SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY © Selzer Den geografischen Schwerpunkt bei Retrofits macht Gross weiterhin in China aus, allerdings hat die Pandemie für etwas Bewegung gesorgt. »Aufgrund der komplizierten und schnell wechselnden Covid-Regeln kam es zu einer Verschiebung eines kleinen Anteils des Reparaturmarktes. Profitiert haben hiervon andere noch günstige Gebiete wie Indonesien, die Türkei und der Persische Golf. »Aufgrund der Mehrkosten und der beschränkten Kapazitäten in den Regionen ist das aber keine dauerhafte Option«, sagt Gross. Insgesamt mache die aktuelle Pandemiesituation eine langfristige Planung aufgrund der sich ständig ändernden Regelungen sehr schwierig. »Geplante Projekte müssen verschoben werden, da neue Regeln im geplanten Bereich die Reparatur unmöglich machen, zum Beispiel Regeln für Schiffe aus indischen Häfen in China, sagt er. Die europäischen Player haben derweil noch Anteile im Bereich der Scrubber- Nachrüstungen, auch Umbauten im Fahrgastbereich finden in Europa statt. Größere Tonnage in der Handelsschifffahrt geht aber zum Großteil in China und zu geringen Anteilen in der Türkei und im Persischen Golf ins Dock. Quarantäne? Werftplatz storniert Timo Schultze, Geschäftsführer der Hamburger Werftvertretung Combitrade berichtet, dass sich der Markt in diesem Jahr bislang geografisch sehr unterschiedlich entwickelt hat. »Während sich die Lage in Europa in Bezug auf Covid-19 teilweise/zeitweise etwas entspannt, hat sich die Lage in anderen Teilen der Welt, zum Beispiel Südostasien oder auch in der Karibik eher noch verschlechtert«, sagt er. Kürzlich hätten einige Länder ihre Restriktionen für Schiffe verschärft, die zuvor einen Corona-Hotspot angelaufen haben, indem die Quarantäne Regularien für diese Schiffe stark verschärft worden seien. »Dies hatte zur Folge dass einige Schiffe eine bereits gebuchte Werft wieder stornieren und einen neuen Werftplatz buchen mussten, um eine längere Quarantäne zu vermeiden. Diese Situation wird sich aber hoffentlich mit zunehmenden Impfungen wieder etwas entspannen«, so Schultze. Würden Retrofit-Projekte zwar im Allgemeinen entsprechend dem Fahrtgebiet durchgeführt, um Deviationskosten und Zeitverlust gering zu halten, Timo Schultze © Combitrade beobachtet man bei Combitrade in diesem Jahr aber vermehrt Projekte im Mittel meer und in der Ostsee. »In vielen Fällen scheint dies der Pandemie geschuldet. Die Reisebeschränkungen haben die Projektdurchführung deutlich erschwert, da es sich teilweise sehr schwierig gestaltet, eigene oder auch externe Techniker in gewisse Regionen zu fliegen. Daher kann es sein, dass der Preisvorteil einiger Regionen (z.B. China), durch die erschwerten Reisebedingungen und die damit verbundenen Kosten und Schwierigkeiten bei der Projektdurchführung, wieder aufgehoben wurde«, sagt Schultze. Combitrade sieht sich trotzdem insbesondere in China sehr gut aufgestellt. Trotz der schwierigen Situation vor Ort, könne Combitrade mit Hilfe des eigenen Büros in Schanghai und mit einem erweitertem Angebot von lokalen Technikern die teilweise europäische Wurzeln haben, die Kunden optimal bei der Durchführung der Projekte unterstützen, erklärt Schultze. Auch Timo Schultze beobachtet, dass wie in den Vorjahren weiterhin versucht wird, anstehende Dockungen zu verzögern. Hintergrund sei diesmal allerdings nicht voranging der Druck, die Kosten zu reduzieren, viel mehr werde versucht, die momentanen attraktiven Charterraten mitzunehmen. »Generell bleiben die Reeder aber unserer Meinung nach sehr sensibel bei dem Thema Kosten. Es hängt allerdings auch von der Beschäftigung des Schiffes ab. Ist es im Spotmarkt unterwegs, verleiten die guten Raten dazu, so lange wie möglich zu fahren. Ist ein Schiff in einer längeren Zeitcharter hängt der Dockzeitpunkt eher am Charterer beziehungsweise ist oft auch in der Charter Party geregelt.« fs 60 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2021
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