Schiffstechnik | Ship Technology gesteuert« und mit lokaler Aufsticht funktioniere das bislang sehr gut. Weitere bei PGS-Kunden sehr beliebte Standorte sind die Türkei, das schwarze Meer und die Ostsee. Da sich hier die Beschränkungen zum Teil wieder gelockert haben, finden hier verstärkt wieder Reparaturen statt«, so Albrecht. Klassisches vs. digitales Modell Abstract: 2015’s Early dockings secure high yard utilization in 2020 © Schulte Marine Concept Lange Vorlaufzeiten sichern Scrubber-Projekte in der Krise. Viele Projekte in der Anfangsphase wurden jedoch gestoppt The COVID-19 crisis and the oilprice slump have impacted ship repair and conversion activity. While travel restrictions and lockdowns kept shipyard crews, surveyors and manufacturers widely inactive, low shipping demand and the fuel price spread between HSFO and LSFO have made scrubbers unattractive. However, many scrubber installation projects are beyond the point of no return and early dockings of 2015, with owners trying to evade theBallast Water Management Convention for another five years, secure quite high utilization levels for the shipyards in 2020. Angesichts der durch die Corona-Krise ausgelösten Einschränkungen sieht sich ein neuer Akteur im Werftvertretungsmarkt in seinem digitalen Ansatz bestätigt. »Momentan finden die klassischen Besuche der Werftvertreter bei den Reedereien nicht mehr statt – die Leitmesse SMM ist auch verschoben worden – die Werften müssen das Internet mehr denn je nutzen um sich zu zeigen und zu präsentieren«, sagt Carsten Bullemer, Gründer des Hamburger Startups Trusteddocks. Auf der Plattform sollen Schiffsmanager die optimale Werft für ihre Reparatur oder ihr Class-Renewal- Projekt finden, Dockingspezifikationen erstellen und mit einem »Online Tender Tool« den besten Anbieter finden. Er ist überzeugt, das in dem Geschäft auf digitalem Wege »eigentlich fast alles« besser geht. Spezifikationen könnten gemeinsam erstellt und ausgetauscht werden, Angebote könnten schnell eingeholt und verglichen werden, der Informationsaustausch gehe schneller, das Transparenzniveau sei höher. »Wir glauben, dass die klassische Werftvertretung ausgedient hat und wollen den Reedern und Managern eine zuverlässige, unabhängige digitale Alternative zu den Werftvertretern bieten«, sagt er. Allerdings sind auch die Vertreter der »klassischen« Werftvertretungen wie PGS von ihrem Modell überzeugt, die Kunden bevorzugten nach wie vor den direkten Kontakt und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihren bekannten Ansprechpartnern, sagt Stephanie Albrecht. »Teilweise gibt es Versuche, diesen Bereich zu digitalisieren, allerdings hat sich dies bisher nicht durchgesetzt. Eine App oder eine Website kann den persönlichen Kontakt mit erfahrenen Mitarbeitern nicht ersetzen«, meint sie. Daher setze man weiterhin auf den persönlichen Kontakt und ein Team, das 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche erreichbar sei. Schneider hält die Digitalisierung des Werftvertretungsmarktes in einem gewissen Maße für unausweichlich. »Natürlich merken auch wir, dass jüngere Inspektoren eher das Internet bemühen, während die älteren eher zum Hörer greifen und ihr bewährtes Netzwerk nutzen«, erklärt er und richtet den Blick vor allem auf das tägliche Geschäft. Dieses sei sehr sprunghaft. Jeden tag änderten gebuchte schiffe ihre ETA, es falle unerwartete Mehrarbeit an, mehrfach am Tag müsse das Dockprogramm angepasst werden »auch wegen Schlechtwetter und anderer Einflüsse. Keine Plattform wird das ›tagesaktuell‹ abbilden können, was dort wirklich passiert oder geplant ist«. Das wüssten nur Insider, die eng mit der Werftleitung zusammenarbeiten. »Außerdem wollten die Reedereien sich immer die Möglichkeit vorbehalten, im Streitfall einen schlichter zu bemühen, der auf der Werft etwas bewirken kann. Aber dafür müssen wir von Anfang an involviert sein.« Er sieht die Zukunft in einer Kombination aus digitalen Hilfsmitteln und einem »persönlichen Vertrauensgeschäft«. Schneider will sich daher primär auf das Kerngeschäft der Agentur konzentrieren und die Werftvertretung »im traditionellen Sinne« betreiben. »Das ist auch das, was die meisten unserer Prinzipale und Kunden wünschen«, sagt er. Derweil versucht man auf der eigenen Online-Präsenz so viele Informationen wie möglich über die vertretenen Werften zu geben. »Davon abgesehen stehen wir Startups in unserem Geschäftszweig offen gegenüber, hören uns immer alles gerne an und beteiligen uns gegebenenfalls auch an solchen, wenn es aus unserer Sicht einen Mehrwert bietet und Zukunft hat«, so Schneider. Derweil will Bullemer mit Trusteddocks neben der Vermittlung von Dockpläzen auch die Reeder beim Einkauf wichtiger technischer Systeme wie Scrubbern oder Ballastwasseranlagen unterstützen. »Unser trusteddocks Marketplace soll Werften und Schiffsmanagern helfen günstig und schnell an wichtige Ersatzteile zu kommen. Momentan führen wir auf trusteddocks einen Online Tender über 50 Ballastwassersystems durch, bei dem sieben Anbieter mitbieten.« Momentan liegt der Schwerpunkt des Startups noch auf Reedereien in Deutschland. Die vertretenen Werften sitzen in der ganzen Welt, mit Schwerpunkten in der Türkei und China. »Wir wollen aber weiter wachsen und sehen, dass insbesondere die skandinavischen Ländern in Sachen Digitalisierung, Transparenz und Antikorruption Vorreiter in der Schifffahrt sind«, sagt Bullemer. n 30 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2020
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