiten im Offshore-Windsektor, aber auch im Öl- und Gas- Markt, durchgeführt werden. Beide Märkte konkurrieren um die DSV-Einheiten und sollte sich der Ölpreis oberhalb der Marke von 60 $ pro Barrel stabilisieren, ist damit zu rechnen, dass die Ölförderer wieder verstärkt mit Unterwasserarbeiten und Wartung tätig werden. Insbesondere bei den DSVs gibt es viele Unterschiede, zum Beispiel bei Art, Ausstattung, Eigenschaften und Größe. Je nach Projektarbeiten und Auftraggeber ist manche Tonnage mehr oder weniger geeignet. Dies begründet die sehr große Spanne bei den Tagescharterraten in diesem Marktsegment. Insgesamt rechnen wir aber für den Winter 2021/22 mit einem leichten Anstieg der Charterraten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – falls es Wagemutige gibt, die bei schlechtem Wetter auf hoher See arbeiten wollen. CREW TRANSFER VESSEL (CTV) Das Jahr 2021 war bislang eine weitere Erfolgsgeschichte für CTV-Eigner, da diese Flotten während der Sommersaison und bis in den Herbst hinein gut ausgelastet waren. Generell war die hohe Nachfrage vor allem im Segment Operations & Management (O&M) zu beobachten, während die Arbeiten auf Offshore- Baustellen gegenüber 2020 rückläufig waren. Im Laufe des Jahres 2021 verzeichneten wir einen Anstieg der CTV-Nachfrage und der gecharterten Schiffstage in Großbritannien und Dänemark, während sich die Nachfrage in Deutschland und den Niederlanden stabilisierte, da viele Offshore-Bauprojekte abgeschlossen sind. In Belgien hingegen ist aufgrund fehlender Bauprojekte die Summe der CTV-Chartertage stark zurückgegangen. In Schweden, Finnland und Irland gab es kaum Veränderungen. Aufgrund der Covid-19-Pandemie verzeichneten wir im Jahr 2020 den starken Anstieg der Nachfrage nach 24-Personen- (Pax)-CTV, die sich auch im Jahr 2021 fortsetzte – mit den geltenden Abstandsregeln. Dies führte folglich zu einer sehr begrenzten Verfügbarkeit dieser Typen während der Hochsaison, daraus resultierte der leichte Anstieg der Charterraten. Doch nicht nur die 24-Pax-CTVs waren in der Hochsaison 2021 nur begrenzt verfügbar. Auch die 12-Pax-CTVs waren ebenfalls durchweg gut ausgelastet war und wiesen ein entsprechendes Ratenniveau auf. Abgesehen von der Auslastung und den Charterraten ist eines der interessantesten und meistdiskutierten Themen derzeit die Dekarbonisierung dieser Schiffstypen und damit einhergehend der effektivste und effizienteste Weg dies zu erreichen. Einige CTV-Eigner haben bereits den Schritt in die grüne Richtung gewagt und investieren in großem Umfang, um die Emissionen und den Treibstoffverbrauch ihrer Flotte zu reduzieren. Noch vor Jahresende werden mehrere, emissionsreduzierte CTV-Neubauten 6k 5k 4k 3k 2k 1k 0k CTV Charterratenniveau Apr '21 / Aug '21 Schiffstyp / Segment 12h / € 24h / € 12–18 m 18–24 m 24–32 m auf den Markt kommen. Viele Neubauten, die bereits in diesem Jahr neu auf den Markt gekommen sind, verfügen über Hybridtechnologien. Und einige dieser Schiffe sind auch für den Einsatz von Brennstoffzellentechnologie vorbereitet, aber man wartet hier noch auf die geeigneten Speichermöglichkeiten, zum Beispiel für Wasserstoff oder Methanol an Bord. Andere CTV-Eigner haben derweil auch Aufträge für Neubauten erteilt mit dem Fokus auf die Emissionsreduktion ohne Hybridtechnologien, wie zum Beispiel BARTech 30 oder Chartwell 24, welche mit der FOSS-Technologie ausgestattet sind. Alles in allem sehen wir, dass uns bei Thema Dekarbonisierung von Offshore-Schiffen interessante und spannende Jahre bevorstehen. 24h 69 HANSA –International n tio nal Maritime ime Journal 10 |2 2021 21 69

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