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HANSA 10-2019

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Offshore Marktkompass

Offshore Marktkompass Offshore-Wind Der bei den Reedern so erhoffte und nachhaltige Ratenaufschwung konnte auch im Sommerhalbjahr 2019 nicht erzielt werden – für den Winter 2019/20 wird erneut eine saisonale Ratenkorrektur erwartet. Hingegen wurden auf Seiten der Charterer und Windparkprojekte erneut sehr auskömmliche Raten geschlossen – teils noch immer im Bereich der Betriebskosten der Schiffe. Begründet durch das Überangebot in fast allen Segmenten bleibt auch weiterhin der wirtschaftliche Druck gegenüber den Offshore Reedern bestehen. Konsolidierungen, Insolvenzen und Aufgaben sind weiterhin klare Indikatoren für die aktuelle Situation. Da auch der Öl-&- Gas-Markt in den Wintermonaten eher schwache Nachfrage äußert, wird das Überangebot an hochqualifizierter Offshore-Tonnage weiterhin bestehen. Hoffnungsträger bleibt nach wie vor der fernöstliche sowie der US-amerikanische Markt. Erste Flottenverlagerungen sind insbesondere in der Jack-Up-Tonnage zu erkennen. Ob auch die Reeder von CTVs, DSVs und W2W-Schiffen an diesen neuen Märkten künftig partizipieren, hängt insbesondere vom Willen der Reeder ab, die lokalen Anforderungen, Restriktionen und Kabotagevorschriften zu erfüllen. Die HANSA veröffentlicht in Kooperation mit Global Renewables Shipbrokers GmbH (GRS) einen Marktbericht mit den wichtigsten Fakten zu Raten und neuen Entwicklungen. JACK-UP TONNAGE EUR 140 k 120 k 100 k 80 k 60 k 40 k 20 k 0 k 5,26% Jack-up Charterratenniveau Apr 19/ Sept 19 15,38% 3,17% 5,26% 1,69% max min max min max min 1 Generation 2 Generation 3 Generation Schiffstyp / Segment Trend 1. Generation • 2. Generation • 3. Generation • 3,45% Apr 19 - Sept 19 Apr 19 - Sept 19 Oct 18 - Mrz 19 Oct 18 - Mrz 19 »No significant uptrend in sight« – die Situation der Jack-Up-Reeder hat sich im Verlauf des Jahres nicht gebessert und wenig deutet auf eine kurzfristige Verbesserung der Raten hin. Die Entwicklung neuer Projekte jenseits des Europäischen Kontinents schreitet voran, ist aber noch weit davon entfernt, den lokalen Markt und die davon abhängigen Tagesraten zu beflügeln. Weiter drücken die gebremsten Erwartungen im Öl-&- Gas Sektor auf das Ratenniveau. Das Jahr 2019 steht somit nach wie vor im Zeichen niedriger Raten und geringer Auslastung im Jack-Up-Segment. Der Einsatz von Jack-Up-Plattformen mit mehr als 1.000 t Krankapazität ist weiter hauptsächlich im Installationsbereich zu verzeichnen. Schiffe der ersten und zweiten Generation sowie nicht selbstangetriebene Einheiten bleiben im hart umkämpften Segment der Unterbringung von Personal tätig. Wir erwarten vorerst ein stagnierendes Ratenniveau über das Winterhabjahr 2019/2020 und eine leichte Erholung zum Sommerhalbjahr 2020. CREW TRANSFER VESSEL (CTV) Verfügbarkeiten für Crew-Transfer-Schiffe (CTVs) in den Sommermonaten April bis September 2019 auf dem Spot-Markt für Arbeiten in der südlichen Nordsee waren dieses Jahr ähnlich gut ausgelastet wie schon im letzten Sommer. CTVs mit einer Kapazität für 24 Pax waren teils »ausverkauft«. Einige wenige Einheiten sind vermutlich ab Oktober / November 2019 wieder frei. Auch 12 Pax CTVs hatten eine gute Auslastung und gingen nach Rücklieferung direkt in die nächste Eincharterung. Größtenteils sind die Arbeiten in den Offshore Windparks im Sommer ordentlich vorangekommen, sodass ab September/Oktober 2019 mit einer größeren Anzahl verfügbarer CTVs zu rechnen ist. Für die Wintermonate erwarten wir einen Rückgang der Charterraten gegenüber den Sommerraten für 12 Pax Schiffe von 500–700 €/Tag. 24 Pax CTVs, die häufig auch zu den größeren Einheiten im Markt gehören, dürfen mit guten Aussichten in die Wintermonate schauen und auch weiterhin unveränderte Charterraten einfahren. EUR 6k 5k 4k 3k 2k 1k 0k 12h 12 Pax, max 12 Pax, min 24 Pax, max CTV Charterratenniveau Apr 19/ Sept 19 24 Pax, min 12 Pax, max 12 Pax, min 24 Pax, max 24 Pax, min 18-24m 24-32m 18-24m 24-32m 12 Pax, max Schiffstyp / Segment 12h / € 24h / € 12-18 m • • 18-24 m • • 24-32 m • • 12 Pax, min 24 Pax, max 24 Pax, min 12 Pax, max 12 Pax, min 24 Pax, max 24 Pax, min 24h 64 HANSA International Maritime Journal 10 | 2019

Offshore DIVE SUPPORT VESSEL/DP2 (DSV) EUR 30 k 25 k 20 k 15 k 10 k 5 k 0 k Charterrate Short-Term Long-Term DSV Charterratenniveau Apr 19/ Sept 19 7,69% max Trend • 0,00% • Apr 19 - Sept 19 Oct 18 - Mrz 19 min Wider Erwarten wurde vom Öl-&-Gas-Markt 2019 weltweit bisher weniger Tonnage absorbiert als in vielen Marktannahmen zu Beginn des Jahres geäußert. Die Tender-Aktivität für zukünftige Kampagnen bleibt jedoch nach wie vor hoch. Einkaufsabteilungen der Charterer nutzen heute das niedrige Ratenniveau und die geringe Schiffsauslastung bei den Reedern, um Projekte, die teilweise mehrere Jahre in der Zukunft liegen, mit sehr kostengünstigen Tagescharterraten abzusichern. Viele Ausschreibungen im Jahr 2019 wurden darüber hinaus lediglich als ein weiterer Preis-Check genutzt, um so schon bestehende Charter-Verträge gegenüber den Reedern nachzuverhandeln. Weiterhin lohnt es sich, einen Blick auf Märkte wie Taiwan, Korea und Japan, aber auch die Vereinigten Staaten zu werfen, in denen durch zahlreiche neue Offshore-Wind-Projekte in der Zukunft neue Offshore-Renewables-Märkte entstehen werden. Ein erfolgreicher Markteintritt der Reeder erfordert jedoch auch, sich intensiv mit lokalen Anforderungen (bspw. Kabotage) auseinanderzusetzen, die an Schiffe, Crew und insbesondere an die Reeder gestellt werden. SERVICE OPERATION VESSEL | WALK-2-WORK TONNAGE EUR 40 k 35 k 30 k 25 k 20 k 15 k 10 k 5 k 0 k SOV/W2W Charterratenniveau Apr 19/ Sept 19 31,03% max 5,88% Charterrate Short-Term Long-Term Apr 19 - Sept 19 Oct 18 - Mrz 19 Die Sommersaison 2019 neigt sich dem Ende zu und damit geht wie gewohnt einher, dass einige Sommerkampagnen im O&M- Bereich oder der Installation beendet und Schiffe zurückgeliefert werden. Trotz einer anfänglichen Euphorie, die im Frühjahr 2019 Eigner dazu verleitete wieder Angebote zu unterbreiten, die über der eigenen Break-Even-Schwelle lagen, kehrte im W2W-Markt im Sommer 2019 wieder Ernüchterung ein. Die Nachfrage gestaltete sich über den Sommer stabil, ein für die Reederschaft notwendiger Aufschwung blieb jedoch aus. Der nach wie vor schwächelnde Ölmarkt und die damit verbundenen, vergleichsweise geringen Aktivitäten auf den Offshore-Förderstätten und deren Neuerkundung machen sich auch im Offshore-Wind Bereich bemerkbar, da diese Tonnage nach wie vor auch Auslastung in diesem Segment sucht. Auf Seiten der Nachfrage ist festzustellen, dass weniger die Quantität an Schiffstonnage sich ändert als vielmehr die Anforderung an Qualität und Innovationen der geforderten Tonnage. So wird heute schon vermehrt Wert darauf gelegt, dass die Tonnage einem jungen Baujahr entspricht, geringen Treibstoffverbrauch vorweist und eine hohe Anzahl an Einzelkabinen und Komfort für die Techniker vorhält. Insgesamt war über die Sommermonate die Mehrheit der Schiffe, die speziell für den W2W-Einsatz gebaut oder umgerüstet wurden, im Einsatz. Die Auslastung der gesamten Flotte dürfte aber das Level von 2018 kaum übertreffen und viele Schiffe fahren, über das ganze Jahr gesehen, immer noch unter dem Niveau ihrer Gesamtkosten. Für den Winter wird ein harter Preiskampf für Schiffe im Spot-Markt erwartet. Potenzial für W2W-Reeder liegt zunehmend in den neuen Märkten im Offshore-Wind-Bereich. Die USA, Taiwan, Südkorea und Japan sind nur einige Staaten, die politisch gewillt scheinen, ihre Energieerzeugung in den nächsten Jahren zu diversifizieren und in die Offshore-Windenergieerzeugung einzusteigen. Erste Windparks befinden sich bereits in der Installationsphase und es gilt nun für die europäischen Eigner ihre bestehende Tonnage strategisch und unter Berücksichtigung der lokalen Auflagen auf diesen Märkten zu positionieren oder lokal neue Schiffe in teils stark protektierten Märkten (bspw. USA) bauen zu lassen. min Trend • • HANSA International Maritime Journal 10 | 2019 65

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