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HANSA 09-2020

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Viele MPP-Schiffe stehen zum Verkauf Keine »Breakbulk«, kein »Gallimarkt« – die MPP-Schifffahrt muss in diesem Jahr auf viele wichtige Netzwerk- Veranstaltungen verzichten. Ruhig ist es in der Branche aber nicht. Banken drücken Schiffe auf den Secondhand- Markt, allerdings mangelt es an Käufern. Die Corona-Krise zeigt Wirkung Direkte Kundenkontakte, das Netzwerken, der persönliche Austausch – all das ist auch in der Mehrzweckund Schwergutschifffahrt derzeit nur sehr eingeschränkt möglich. Dabei wäre das Aufeinandertreffen, etwa bei der Messe »Breakbulk Europe«, wichtig, um neues Geschäft anzubahnen. Doch die Corona-Pandemie hat vielem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und sie wirkt sich auch auf den eigentlichen Ladungsmarkt aus. Entsprechend gibt es diverse Akteure, die wenig positiv gestimmt sind. »Ob Carrier positiv gestimmt sind, hängt stark von deren oft transportierten Ladungsarten und Fahrtgebieten ab. Diejenigen, die vor allem General Cargo fahren, leiden am stärksten, sie machen sich große Sorgen um Auswirkungen der Corona-Pandemie«, sagt Hannes Holländer vom Hamburger Makler Toepfer Transport im Gespräch mit der HANSA. Wer breiter aufgestellt ist, in der Projektoder Heavylift-Schifffahrt unterwegs ist, sei je nach Fahrtgebiet tendenziell positiver gestimmt, nicht zuletzt, weil einige große Industrieprojekte am Horizont sichtbar sind. Komplexe Gemengelage Zwar ist der Öl-&-Gasmarkt angesichts des niedrigen Ölpreises noch immer relativ abgekühlt. Allerdings gibt es im Geschäft mit Windenergieanlagen noch immer einiges zu holen, einige Regionen der Welt haben noch Nachholbedarf. Ein Beispiel lieferte zuletzt das staatliche chinesischpolnische Joint Venture Chipolbrok, dass in der Sommersaison diverse Male mit Windenergiekomponenten Häfen in Skandinavien und in der Ostsee anlief, auch für den September sind weiterer solcher Anläufe geplant. Neben diesem Segment kommt zudem eine Nachfrage aus anderen »Renewables«-Sektoren, wie beispielsweise der Branche für Wasserkraftwerke. Die Charterraten zeigen einen leichten Aufwärtstrend (siehe Toepfers Multipurpose-Index auf Seite 9) – allerdings noch immer auf recht niedrigem Niveau. Alles in allem muss die Branche mit einer sehr komplexen Gemengelage zurecht kommen. Dazu gehört auch der An- 20 HANSA – International Maritime Journal 09 | 2020

Schifffahrt | Shipping Abstract: Many MPP ships are for sale No »Breakbulk Europe«, no »Gallimarkt« in Leer – the MPP shipping community will have to do without its important networking events this year. However, the industry does not stand still. Banks are pushing ships onto the second-hand market, but there is a lack of buyers. The Corona crisis is showing its effects. Whether carriers are in a positive mood or not depends to a large extent on the types of cargo they usually transport and the areas they cover. und Verkaufsmarkt. Seit Jahren gilt die MPP-Flotte als verhältnismäßig alt und modernisierungsbedürftig. Trotz einigen Neubauprojekten mangelte und mangelt es allerdings angesichts klammer Kassen an Investitionen in die Flotte. Zudem wurde viel zu wenig Tonnage verschrottet, weil sich für viele Schiffe, die aussortiert wurden, andernorts immer wieder noch ein Käufer fand. Aktuell sieht es jedoch anders aus. Zum einen ist der S&P-Markt zwar sehr gut gefüllt, mindestens 30 bis 40 Schiffe sollen derzeit auf einen Abnehmer warten, wie zu hören ist. Das liegt zum Einen daran, dass Banken – und die hinter einigen Portfolios stehenden Hedgefonds – darauf drängen, Schiffe zu verkaufen. Vielfach soll dem Vernehmen nach ein weiterer Aufschub der Kredittilgung verweigert werden. Zum Anderen mangelt es derzeit an Käufern. Die Asset-Preise sind entsprechend geschrumpft. Der Preis von ca. 4 Mio. € für die Schiffskäufe durch die Reederei Held für E/F-Typen wird von Käufern mittlerweile als repräsentativ in Verhandlungen eingebracht. Die Aussichten werden von vielen potenziellen Käufern schlicht als nicht gut genug bewertet, zudem fehlt es oft an Möglichkeiten. Problem bei Verschrottung Neben der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Aussichten spielen auch das mangelnde Eigenkapital und der fehlende Zugang zu Fremdkapital eine Rolle. »In der Schiffsfinanzierung sind die Banken derzeit generell sehr zurückhaltend. Dies führt insgesamt zu einer sinkenden Nachfrage bei gleichzeitig mehr Schiffen, die auf den S&P Markt drängen«, sagt Holländer. Die Reederei Chipolbrok war zuletzt viel in der Ostsee und in Skandinavien unterwegs © Chipolbrok Theoretisch müssten deutlich mehr MPP-Schiffe abgewrackt werden, aber praktisch gestaltet sich das Vernehmen nach oft schwierig. Eigner müss- BBC Chartering leads the industry with the world’s largest fleet of multipurpose and heavy-lift vessels. It’s a diverse and capable fleet, with 140 ships from 4,325 to 56,800 DWT able to lift up to 800 metric tons. In a global network of 30 offices, there’s a worldclass team of chartering and operations professionals with years of experience and deep local knowledge, backed by unmatched technical and engineering expertise. Project, heavy-lift, breakbulk, and general cargoes from any industry. With these ships and these people, we can take almost anything almost anywhere. bbc-chartering.com HANSA – International Maritime Journal 09 | 2020 21

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