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HANSA 10-2019

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Schiffstechnik | Ship Technology GTMaritime expandiert in neue Märkte Der Kommunikationsdienstleister GTMaritime hat ambitionierte Pläne. Auf der Agenda stehen viele Punkte: China, USA, Daten-Priorisierung, kleine Schiffe, Offshore, Fischerei Seit 21 Jahren ist GTMaritime mit Hauptsitz im britischen Warrington bereits am Markt, über 5.500 Schiffe sind mit Lösungen der Global Tech Inc. ausgerüstet. Gerade in der jüngsten Vergangenheit verzeichnet der Dienstleister einen ordentlichen Wachstumsschub – rund 70 Schiffe pro Monat–, getrieben von den Entwicklungen rund um Cyber Security und Crew Welfare. Diese Welle will man nutzen und expandieren, wie der neue Vertriebsmanager Mike McNally im Gespräch mit der HANSA betont. Als im Januar sein Wechsel von Telemar zu GTMaritime verkündet wurde, betonte das Unternehmen mit gerade einmal 26 Mitarbeitern in England, Houston und Singapur explizit den weiteren Wachstumswunsch. Dabei setzt man eher auf ein Netz von externen Vertriebspartnern als auf eigene Kanäle. »Ich habe beide Methoden kennengelernt, aber ich denke, die Partner-Option ist besser, weil es leichter ist zu skalieren, gerade wenn man in neue Märkte eintreten will«, sagt der ehemalige Seemann. Geographisch sollen künftig der US- Markt – dafür wurde McNally geholt – und China stärker ins Visier genommen werden. Für die Volksrepublik wurde Ende 2018 eine Vertriebsvereinbarung mit Marinesat besiegelt, die erste für den chinesischen Markt. Zudem arbeitet man mit und an technischen Weiterentwicklungen, unter anderem zur Anbindung von Maschinenraumdaten, einem cloud-basierten Backup-Tool oder an einer Ordnung des Datenflusses. Dabei geht es nicht mehr um Email-Pakete, die zwischen Land und See transferiert werden, sondern Datenströme. Das neue System FastNet soll die unterschiedlichen Daten, etwa Emails, Maschinen-Informationen und ähnliches, automatisiert bündeln und priorisieren, sodass ein flüssiger Transfer gewährleistet ist. Wichtig ist McNally und seinen Kollegen aber nicht zuletzt eine Expansion in Bezug auf die Schifffahrtssegmente. Aktuell kommen die Kunden schwerpunktmäßig aus den »großen« Segmenten mit Tankern, Bulkern, Containerschiffen, dort ist man gut vertreten. Die Ziele für die nahe Zukunft liegen daher woanders. »Wir haben erneut eine Initiative für den Offshore- und Fischereimarkt gestartet. Auch in der »kleinen« und Küsten- Schifffahrt wollen wir aktiver werden. Das sind alles große Märkte, auf die wir bislang aber keinen großen Fokus gelegt haben«, erläutert er die Strategie. Leicht wird der eingeschlagene Weg nicht unbedingt zu gehen sein, schätzt er, gerade in der Fischerei wird man »nicht über Nacht« erfolgreich. An der eigenen Kapazität soll sich jedoch auch mit den Wachstumsplänen nichts ändern, GTMaritime dürfte vorerst am Modell mit Vertriebspartnern festhalten. »Wir konzentrieren uns auf unsere Expertise. Wenn wir Knowhow aus anderen Segmenten benötigen, holen wir uns eine Drittpartei dazu«, so McNally. Ganz allgemein sieht er ein steigendes Bewusstsein für die Notwendigkeit von sicheren See-Land-Verbindungen, »zumindest bei einigen Reedern«. 85.000 Malware-Attacken habe man in den letzten 12 Monaten abgewehrt. Noch immer setzen viele Schiffseigner auf simple Software. »Aber das ändert sich wöchentlich, vor allem dann, wenn man Opfer einer Attacke wird«, sagt der Experte. Ab 2021 sollen zudem neue IMO-Regeln gelten, die Reeder verpflichten, Cyber Security im Safety Management System einzubinden. Nach Meinung von McNally kann das aber nicht das Ziel sein: »Reeder müssen jetzt Abwehrinstrumente haben, die Regulierung ist lediglich der Abschluss. Attacken gibt es hier und jetzt, Kriminelle warten nicht auf die Politik.« MM 46 HANSA International Maritime Journal 10 | 2019

Schiffstechnik | Ship Technology Inmarsat baut sein Partner-Netzwerk aus Der SatCom-Marktführer Inmarsat erweitert sein Portfolio. Auch die Forschung für autonome Systeme soll vorangetrieben werden. Dafür wurden neue Partnerschaften geschlossen und in die Technik investiert Verstärkung für Autonomie-Projekt »One Sea« Eine der wichtigsten Ankündigungen in diesem Jahr war die Bestellung von drei Satelliten für das Global-Express-Netz (GX) beim Airbus-Konzern, mit schon länger zusammengearbeitet wird. Dabei handelt es sich um geostationäre Ka-Band-Satelliten. Sie werden die ersten sein, »die auf der neuen, vollständig im Orbit rekonfigurierbaren OneSat- Produktlinie basieren«, teilte Airbus mit. Zentraler Bestandteil der Neuzugänge ist neben einem Ausbau des Bodennetzes die Möglichkeit, auf Anforderungen in der Schifffahrt eingehen zu können. So kann ein Satellitenstrahl auf bestimmte Regionen, je nach Bedarf und Auslastung, ausgerichtet werden. Genutzt werden dafür aktive Antennen, die ihre Netzabdeckung, Kapazität und Frequenz flexibel anpassen. Flexibilität, kompaktes Design und schnelle Produktion »passen perfekt zu unseren Zielen«, sagte Inmarsat-CEO Rupert Pearce. Wichtig ist ihm vor allem die Gewährleistung der Versorgung aufstrebender »Hotspot«-Regionen. GX7, 8 & 9 sollen ab 2023 einsetzbar sein, dank einer neuen, modularen Fertigungsstrategie mit Standard-Designs. Das GX-Netzwerk wurde 2010 entwickelt und begann 2015 mit globalen Diensten. 2016 wurde Fleet Xpress auf den Markt gebracht, mit einem Quartett von GX-Satelliten der fünften Generation, inklsuive Ka-Band-Technologie, die durch eine kontinuierliche L-Band-Verbindung unterstützt wird. Kurz nach dem Airbus-Auftrag wurde außerdem eine Kooperationsvereinbarung mit der koreanischen Hyundai- Gruppe unterzeichnet. Das Unternehmen mit großer Schifffahrts- und Schiffbausparte will über die 2016 gegründete Tochter Hyundai Global Service (HGS) Reedern eine Komplettlösung für die maritime Digitalisierung anbieten. Künftig kann dafür Inmarsats Breitband-Service »Fleet Xpress« genutzt werden, HGS wurde von den Briten als Certified Application Partner (CAP) eingestuft. Das Programm ermöglicht Anwendungs- und Softwareentwicklern die Bereitstellung ihrer Dienste über die cloud-basierte IoT- Plattform. So sollen Reeder eine größere Auswahl haben. Die Vereinbarung wurde nach Tests auf drei Schiffen bekannt gegeben, bei denen eine Vielzahl von sensorgesteuerten Anwendungen eingesetzt wurden, die Daten zu Verbrauch und Vibrationsüberwachung sowie HGS-Analyse- und Berichtsdienste messen. Stefano Poli, Vizepräsident Business Development bei bezeichnete die Vereinbarung mit HGS als einen wichtigen Meilenstein. »Es ist praktisch die erste ihrer Art und markiert die kommerzielle Einführung der Fleet Xpress Dedicated Bandwidth Services.« Seit dem Start im März 2016 ist »Fleet Xpress« laut Inmarsat an Bord von rund 7.000 Schiffen installiert.MM Die finnische »One Sea«-Initiative hat sich prominente Unterstützung für sein Projekt des »ersten echten« Testfelds für die autonome Schifffahrt gesichert. Zu den bisherigen Partnern, unter anderem ABB, Kongsberg, Cargotec, Rolls-Royce, und Wärtsilä sind Inmarsat, die NYK-Gruppe und das Royal Institute of Naval Architects gestoßen. Außerdem wurde eine Absichtserklärung für eine Kooperation mit der europäischen Weltraumagentur ESA unterzeichnet. Man will gemeinsam an »weltraumgestützten Anwendungen« zur Analyse und Umsetzung der maritimen Digitalisierung und Autonomie suchen. Die finnischen Regulierungsbehörden haben One Sea autorisiert, Tests in Jaakonmeri vor Westfinnland zu überwachen. Das Projekt hat sich 2025 als Ziel für eine autonome Schifffahrtsinfrastruktur gesetzt, einschließlich Sicherheitsregeln und Technologiestandards. Leiter Päivi Haikkola sagte bei der Bekanntgabe: »Es mangelt noch an der Regulierung, aber wir sind auf einem guten Wege, einen Standard zu entwickeln.« Stefano Poli, Vizepräsident Business Development bei Inmarsat, sagte, man sehe in solchen Initiativen einen besonderen Wert, die einen »zielorientierten Ansatz« verfolgen. MM Airbus baut für Inmarsat geostationäre Ka-Band-Satelliten © Airbus HANSA International Maritime Journal 10 | 2019 47

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