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HANSA 10-2019

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DNV GL treibt 3D-Druck

DNV GL treibt 3D-Druck voran Die additive Fertigung steht auch bei der Klassifikationsgesellschaft DNV GL auf der Agenda. Zuletzt gab es in diesem Jahr einige nicht unerhebliche Entwicklungen, etwa im Marine-Schiffbau. So wurde beisielsweise eine Herstellerzulassung an das thyssenkrupp TechCenter Additive Manufacturing ausgegeben. Der Konzern arbeitet eng mit internationalen Kunden an der Integration von additiv gefertigten Bauteilen auf Schiffen und in U-Booten zusammen und hat deshalb einen Bedarf an Bauteilen mit Abnahmeprüfzeugnis. Derartige Verfahren und Prozesse seien weltweit bislang nicht verfügbar gewesen und sind deshalb in enger Zusammenarbeit entwickelt worden, nun habe man als weltweit erster Produzent von 3D- Druck-Bauteilen für den maritimen Bereich eine Herstellerzulassung von DNV GL erhalten, bestätigte thyssenkrupp jüngst. »Additive Fertigung wird in Zukunft einen erheblichen Einfluss auf die maritime Produktionskette nehmen. Von zentraler Bedeutung ist hierbei, dass diese Komponenten genauso hochwertig sind wie konventionell gefertigte Produkte und dass sie die Anforderungen an die Klassifikation erfüllen. Uns freut sehr, dass das thyssenkrupp TechCenter Additive Manufacturing die zuverlässige Produktion von metallischen Werkstoffen mittels Additiver Fertigung erfolgreich unter Beweis gestellt hat. Damit wird es zum ersten Unternehmen weltweit, das von DNV GL mit dem sogenannten Zertifikat ›Approval of Manufacturer for Additive Manufactured Metallic Materials‹ ausgezeichnet wurde. Herzlichen Glückwunsch zu dieser außerordentlichen Leistung,« sagte Geir Dugstad, Direktor für Schiffsklassifizierung und Technischer Direktor bei DNV GL - Maritime. »Wir sind sehr erfreut darüber, jetzt einen zertifizierten Partner an der Seite zu haben, der thyssenkrupp Marine Systems mit additiv gefertigten Teilen versorgen kann, die sowohl unsere, als auch die hohen Anforderungen unserer Kunden erfüllen. Gemeinsam bringen wir innovative Lösungen auf unsere U-Boote und Schiffe und schaffen so den Standard der Marine von morgen,« so Luis Alejandro Orellano, Chief Operating Officer der thyssenkrupp Marine Systems. Das Zertifikat bedeute, dass das thyssen krupp TechCenter Additive Manufacturing als 16 HANSA Report 3D – Additive Fertigung in der maritimen Industrie – 10 | 2019

Lieferant für maritime und allgemeine industrielle Anwendungen zugelassen ist. Die Herstellerzulassung beinhaltet den 3D-Druck von Teilen aus austenitischem Edelstahl sowie deren Nachbearbeitung. Zertifiziert sind auch der Abnahmeprozess gemäß EN 10204 und die dazugehörigen Produktinformationen, insbesondere die chemischen und physikalischen Materialkennwerte. Außerdem sind den Angaben zufolge Zulassungen einzelner, spezieller Komponenten in Vorbereitung. DNV GL-Experten aus mehreren Einheiten koordinierten, um zu prüfen, ob die Prozesse des TechCenters zuverlässig sind und eine gleichbleibende Qualität währleis- ten. ge- »Eine Teamarbeit war hier besonders wichtig, denn die Zertifizierung erforderte ein Überdenken der traditionellen Methoden zur Qualitätsbewertung und -zertifizierung. Ich möchte allen Beteiligten für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit danken«, sagte Eva Junghans, Senior Principal Engineer, Materials & Welding bei DNV GL – Maritime. Zuvor war im Frühjahr bekannt geworden, dass die norwegisch-deutsche Klassifikationsgesellschaft als leitende Forschungsstelle an der ersten Phase eines neuen, in Singapur gestarteten Programms teilnimmt. Es hat zum Ziel, die Machbarkeit von Additiv Manufacturing (AM) oder 3D-Druck in der maritimen Industrie zu ermitteln. In einem von der Maritime and Port Authority of Singapore (MPA) initiierten gemeinsamen Industrieprogramm (JIP) untersucht DNV GL gemeinsam mit zehn Mitgliedsunternehmen der Singapore Ship Association (SSA), wie von 3D-Druckern produzierte Ersatzteile der kapitalintensiven Industrie helfen können, Kosten und Ausfallzeiten zu senken. Die Ergebnisse sollen mehr maritime Akteure ermutigen, AM zur Optimierung ihrer Ersatzteilversorgung einzusetzen und nicht zuletzt den Status Singapurs als One-Stop-Shop mit Hafendienstleistungen zur Unterstützung eines vielfältigen Betriebs von Reedereien und Schifffahrtsunternehmen stärken. Im Jahr 2018 hatte DNV GL bereits den ersten »Approval of Manufacturer«-Plan veröffentlicht – gerichtet an Hersteller, die additiv gefertigte Produkte gemäß den Normen der Klasse fertigen wollen. 2017 war der erste Leitfaden für den Einsatz von 3D-Druck in der Schifffahrts-, Öl- und Gasindustrie veröffentlicht worden. n Tastkopf zur Entnahme von Gasproben in Heißgasatmosphäre, hergestellt im thyssenkrupp TechCenter Additive Manufacturing – aus austenitischem, hitzebeständigem Stahl, integrierte Kühlkanäle verlängern die Lebensdauer © thyssenkrupp HANSA Report 3D – Additive Fertigung in der maritimen Industrie – 10 | 2019 17

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