Aufrufe
vor 2 Jahren

HANSA 08-2019

  • Text
  • Hansaplus
  • Maritime
  • Hansa
  • Shipping
  • Ships
  • Hamburg
  • Marine
  • Schiffe
  • Schifffahrt
  • Vessels
  • Offshore
Mammoet | Strom-Hubs auf See | VDMA | Interview Indian Register | Klassifikation | Flaggen & Politik | Shipmanagement | EU-Regulierung | Peter Gast Schiffahrtsregatta

Schiffstechnik | Ship

Schiffstechnik | Ship Technology VDMA: »Für digitale Kooperation öffnen« In der deutschen Zulieferindustrie für Schifffahrt und Offshore herrscht wieder etwas mehr Zufriedenheit und Zuversicht. Sorgen bereitet hingegen der eingeschränkte Wettbewerb in China, der Verband VDMA ruft seine Mitglieder zu digitaler Kooperation auf Für die Zukunft setzen die maritimen Mit einem Vorsprung an Innovationen landsauftragseingangs verantwortlich, Absatzbereiche Zulieferer auf eine Umsatzanteile saubere Schifffahrt, 2017 wollen die deutschen Akteure auch inter- strebt derzeit aber weiter in den Spezialnötigt für die modernste Technologie benational punkten. Martin Johannsmann, schiffbau. »Mit China befinden wir uns wird. Aber nur im Zusammenspiel Vorstandsvorsitzender VDMA Marine in einem Systemwettbewerb zwischen offener aller Systeme an Bord ließen sich die Treibhausgasemissionen Equipment and Systems und Vorsitzen- Marktwirtschaft und einem staats- drastisch reduzieren. der der SKF GmbH, betonte aber unter kapitalistischen Modell. Wir brauchen Elektrische Antriebssysteme, Gas- und anderem mit Blick auf die starke staatliche in Deutschland und Europa deshalb vor Hybridsysteme mit ihren angeschlossenen Unterstützung und den Faktor »lo- allem Maßnahmen zur Stärkung der ei- Komponenten sind komplexe Anlagen cal content« in China: »Dazu benötigen genen maritimen Wettbewerbsfähigkeit, und erfordern deutlich mehr Schnitt- wir freien Handel und faire Wettbe- zum Beispiel durch Förderung von Forcal stellen, Überwachungen und Automation, werbsbedingungen auf den internationalen schung, Entwicklung, Bildung und Digi- die ohne die Digitaltechnik nicht denkbar Märkten.« Da chinesische Finantalisierung«, so Johannsmann weiter. sind. »Hier sehen wir unsere Chancen in zierer immer stärker aktiv werden, sieht Von der Nationalen Maritimen Konferenz der deutschen Schiffbau- und Offshore- er durchaus die Gefahr, dass dieser Nachteil im Mai hat der Manager positive Zulieferindustrie«, sagte Lars Greitsch, künftig noch größer werden könnte. Eindrücke mitgenommen. »Wir brauchen Geschäftsführer der Mecklenburger Metallguss die Politik. Wirtschaftsminister Altmai- GmbH (MMG) und Vorstand er hat klar Stellung bezogen, mich befrie- Appell an Unternehmen VDMA Marine Equipment and Systems, digt das Verständnis bei maßgeblichen kürzlich bei der Vorlage der 2018er-Bilanz Gut die Hälfte des Branchenauftragseingangs Politikern.« Eine Einschänkung ergänzte des Verbands. Dazu sei aber eine Standardisierung geht auf die Bestellungen deutscher er jedoch: Entsprechende Appelle in Chi- in der maritimen digitalen Welt und europäischer Kunden zurück. Die na müssten nicht nur national, sondern ein entscheidendes Element. Ein wichtiger klassischen asiatischen Kunden aus China auch europäisch vorangetrieben werden, und Südkorea bestellen inzwischen um eine stärkere Stimme zu haben. Schritt wäre zum Beispiel die Erarbeitung VDMA 2018 des Einheitsblatts MTP (Modul-Type-Package), auch wieder mehr Schiffe, wobei das Ge- VDMA-Geschäftsführer Hauke Schle- um die Kommunikation zwischen schäft mit Korea auf niedrigem Niveau gel zeigte sich ebenfalls von der Konfe- Systemen und Leitebene zu normieren. Digitalisierung verharrt. renz angetan. Gleichzeitig richtete er ei- Marineschiffbau und Standardisierung hat als Absatzmarkt seien der Schiffbau-Zulieferindustrie Insbesondere China spielt eine weiter wichti- an Bedeutung nen Appell an die Zulieferunternehmen. Der gewonnen. damit Weg Der und Absatzmarkt Voraussetzung Meerestechnik zugleich. ge litt Rolle, im wichtigen das Land ist Segment für 20% Offshore-Öl des Aus- & Die -Gas Industrie brauche eine Standardisieweiterhin unter der geringen Investitionstätigkeit in diesem Bereich. Auftragseingang 2017 aus dem Ausland nach Regionen Auftragseingang aus dem Ausland 2018 auf einen Blick 63.000 Beschäftigte ................-1,2 % Umsatz: ........10,7 Mrd. € | +1 Mrd.€ Exportquote: .........73% | 2017: 74% Auftragseingang: ..................+3,7 % © VDMA 58 HANSA International Maritime Journal 08 | 2019 Während im Auftragseingang das EU-Ausland im Vergleich zum Vorjahr stabil blieb, gingen die Anteile der Aufträge aus China und Korea spürbar zurück. Sonstiges Asien, Nordamerika und

Schiffstechnik | Ship Technology rung für das weite Feld der Digitalisierung, Maschinen müssten besser miteinander kommunizieren können. »Wir haben das Know-how, aber die Firmen müssen sich auch ein Stück öffnen, kooperieren und gemeinsam entwickeln«, so Schlegel. Sein Ansatz sei explizit nicht auf Deutschland beschränkt. »Auch in Europa brauchen wir mehr Kooperation, wir müssen uns mehr öffnen«, sagte der Verbandsgeschäftsführer. Positive Bilanz Abstract: VDMA calls for digital cooperation The German supply industry for shipping and offshore is a little more satisfied and confident after sales and incoming orders have increased in 2018. On the other hand, unfair competition in China, which is likely to intensify even further, is a cause for concern. VDMA representatives noticed encouraging signals from the National Maritime Conference, and the statements made by high-ranking politicians are indeed positive for the industry. The VDMA association calls on its member companies to cooperate in digital projects and to jointly promote innovations. Further information: redaktion@hansa-online.de Die maritimen Zulieferer haben für 2018 und ihre Geschäftslage ein positives Fazit gezogen. »Unsere Erwartungen haben sich erfüllt, denn der Umsatz in der Branche steigt wieder und auch der Auftragseingang entwickelt sich weiter erfreulich positiv«, sagte Johannsmann. Im ersten Quartal 2019 wurden weltweit 302 Seeschiffe mit 11,1 Mio. GT bestellt. Im Vorjahr waren es 292 mit 13,7 Mio. GT), davon 102 in Südkorea (62), 51 in China (75), 63 in Japan (70) und 31 in der EU-28 (38). Der weltweite Auftragsbestand an Schiffen liegt zum 1. Quartal 2019 bei 4.706 (4.705) Einheiten. »Die zukünftige Entwicklung der Märkte ist derzeit aber schwer einzuschätzen, gerade im wichtigen chinesischen Markt wünschen wir uns einen gesicherten Zugang«, so Johannsmann. Die deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie mit ihren rund 63.000 Beschäftigten – hier gab es einen leichten Rückgang – hat 2018 im Umsatz um 1,1% auf 10,7 Mrd. € zugelegt. Im weltweiten Vergleich stehe man beim Export weiterhin an der Spitze. Der Anteil des Auslandsgeschäftes am Umsatz liegt bei 73%. Die Schiffbauindustrie selbst ist immer noch der größte Abnehmer der Zulieferprodukte. Indirekte Lieferungen über andere Zulieferer (Paket- und Systemlieferanten) verzeichneten 2018 starke Zuwächse. Auch der Anteil der Direktlieferungen an Reedereien legte bereits mehrere Jahre in Folge zu. Der After-Sales-Anteil am Umsatz liegt durchschnittlich bei 23%. Diese Tendenz wird sich nach Ansicht des Verbands fortsetzen, denn die gemeldeten Auftragseingangszahlen würden »zuversichtlich« stimmen. Für das Jahr 2018 haben die Unternehmen ein Wachstum der Bestellungen von 3,7% im Vergleich zum Vorjahr gemeldet. Innerhalb der Zulieferindustrie ist das Bild jedoch uneinheitlich: Während 44% ein Wachstum meldeten, verzeichneten 24% Umsatzrückgänge. Unternehmen aus den Bereichen Elektronik und elektrische Antriebstechnik konnten im Durchschnitt ein deutlich höheres Umsatzwachstum realisieren, wogegen die Fluidtechnik und Antriebstechnik stärkere rückgänge verzeichnen mussten. Der Bereich Elektrotechnik hat gegenüber dem Maschinenbau deutlich hinzugewonnen. Hauptgründe dafür sind die fortgesetzte Automatisierung und Digitalisierung sowie die Zunahme elektrischer Schiffsantriebe. Der Dienstleistungsbereich hat sich ebenfalls zu einem festen Umsatzträger entwickelt. Die Aussichten für 2019 sind positiv. Rund 50% der Unternehmen erwarten hier eine weitere Steigerung im Inland, für das Auslandsgeschäft liegt der Wert sogar bei knapp 60%. Aber: »Trotz dem offensichtlichen positiven Trend sieht etwa jedes sechste Unternehmen die Talsohle noch nicht erreicht«, so der Verband. Um von den nötigen Anpassungen in puncto Klimaschutz profitieren zu können, fordert der VDMA eine »weltweit vergleichbare Vorschriftenlage und deren konsequente Durchsetzung«.MM Umsatz deutscher Zulieferer (Mrd. €) © VDMA HANSA International Maritime Journal 08 | 2019 59

HANSA Magazine

HANSA Magazine

Hansa News Headlines