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HANSA 09-2021

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY Büßen Scrubber an Attraktivität ein? Die weltweite Flotte der mit einem Scrubber ausgerüsteten Containerschiffe wächst deutlich langsamer. Obwohl der Preisunterschied zwischen HFO und schwefelarmen Kraftstoffen wieder größer ist, werden die Eigner vorsichtiger In der ersten Hälfte des Jahres 2021 kamen nur 85 Schiffe mit 760.000 TEU zur Scrubber-Flotte hinzu. Im Vergleich dazu wurden im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres 250 Schiffe mit 2,3 Mio. TEU in Dienst gestellt. Die Gesamtzahl der mit Abgasreinigungsanlagen ausgerüsteten Schiffe erreichte nach Zahlen des Branchendiensts Alphaliner Ende Juni 785 Einheiten mit 6,95 Mio. TEU und ist seitdem auf mittlerweile 816 Schiffe und 7,10 Mio. TEU gestiegen. »Der Optimismus in Bezug auf die wirtschaftliche Rentabilität von Abgasreinigungsanlagen hat seit dem Inkrafttreten der Schwefelvorschriften etwas nachgelassen, auch wenn die Vorhersage, dass bis Ende 2022 insgesamt 1.000 Schiff e damit ausgerüstet sein werden, nicht weit von der Realität entfernt sein dürfte«, schreiben die Analysten in einem aktuellen Marktbericht. Zur Verringerung der Emissionen gibt es verschiedene Optionen ... Scrubberbesitzer hätten festgestellt, dass die Preisspanne zwischen Schweröl und der schwefelarmem Variante im Jahr 2021 wieder auf über 100 $ steigt, da sich der Ölpreis erholt hat. Im Vergleich dazu lagen die durchschnittlichen Spreads in Rotterdam und Singapur im Jahr 2020 bei 83 bis 87 $. Wenn man die außergewöhnlichen Preise im ersten Quartal des Jahres herausrechnet, betrug der zu zahlende Aufpreis nur noch durchschnittliche 53 bis 56 $. Weniger Aufpreis © Selzer Je größer der Preisunterschied, desto größer der Nutzen für die Eigner von Scrubbern, die die Investitionskosten für die Ausrüstung, die sich bei einem Megamax-Schiff auf bis zu 8 Mio. $ belaufen können, wieder hereinholen müssen. Während die Installationszahlen von Scrubbern abnehmen, gewinnt nach Beobachtung der Alphaliner-Experten LNG als alternativer Treibstoff an Bedeutung. Zwischen dem 1. Januar und dem 1. Jul i stieg die mit LNG betriebene Kapazität um 90 % auf insgesamt 23 Schiffe mit 265.000 TEU, obwohl ihr Anteil an der gesamten Weltflotte mit nur 1,1 % der TEU-Kapazität nach wie vor gering ist. CMA CGM setzt auf Gas Nahezu der gesamte Zuwachs in diesem Jahr stammt von der französischen CMA CGM-Gruppe, die sieben Schiffe mit einer Kapazität von 110.000 TEU in Betrieb genommen hat. CMA CGM kontrolliert nun 17 der 23 mit LNG betriebenen Schiffe. Die einzige andere Reederei, die im Berichtszeitraum LNG-betriebene Kapazitäten hinzufügte, sei Hapag-Lloyd nach der testweisen Umrüstung der »Brussels Express« (ehemals »Sajir«) mit 14.600 TEU gewesen. Die jüngste Entwicklung im Orderverhalten der Reedereien lässt jedoch eine gewisse Tendenz erkenn. »Die gestiegene Nachfrage nach LNG-Antrieb machte sich jedoch im Auftragsbuch bemerkbar. In der ersten Jahreshälfte wurden 34 Schiffe mit LNG-Antrieb (entsprechend 526.000 TEU) bestellt«, so der Alphaliner-Report. Über die gesamte Handelsflotte hinweg gibt es allerdings nach wie vor eine gewisse Nachfrage nach Scrubbern. Kurz vor der »Sommerpause« hatte die Schifffahrtsorganisation Bimco aktualisierte Zahlen vorgelegt. Demnach gab es Anfang Mai 4.006 mit Scrubber ausgestattete Schiffe, im Januar 2020 waren es noch 2.010 Schiffe. Über die vier großen Schifffahrtssegmente hinweg sind das durchschnittlich 24,1 % der Flotte, gemessen in Tragfähigkeit beziehungsweise Kapazität. Anfang 2020 lag der durchschnittliche Anteil über diese vier Flotten bei nur 12,9 %. Die Rohöltankerflotte hat mit 30,5 % den höchsten Anteil, während die Produktentanker mit nur 13,8 % der Gesamtkapazität den geringsten Anteil an Scrubbern aufweist. fs 48 HANSA – International Maritime Journal 09 | 2021

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY © Alfa Laval ALFA LAVAL Abgasreiniger im Einsatz für Kohlenstoffabscheidung und -speicherung Der Scrubber-Hersteller Alfa Laval beteiligt sich an Forschungen zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS). Bei einem jüngsten Test mit dem Ein Scrubber vom Typ PureSOx japanischen National Maritime Research Institute (NMRI) habe man einen Schritt in Richtung Realisierung gemacht, teilte der Hersteller kürzlich mit. Das vom NMRI initiierte Testprojekt zur CO 2 -Abscheidung sollte die im Labor erzielten Ergebnisse unter realen Bedingungen validieren. Da ein bewährtes, großtechnisches Hybridsystem erforderlich war, kam der PureSOx von Alfa Laval zum Zug. Ein an der Forschung beteiligter japanische Schiffseigner, der PureSOx auf einem Neubau installiert hat, vereinbarte mit Alfa Laval und der Werft, die Tests in die Seeerprobung des Schiffes einzubeziehen. »Deutliches Potenzial« René Diks, Leiter der Abgasreinigungssysteme bei Alfa Laval, sagte: »Die positiven Ergebnisse des Projekts zeigen, dass die Scrubber-Technologie auch bei der Entfernung von Kohlenstoff auf See eine Rolle spielen könnte.« CCS wird als eine potenzielle Brückentechnologie betrachtet, die die Möglichkeit bietet, Kohlenstoff aus Emissionen zu extrahieren, bis kohlenstoffneutrale Brennstoffe realisierbar werden. Bei einer vollständigen CCS-Lösung würde der aus den Abgasen eines Schiffes entfernte Kohlenstoff gespeichert, um zu verhindern, dass er überhaupt in die Atmosphäre gelangt. Im Rahmen dieses Projekts sollte lediglich gezeigt werden, dass ein Scrubber die CO 2 -Abscheidung an Bord übernehmen kann. Das modifizierte Pure- SOx-System war den Angaben zufolge in der Lage, CO 2 aus den Hilfsdieselmotoren im Hafen zu absorbieren, während es im geschlossenen Kreislauf arbeitete. Diks weiter: »Es ist noch viel Entwicklungsarbeit nötig, bevor CCS auf See eingesetzt werden kann, aber dieser erste Test hat gezeigt, dass das Konzept ein deutliches Potenzial hat. Obwohl Pure- SOx für die Beseitigung von SO x konzipiert wurde, hat es seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, im geschlossenen Kreislauf auch CO 2 zu entfernen.« Fokus auf Kooperation Kooperationen sind nach Ansicht des Herstellers ein zentraler Bestandteil für die angestrebte Dekarbonisierung der Schifffahrt. Alfa Laval ist beispielsweise auch Mitglied der »Getting to Zero Coalition« und ein strategischer Partner im Maersk Mc-Kinney Møller Center for Zero Carbon Shipping. Darüber hinaus gebe es zahlreiche Kooperationen im Alfa Laval Test & Training Centre im dänischen Aalborg. »Der einzige Weg, die nötigen Sprünge zu erreichen, besteht darin, gemeinsam Möglichkeiten zu erforschen, und zwar in der gesamten Branche und weltweit«, so Diks. www.tsi.eu.com For all your turbocharger service and parts needs Please contact us +44 23 8086 1000 Parts Enquiries sales@tsi.eu.com service@tsi.eu.com HANSA – International Maritime Journal 09 | 2021 49

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