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HANSA 10-2021

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY »NEUSTART GELUNGEN« SeaRoad ordert RoRo-Schiff bei FSG »FAST GRENZENLOSE IDEEN UND GRÖSSEN« Meyer Werft baut jetzt Megayachten © FSG © Meyer Werft Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) hat nach ihrem Neustart einen zweiten Neubau-Auftrag ergattert: Die australische SeaRoad bestellt eine RoRo-Fähre mit LNG-Antrieb. Das 100 Mio. € teure Schiff wird 210 m lang und soll über 3.792 Spurmeter für den Frachttransport und zusätzlich Platz für 100 Fahrzeuge verfügen. Die Ablieferung soll im vierten Quartal 2023 erfolgen, gebaut wird ab dem kommenden Winter. Die neue Fähre wird speziell für den Transport schwerer Ladung mit einem Stückgewicht von bis zu 100 t ausgelegt, heißt es. SeaRoad war in der Vergangenheit bereits Kunde bei der FSG. Die erste RoRo-Fähre war 2016 die »SeaRoad Mersey II«, auch die in Flensburg gebaute »Liekut« fährt im Rahmen einer Chartervereinbarung seit April 2021 für drei Jahre unter der SeaRoad- Flagge. Die jetzt in Auftrag gegebene Fähre wird auf der Bass- Straße zwischen Devonport und Melbourne fahren. »Wir sind sehr zufrieden mit der Leistungsfähigkeit der von der FSG gebauten Schiffe und wir freuen uns, die Zusammenarbeit fortzusetzen«, sagt Chas Kelly, Executive Chairman von SeaRoad. »Dieser Auftrag stellt unter Beweis, dass der Werft der Neustart gelungen ist«, erklärt Philipp Maracke, CEO der FSG. Technische Daten • Länge: 210 m • Breite: 29,30 m • Vermessung: 43.100 BRZ • Tragfähigkeit: 12.183 t • Leistung Hauptmaschinen: 2x 10.300 kW • Geschwindigkeit: 22,50 kn • Passagiere: 25 Kabinen (27 Betten) • Fracht: 3.792 Spurmeter plus 100 Fahrzeuge Die Meyer Werft will künftig neben Kreuzfahrtschiffen auch Mega yachten bauen. Aber nicht nur das: Es sollen die größten und innovativsten Privatschiffe werden. Auf der Monaco Yacht Show hat das Papenburger Unternehmen die Marke »Meyer Yachts« und eine erste Konzeptstudie präsentiert. Dabei handelt es sich um eine vollständig mit Brennstoffzellen und Batterien betriebene Megayacht namens »ONE 50«. »Seit 1795 haben wir allein in Papenburg mehr als 700 Schiffe gebaut. Jetzt schlagen wir das nächste Kapitel in unserer Geschichte auf«, sagte Firmenchef Bernard Meyer in Monaco. »Wir sehen derzeit, dass die Nachfrage nach Megayachten steigt und es Platz für eine weitere Werft in diesem Segment gibt.« Die Werft habe nahezu grenzenlos Ideen und könne alle Schiffsgrößen an allen drei Standorten in Papenburg, Rostock und Turku bauen. Bei 150 m Länge, 20 m Breite und 15.000 BRZ hat »One 50« auf sechs Decks Platz für maximal 44 Gäste. Neben der Größe liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovationen. Die benötigte Energie sollen Brennstoffzellen und Batteriebänke liefern. Mit einer elektrischen Leistung von 25.000 kW soll die »ONE 50« eine Höchstgeschwindigkeit von 23 kn erreichen. »Es ist immer unser Bestreben, uns an der Spitze zu positionieren«, so Thomas Weigend. Die Unternehmensgruppe werde daher weitere Spezialisten aus der Yachtbaubranche ins Team holen. Damit diversifiziert die Werftengruppe ihr Produktportfolio weiter – auch, um Arbeitsplätze zu sichern. »Wir sind Experten im Bau von Spezialschiffen, das haben wir schon mehrfach bewiesen«, sagte Bernard Meyer. Kommt der Containerschiffs-Neubau zurück nach Deutschland? Philipp Maracke, noch immer verhältnismäßig »neuer« Geschäftsführer der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und nach der Übernahme auch von Nobiskrug in Rendsburg, sieht die Werft(en) nach dem Neustart auf einem guten Weg. In der aktuellen Folge vom HAN- SA PODCAST spricht er ausführlich über die Pläne in den Segmenten RoRo/RoPax (»Fortführen«), Marine (»Revitalisieren«) und Yachten (»Einstieg für FSG). Außerdem enthüllt er exklusiv, dass sogar wieder Gespräche über Containerschiffs-Neubauten geführt werden. 34 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2021

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY Container-Orderbuch bei 22 % der Flotte Aus den Reihen der Containerschiffsreedereien kommen in den letzten Wochen und Monaten immer mehr Neubaubestellungen. Der Anteil der georderten Kapazität nähert sich einem Viertel der aktuell weltweit verfügbaren Tonnage Während die hauptsächlich von Reedereien getragene Schifffahrtsorganisation Bimco vor rund einem Monat von 619 Schiffen im Orderbuch ausging, von denen 381 in diesem Jahr bestellt wurden, zählt der Branchendienst Alphaliner in einem aktuellen Marktbericht jetzt 613 Box Carrier »on order«. Bei einer Kapazität dieser neu kontrahierten Schiffe von 5,35 Mio. TEU liegt das Verhältnis des Orderbuchs zur fahrenden Flotte bei mittlerweile 21,7 %. Vor allem die letzten Monate mit exorbitant steigenden Fracht- und Charterraten und einer empfindlichen Tonnage-Knappheit haben immer mehr Reedereien dazu veranlasst, Neubauten zu bestellen – trotz der mittlerweile spürbar steigenden Preise. Ein Vergleich macht die Entwicklung deutlich: Vor einem Jahr zählte Alphaliner ganze 306 Containerschiffe im Auftragsbuch der Werften, der Anteil der fahrenden Flotte lag bei 8,8 %. Zwar stehen stets die großen Schiffe im besonderen Fokus der Öffentlichkeit. Allerdings wurden mittlerweile in fast allen Segmenten Verträge gezeichnet. 56 der aktuell im Orderbuch liegenden Schiffe kommen aus dem Segment 18.000-24-000 TEU, weitere 63 haben 15.200-18.000 TEU und schließlich 121 Einheiten haben 12.500-15.200 TEU. 238 Ablieferungen in 2023 In den unteren Größenklassen warten Reeder und Charterer auf 103 Schiffe zwischen 1.500 und 2.000 TEU sowie 71 Frachter mit 2.000-3-000 TEU, 45 mit 3.000-4.000 TEU, und 18 mit 4.000-5.100 TEU sowie 54 Schiffe zwischen 5.100 und 7.500 TEU. Im kommenden Jahr sollen 175 in Dienst gestellt werden, im Jahr darauf nach aktuellem Stand noch einmal 238 Einheiten. Die Gruppe an Reedereien, die sich neue Kapazität sichern will, wird indes immer größer und diversifizierter. Einerseits sind große Linien aktiv, wie Hapag- Lloyd, MSC, Maersk mit seinen Methanol-Neubauten und auch CMA CGM mit weiteren LNG-angetriebenen Schiffen, nämlich sechs an der Zahl mit je 7.100 TEU. Mit 24 beziehungsweise zehn Neubauten stachen zuletzt Evergreen und OOCL etwas aus der Masse heraus. Andererseits gibt es auch immer mehr Trampreeder, die ordern, in vielen Fällen mit lukrativen Charterverträgen in der Hinterhand. Der Anteil der Charter-Tonnage am Orderbuch liegt aktuell bei 49 %. Vor einem Jahr lag er bei 37 %. Neben Branchenprimus Seaspan unterzeichneten zuletzt Reedereien wie Asiatic Lloyd aus der Unternehmensgruppe der Familie Bunnemann, einige aufkommende chinesische Akteure oder auch Nordic Hamburg aus Deutschland entsprechende Verträge. Nordic bestellte kürzlich drei »LNG ready«-Frachter mit 1.400 TEU Kapazität. Für die Investitionsentscheidung dürfte ein gewichtiges Argument gewesen sein, dass die Schiffe nach Ablieferung eine Charter über zehn (!) Jahre bei BG Freight antreten. Auch die MPC-Gruppe soll mit Werften über Neubauten verhandeln, eine offizielle Bestätigung stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe allerdings noch aus. MM Die taiwanesische Linienreederei Evergreen gehört zu den aktivsten »Bestellern« von Neubauten © Evergreen HANSA – International Maritime Journal 10 | 2021 35

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