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HANSA 09-2021

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY Das doppelrümpfige SWATH-Design ist eine Spezialität der Werft ausgetauscht. Zusammen mit der komplett neuen Inneneinrichtung wurde ebenfalls die gesamte Brücke inklusive Navigations- und Kommunikationsanlage getauscht. Man erkennt zwar noch die gewohnte Silhouette, aber es ist nahezu ein Neubau. Apropos Neubau: Für das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr baut A&R einen Messponton zur Nutzung bei der WTD 71. Mit einer Länge von 23,1 m und einer Breite von 9,3 m wird der für Erprobungszwecke vorgesehene Ponton Ende 2021 abgeliefert. Innovationsträger Mehrzweckschiff Der zurzeit spannendste Auftrag für den öffentlichen Auftraggeber – im Werftenjargon »öAG« – sind drei Mehrzweckschiffe für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Die 99,8 m langen Spezialschiffe sollen der Notfallvorsorge in Nord- und Ostsee dienen. Sie werden mit Hubschrauberlandedeck und Spezialausrüstung zur Schadstoffunfallbekämpfung gebaut. Dazu ist auch eine Schleppeinrichtung mit einem Pfahlzug von 145 t vorgesehen. Der Clou dieser Schiffe ist der Gasschutz für den Einsatz in gefährlicher, also giftiger oder explosiver Atmosphäre. Das stellt die Werft vor Herausforderungen, denen man mit einem eindrucksvollen Konzept begegnet. Der Schutz vor entzündbarer Luft geht weit über das hinaus, was man bei Kriegsschiffen als ABC-Zitadelle kennt. Die Schiffe mit den Abmessungen 99,8 x 19,8 x 7,0 m sind Ersatz für »Scharhörn« (Baujahr 1974), »Mellum« (1984) und »Neuwerk« (1998). Aus Umweltschutzgründen werden sie einen ausschließlichen LNG-Antrieb mit mindestens 12.000 kW haben und erreichen damit eine Geschwindigkeit von über 15 kn. Die Besatzung wird aus 16 Personen bestehen, zusätzlich steht eine Einschiffungskapazität von 32 Personen bereit. Brennbeginn für das erste Schiff war am 28. Juni 2021, die Kiellegung wird am 7. September erfolgen. Das erste Boot soll dann im dritten Quartal 2023 abgeliefert. Spezialschiffbau in Berlin © Abeking & Rasmussen Dass die Wertschöpfung der maritimen Wirtschaft nicht nur an der Küste stattfindet, ist bekannt, aber was macht Abeking & Rasmussen in Berlin? In Spandau werden auf einer weltweit einzigartigen Roboteranlage dreidimensional verformte Komponenten laser-geschweißt. Entwickelt wurde die Anlage von A&R, seit November 2019 ist sie in Betrieb. Die bis zu 17 m langen und 6 m breiten Bauteile werden dann in transportgerechten Größen zur Werft gebracht. Vorteil dieser Technologie: geringerer Wärmeeintrag, höhere Nahtqualität und deutlich weniger Verformung bei hochwertigem, spannungsfreien Schweißen. Das senkt Kosten, besonders bei der Verwendung von amagnetischem Stahl. Diese innovative Technologie – hält man die superglatten Probestücke in der Hand – ist beeindruckend. Die gute alte Schuppnaht ist Geschichte geworden. Der Wunsch nach einer glatten Außenhaut hat nicht nur optische Vorteile, wie man lernt. Und auch hier kann man erkennen, dass es einen regen Austausch zwischen den Sparten gibt. Was im Marine- und Spezialschiffbau bewährt ist, kann auch für die Fertigung von Superyachten dienen – oder umgekehrt. Doppelrumpf als Spezialität Und dann, am Ende des Rundgangs, plötzlich in einer Ecke eine wenige Meter lange Röhre. Darin technisches Equipment, das wie ein Antrieb aussieht. Schwer einzuordnen, was ist das? Es handelt sich um ein Anschauungsmodell für die A&R-Spezialität Doppelrumpf, ge-nannt Swath@A&R, ein Mockup. Daran demonstriert man gerne die Vorteile der Swath-Technologie (Small Waterplane Area Twin Hull). A&R hat mit dieser Technologie bereits mehr als 26 Schiffe gefertigt, darunter Lotsenversetzboote für die deutsche Bucht und die texanische Küste, Patrouillenboote für die lettische Marine und auch eine Expeditionsyacht, die »Silver Cloud«. Sie ist 40 m lang und 17 m breit bei einem Tiefgang von 4 m. Weitere Anwendungen, welche die Vorteile des unübertroffenen Seegangsverhaltens dieses Schiffstyps nutzen, sind derzeit für alle Geschäftsbereiche in Planung. Am Ende eines sonnigen Tages muss man auch über die Zukunft sprechen, über den deutschen Schiffbau, über innovative Antriebe, Kraftstoffe der Zukunft und über die Bedeutung der maritimen Wirtschaft – den Einfluss der Pandemie. Die beiden A&R-Vorstände Hellmann und Petersjohann haben – so scheint es – auf alle Herausforderungen eine Antwort. Man beklagt nicht den globalen Wettbewerb, sondern stellt sich stets die Frage: »Was können wir?« Autor: Holger Schlüter, Kapitän zur See a.D., Chefredakteur MarineForum 36 HANSA – International Maritime Journal 09 | 2021

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY Setting the standard for navigation. We are moving navigation forward by bridging innovation and experience, and matching it with a passion for providing safe and reliable seafaring solutions. This focus on quality is at the root of everything we do, from customized bridge and navigation systems to the level of service we provide our customers. Because when you are at sea, trust is everything. © 2021 Raytheon Technologies Corporation.

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