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HANSA 08-2022

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Posidonia · Ammoniak · MV Werften · VDMA-Bilanz · Schmierstoffe · Kraftstoffe · Emissionshandel · Klimaklagen · Flaggen · Klassen · WISTA Germany · Compit 2022 Review · Peter Gast Regatta

SCHIFFSTECHNIK | SHIP

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY© VDMAAuftragseingang im Jahr 2021 aus dem Ausland nach Regionen Prognose der Entwicklung des Auftragseingangs 2022 gegenüber 2021sich wären managebar gewesen. DerUkraine-Krieg und die starke Inflationhaben die Gesamtperspektive getrübt.Alle vier Faktoren haben das Potenzial eineWirtschaftskrise auszulösen. Wirmüssen uns vorbereiten auf dunkle Wolkenam Horizont.«Bewerber dringend gesuchtEin weiteres Thema, das die Brancheumtreibt, ist der Fachkräftemangel, wieTanja Hoppmann anlässlich der Bilanzvorstellungdarlegte. »Corona hat hierdie Situation verschlimmert. WISKA engagiertsich normalerweise stark in denSchulen«, so die Geschäftsführerin.Durch die Pandemie hätten die Schülerden Kontakt zu WISKA nicht gefundenund damit sei es schwieriger gewordenAusbildungsplätze zu besetzen. Auch beinormalen Stellen sei dies nicht einfach.»Aktuell hat WISKA fünf Stellen zu besetzenund erfahrungsgemäß dauert esbis zu einem Jahr bis ein geeigneter Bewerbergefunden werden kann«, soHoppmann.Und auch diesen Trend bestätigt eineaktuelle Umfrage. So klagen vier von fünfVDMA-Unternehmen über einen merklichenoder gravierenden Mangel an Personal.Drei von fünf Unternehmen sehendie Demografie und den Fachkräftemangelals großes Risiko an. »Um das geplanteWachstum zu ermöglichen undzusätzlich die altersbedingt ausscheidendenFachkräfte zu ersetzen,müssen junge Nachwuchskräfte eine attraktiveAusbildung in einem guten Umfeldin unserer Branche bekommen. Wirstreben deshalb zum Beispiel eine Ausbildungsquotevon 10 % an«, sagt Hoppmann.Neben dem Fachkräftemangel ist Nachhaltigkeitein großes Thema für die Brancheund für Tanja Hoppmann persönlich,die in ihrem Unternehmen aktuell eineNachhaltigkeitsinitiative umsetzt.Nachhaltigkeit auch im MittelstandIn puncto Maritime Energiewende, beider es um die klimaneutralen Schiffsantriebeder Zukunft geht, gilt es weiterhinim gesamten Schiffsbetrieb denEnergieverbrauch intelligent zu reduzieren.»Dazu gibt es zwei Stellschrauben,nämlich zum einen die kontinuierlicheWeiterentwicklung der maritimenProdukte und die Offenheit fürneue Technologien. Zum anderen gilt esin der eigenen Produktion anzusetzenund gezielt den CO 2-Fußabdruck zuvermindern«, so Hoppmann. »DasThema Nachhaltigkeit wird uns in dennächsten Jahren gerade in den mittelständischenSchiffbau- und Offshore-Zulieferunternehmen zunehmend beschäftigen.Ich sehe hier auch einenwichtigen Wettbewerbsvorteil, wennzum Beispiel mit Auftraggebern auchüber Soziales und Umweltthemen diskutiertwerden kann«, sagt die WISKA-Chefin. »Das verstärkte Augenmerk inAbstract: Order intake good, future uncertainOrder intake in 2021 increased by 14.3 %. Orders have also continued to increase in2022. However, supply chain disruptions, a shortage of skilled labor and the Ukrainewar dampen the positive sentiment of German maritime suppliers.Richtung klimaneutrale Produktionbietet darüber hinaus weitere Vorteile:Unternehmen können im Rahmen ihrerbetrieblichen Risikobewertung dieThemen Energieversorgung und Energieeinsparungbesser überblicken unddarüber hinaus sind mittelständischeIndustriebetriebe mit klar formuliertenund gelebten Nachhaltigkeitszielen beiNachwuchskräften beliebte Arbeitgeber«,so Hoppmann weiter. Sie wiesaußerdem darauf hin, dass mittelständischeUnternehmen in knapp zweiJahren verpflichtet werden, in ihremLagebericht Rechenschaft zum ThemaNachhaltigkeit abzulegen. Darum sei esangebracht, heute schon zu handelnund sich mit der Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.AWUmsatz sinkt um 2,5 %,Beschäftigung stabilDie deutsche Schiffbau- undOffshore-Zulieferindustrie verzeichneteim vergangenen Jahrdurch die Corona-Auswirkungeneinen Umsatzrückgang um 2,5 %auf 10,3 Mrd. €. Die Bestellungenstiegen im gleichen Zeitraum um14,3 % (-10,9% in 2020). Die Zahlder Beschäftigten bleibt konstantbei 63.000. Mit dem anhaltendenweltweiten Neubauboom vonSchiffen ist mit weiter steigendenAuftragseingängen im weiterenVerlauf des Jahres 2022 zu rechnen.Die zunehmenden Unsicherheitenlassen einen verlässlichenBlick auf 2023 jedoch nicht zu.HANSA – International Maritime Journal 08 | 202257

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGYGastbeitrag: Peter Müller-BaumManaging Director VDMA Engines and Systems | VDMA Power-to-X for Applications |Secretary General CIMACDie Wasserstoffwirtschaftschnell Wirklichkeit werden lassen»Grundbaustein derWasserstoffwirtschaft istals zentrales VerfahrenPower-to-X«© VDMAPolitik und Wirtschaft haben das enorme Potenzial, das inWasserstoff steckt, erkannt. Es vergeht kaum ein Tag ohneProjektankündigungen oder Bekanntmachung weiterer Fördertöpfe.Der Maschinen- und Anlagenbau spielt für die schnelleNutzung dieses Potenzial als Technologieanbieter eine herausragendeRolle – beim weiteren Ausbau der Nutzung ErneuerbarerEnergiequellen, in Sachen Steigerung der Energieeffizienzallgemein und ebenso bei der Kopplung von Mobilität, Industrieund Wärme.Seit einiger Zeit werden aus Wasserstoffstrategien, Plänen undIdeen nun endlich konkrete Projekte: Grüner Wasserstoff wirderzeugt, erste (kleinere) Anlagen zur Erzeugung von eFuels undeKerosin gehen in Betrieb, Brennstoffzellenschiffe entstehen,die Diskussionen um den Treibstoff – oder besser gesagt dieTreibstoffe – der Zukunft greifen auch im maritimen Umfeldimmer mehr Raum und werden konkreter.Grundbaustein der Wasserstoffwirtschaft ist als zentralesVerfahren Power-to-X. Dergestalt erzeugte chemische Energieträger,die auf Basis regenerativer Energiequellen wie Sonneund Wind klimaneutral produziert werden, verfügen über einehöhere Energiedichte als Batterien und werden daher perspektivischin der Schifffahrt zum Einsatz kommen.Doch werden diese P2X-Produkte auch darüber hinausdringend benötigt, nicht nur im Transportsektor beziehungsweisefür Mobilität: Auch in der Pharma- beziehungsweiseder chemischen Industrie können mittels P2X die derzeitnoch mineralölbasierten Grundstoffe ersetzt werden. Wasserstoffwird in der Stahlerzeugung Anwendung finden, die damitklimaneutral werden kann. Das ist wichtig auch für diemaritime Industrie, denn nur Sektorenkopplung und ganzheitlichesDenken wird uns, davon bin ich überzeugt, am Endeweiterbringen. Um vorwettbewerblich die besten Antwortenin möglichst kurzer Zeit zu finden, Fehlentwicklungenzu vermeiden und die Wasserstoffwirtschaft möglichstschnell wachsen zu lassen, muss sich die Branche nunabseits politischer Diskussionen formieren und zielgerichtetkooperieren.Die technischen Experten insbesondere aus unterschiedlichenBranchen entlang der enorm langen Wertschöpfungskettemüssen sich gegenseitig informieren, voneinander lernen, sichmiteinander austauschen und Lösungsansätze diskutieren.Der gesellschaftlich-politische Hintergrund dafür scheint bereitet:Das Interesse an P2X-Verfahren ist enorm, wesentlicheWeichen für den Weg in die Wasserstoffwirtschaft werden gestellt.Die Rahmenbedingungen fangen an, sich zu verbessern.Der Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Solar, der fürdie Erzeugung von grünem Wasserstoff eingesetzt wird, ist deutlichgünstiger geworden. Zudem hat die Wasserstofftechnologieinzwischen Marktreife erreicht.Jetzt geht es also darum, schnell und richtig auf dieses Interessezu reagieren, die Theorie in die Praxis umzusetzen, also Anwendungenzu realisieren, zu skalieren, Prozesse zu optimierenund die Produktion zu automatisieren. Und das alles mussschnell gehen.Der Kampf gegen den Klimawandel und die Notwendigkeit,den CO 2 -Ausstoß deutlich zu verringern, ist seit vielen Jahren einewichtige Triebfeder, der Krieg in der Ukraine hat den Wunsch,sich schneller und konsequenter von fossiler Energie ab-58HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022

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