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HANSA 10-2017

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Häfen | Ports PORT NEWS

Häfen | Ports PORT NEWS BANGLADESCH: Internationale Expertise soll helfen, die chronischen Verstopfungen in den Häfen abzubauen. Dafür werden ausländische Unternehmen gesucht, die bereit sind, sich für Planung, Bau, Finanzierung und letztlich den Betrieb von Terminals zu engagieren. Vor allem geht es um die Beseitigung der Schwierigkeiten in Chittagong. Über diesen größten Hafen des Landes werden rund 90% der Im- und Exporte abgewickelt. BRASILIEN: Der Expansionsdrang in der maritimen Industrie führt die China Merchants Group nach Brasilien. Für umgerechnet rund 920 Mio. $ kauft man sich in das Containerterminal TCP in Paranagua ein. CMP übernimmt dafür 90% der Anteile am zweitgrößten Hafen des Landes. Man wolle die jährliche Umschlagkapazität von derzeit 1,5 Mio. TEU auf 2,4 Mio. TEU erhöhen, teilte CMP mit. Die geplante Expansion soll noch in diesem Jahr beginnen und in der zweiten Hälfte von 2019 abgeschlossen sein. 2015 und 2016 gingen 820.00 TEU und 760.00 TEU über die Kaikanten. CMP-Vizechef Hu Jianhua nannte TCP einen wichtigen Eckpfeiler mit enormen Potenzial. Paranagua sei der künftige Hub für den China-Brasilien-Handel. TCP gehörte bislang dem Private-Equite-Akteur Advent International sowie den Unternehmen Galigrain, Grup Maritim TCB, Pattac, Soifer und TUC. CHINA: Für den Yangshan-Tiefwasserhafen in Shanghai hat die vierte Ausbauphase begonnen. Nach deren Abschluss Ende des Jahres wird eine Umschlagkapazität der sieben Liegeplätze von 4 Mio. TEU jährlich erreicht. Die Planungen sehen bis 2020 den Betrieb von 30 Liegeplätzen mit einer Jahresumschlagkapazität von 13 Mio. TEU vor. Betrieben werden die Anlagen von der Shanghai Shedong International Container Wharf Company, einem Joint Venture der Shanghai International Port Group (SIPG) und der Shanghai Container Company. COSTA RICA: APM Terminals hat die ursprünglich für Januar 2018 geplante Inbetriebnahme seiner Moin Container Terminals in Limon wegen baulicher Mängel nun auf Mitte 2018 verschieben müssen. Für die Mehrkosten kommt das Verkehrsministerium des Landes auf. Nach Eröffnung wird der Terminal über acht Umschlagbrücken verfügen und Schiffe bis zu 8.000 TEU abfertigen können. D. R. KONGO: International Container Services Inc (ICTSI) und Dredging International haben ein Memorandum of Understandig (MoU) unterzeichnet nach dem der Kongo-Fluss in mehreren Phasen auf eine Tiefe bis 40 ft ausgebaggert werden soll. Damit soll ab 2018 der Zugang zu den Häfen Boma und Matadi verbessert werden. Als Start-Investitionen sind 35 Mio. $ vorgesehen. ICTSI ist Betreiber des Matadi Gateway Terminals. DUBAI: Noch in diesem Monat sollen die Arbeiten an einem neuen, 185 ha umfassenden Hafenteil mit 1.400 Bootsliegeplätzen und einem Kreuzfahrtterminal beginnen. Dazu gehört auch die Errichtung eines 130 m hohen Leuchtturms, des »Dubai Lighthouse«. Zunächst geht es um die Ausbaggerung eines 12 km langen Zufahrtkanals sowie um Landgewinnung und Bodenverdichtung. Mit diesen Arbeiten ist das niederländische Unternehmen Van Oord beauftragt worden. INDONESIEN: Es ist geplant, mit Investitionen in Benoa und Celukan Bawang auf Bali die Kapazitäten für die Abfertigung bzw. Bedienung von Kreuzfahrtschiffen auszubauen. An einer neuen Pier in Benoa sollen Kreuzfahrtschiffe mit Kapazitäten von bis zu 5.000 Passagieren festmachen können. KAMBODSCHA: Die Japan International Cooperation Agency (JICA) unterstützt mit einem Kredit in Höhe von 215 Mio. $ den Bau eines Containerterminals in Sihanoukville. Die Mittel sollen für Baggerarbeiten, Beschaffung von Terminalequipment, Consulting-Leistungen und Verbesserungen an den Zufahrtwegen zum Terminal verwendet werden. SPANIEN: Die Valencia Port Authority (APV) plant die Wassertiefe im Hafen auf 17 m zu bringen, sodass Containerschiffe bis zu 20.000 TEU an den Terminals abgefertigt werden können. Das bei den Baggerarbeiten anfallende Gut soll aufgespült werden, um Fläche für den neuen Nord-Containerterminal zu schaffen. Mit dem Abschluss der Arbeiten wird Mitte 2018 gerechnet. SRI LANKA: Der für die Hafenentwicklung zuständige Minister hat kürzlich angekündigt, dass in den Ausbau des Jaya Container Terminals (JCT) in Colombo Bewegung kommen werde. Dabei geht es vor allem darum, die Möglichkeiten zur Abfertigung größerer Containerschiffe zu verbessern, auch um den gegenüberliegenden indischen Häfen chancenreicher Paroli bieten zu können. Insgesamt soll die wachsende Bedeutung Colombos als Transshipment-Hub gestärkt werden. Trotz heftiger Proteste seitens der Opposition, die sogar eine Parlamentsdebatte forderte, hat die Sri Lanka Port Authority einen Vertrag unterzeichnet, nach dem der China Merchants Port Holdings Company (CMPort) der Betrieb des Hafens Hambantota einschließlich einer Fläche von 23 Quadratmeilen auf Leasingbasis für 99 Jahre übertragen wird. Dafür wurde ein Joint Venture gebildet, an dem CMPort mit 70% die Mehrheit hält. Investiert werden sollen zunächst 600 Mio. $. Der Hafen hat für China eine besondere strategische Bedeutung, da er in unmittelbarer Nähe der Hauptschifffahrtsrouten zwischen Asien und Europa liegt. Andere Experten befürchten eine militärische Nutzung des Hafens durch China. TANSANIA: Die Weltbank will hunderte Millionen Dollar in die Modernisierung des Hafens Daressalam investieren, der wegen Ineffzienz und schlechtem staatlichen Management erhebliche Verluste beschert. Allein 400 Mio. $ sollen für erforderliche grundlegende Modernisierungsarbeiten, Verbesserung der Infrastruktur, Baggerarbeiten im Hafen selbst und in der seeseitigen Zufahrt, Ausbau der Liegeplätze sowie der Schienenanbindung aufgewendet werden. Weitere 21 Mio. $ sollen in die Restrukturierung der Tanzania Port Authority (TPA) und in die Beschaffung von Management-Informationssystemen fließen. In Daressalam sind 2016 13,8 Mio.t Güter umgeschlagen worden – ein Rückgang von 4,8% gegenüber dem Vorjahr. Über den Hafen laufen in wachsendem Umfang auch die Im- und Exporte von sechs benachbarten Binnenländern ohne direkten eigenen Zugang zum Meer. HJW/MM 92 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 10

Häfen | Ports Hamburg sucht den Schulterschluss Auf dem Bremer Kapitänstag fordert HHLA-Chefin Angela Titzrath einen stärkeren Zusammenhalt der deutschen Häfen im internationalen Wettbewerb und ein Ende des »Fingerhakelns«. Eine Kooperation in Wilhelmshaven muss aber auch nicht sein Das sind neue Töne aus Hamburg – und das ausgerechnet in Bremen: Angela Titzrath, Chefin des Hamburger Terminalbetreibers HHLA, hat an Bremen und Hamburg appelliert, im internationalen Konkurrenzkampf stärker zusammenzuhalten. Titzrath war Festrednerin auf dem 53. Kapitänstag im Bremer Rathaus, einer der traditionsreichsten Veranstaltungen in der Hansestadt an der Weser. Doch die seit neun Monaten an der Elbe amtierende HHLA-Chefin hat offenbar allen Grund zur Sorge: »Deutschlands Häfen haben den Anschluss an die Spitze verloren«, sagte sie unverblümt den rund 400 Gästen, die sich zu Mulligatawny-Suppe und Mumbai-Chicken- Curry in der Oberen Rathaushalle trafen. Nicht Bremen und Hamburg stünden zueinander im Wettbewerb, vielmehr hätten die deutschen Hafenstandorte ihre Konkurrenz im Ausland. Deutschland sei zwar Exportweltmeister und die führende Wirtschaftsnation in Europa, doch »unsere Seehäfen haben in den letzten Jahren den Anschluss an die Spitze verloren«, so Titzrath. Als Beleg führte sie die jüngsten Umschlagzahlen an: Demnach hätten Rotterdam und Antwerpen weitere Marktanteile hinzugewonnen, während Hamburg, Bremen/Bremerhaven und auch Wilhelmshaven bestenfalls stagierten oder Einbußen hinnehmen mussten. »Innerdeutsches Fingerhakeln sollten wir unterlassen. Es schwächt uns unnötig.« Sie finde es befremdlich, wenn man, wie kürzlich in Wilhelmshaven geschehen, die pünktliche Abfertigung eines Großcontainerschiffes hervorhebe und zugleich auf Hamburger Probleme mit dem gleichen Schiff wegen des fehlenden Tiefgangs der Elbe verweise. »Der Wind bläst uns aus allen Richtungen kräftig ins Gesicht. Es besteht daher wenig Grund, mit dem Finger auf den jeweils anderen zu zeigen«, stellte die HHLA-Chefin klar. Zuvor hatte auch Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Martin Günthner (SPD) den hafenpolitischen Schulterschluss zwischen Bremen und HHLA-Chefin Angela Titzrath Hamburg beschworen. »Die deutschen Häfen bohren gemeinsam dicke Bretter, um stark am Markt zu agieren.« Beim Thema Elbvertiefung gab es einen Seitenhieb auf die Niedersachsen. Die vom Umweltministerium in Hannover betriebene Ausweisung eines Naturschutzgebietes in der Elbmündung dürfe das Vorhaben nicht gefährden. Sobald Ausgleichsflächen für den Schierlings- Wasserfenchel gefunden seien, müsse mit der Verbreiterung und Vertiefung der Elbe zügig begonnen werden. »Das ist unsere Erwartung, die wir mit Nachdruck bekräftigen«, sagte Titzrath. Mit Blick auf Asien verwies sie darauf, dass die Kunden dort nichts mit dem Begriff »Planfeststellungsverfahren« anfangen könnten, wohl aber verstehe man, dass Schiffe nur halb beladen deutsche Häfen anlaufen könnten. »Dann suchen sie für ihre Ladung eben andere Wege, und diese enden dann meistens in Häfen außerhalb Deutschlands.« Der Hamburger Hafen leide zudem unter dem Dauerproblem »Schlick«. Schon jetzt gebe es durch Ablagerungen Mindertiefen von teilweise bis zu drei Metern, wobei ein Meter bedeute, dass ein Schiff 1.000 Container weniger mitbringen könne. »Wenn die Häfen von den Handelsrouten der Welt quasi abgeschnitten werden, dann bedeutet dies eine Gefahr für den gesamten Wirtschaftsstandort.« Zum Schluss wiederholte Titzrath ihren Appell: »Wir dürfen keine Zeit verlieren und sollten unsere Kräfte bündeln.« Eine Beteiligung Hamburgs am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven, von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies erneut ins Spiel gebracht, sei dabei aber nicht das Ziel. »Ich bin offen für Kooperationen«, sagt Titzrath. »Aber Bemühungen, die lediglich darauf hinauslaufen, Ladung von A nach B zu verschieben, halte ich nicht für sinnvoll.« KF Immer ein Höhepunkt im maritimen Kalender: Der Kapitänstag im Bremer Rathaus Fotos: Bernd Lange / BHV HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 10 93

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