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HANSA 08-2018

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Finanzierung | Financing

Finanzierung | Financing M&A- und Finanzmarkt in Schwung – In den vergangenen Wochen hat sich wieder einiges auf dem Übernahme- und Finanzmarkt getan. Prominent vertreten ist dabei unter anderem die deutsche Hartmann- Gruppe von VDR-Präsident Alfred Hartmann. Ein Überblick von Michael Meyer Hartmann: Weniger Hafnia-Anteil Die Leeraner Hartmann-Gruppe gibt einen Teil ihrer Beteiligung am dänischen Tanker-Carrier Hafnia ab. Die BW Group übernimmt insgesamt 43,5% der Anteile an dem börsennotierten Unternehmen. Neben 9,2% vom »freien Markt« stammen 36,3% von BTL – eine Kooperation von Hartmann mit den Investoren Blackstone und Tufton Oceanic. Für Hartmann bedeutet der Schritt – anders als im Offshore-Segment – keinen kompletten Ausstieg: »Wir bauen unser Engagement im Produktentanker-Segment aus. Bei Hafnia sind wir weiter direkt beteiligt.« Hartmann: Ausstieg aus Offshore Nachdem Hayfin und Breakwater 2017 die insolvente Offshore-Flotte der Hartmann-Gruppe gerettet hatten, folgt nun der nächste einschneidende Schritt für das Unternehmen des Präsidenten des Verbands Deutscher Reeder: Die Investoren übernehmen zwei Tochterfirmen. Dafür wurde die United Offshore Support GmbH gegründet, die kommerzielle und technisch-nautische Managementdienstleistungen für die Flotte von 13 Ankerziehschleppern (AHTS) übernimmt. Gegründet wird UOS »mit Unterstützung der Investoren. Entscheidender Punkt: die neue Firma übernimmt die bisherigen Hartmann-Töchter UOS United Offshore Support und Hartmann Offshore. Mit dem Schritt scheidet das Unternehmen komplett aus dem AHTS- Geschäft aus. Wie die Gruppe der HAN­ SA bestätigte, soll es keine weiteren Verkäufe von Unternehmensteilen geben. Aktuell ist man noch in den Segmenten Container, Produktentanker, Bulker, Gastanker und Mehrzweck/MPP aktiv. Rolls-Royce: Kongsberg kauft ab Der Rolls-Royce-Konzern zieht endgültig die Reißleine. Das Geschäft für die kommerzielle Schifffahrt wird an das norwegische Unternehmen Kongsberg verkauft. Der Wert beträgt 500 Mio. £. Dieser Schritt folgt einer im Januar angekündigten »strategischen Überprüfung des Geschäftsbereichs Marine«. Im Zuge der jahrelangen Schifffahrtskrise musste auch der Zulieferer herbe Einbußen hinnehmen, die maritime Sparte erwies sich als Sorgenkind mit hohen Verlusten. Der Verkauf umfasst Antriebe, Decksmaschinen, Automation und Steuerung, das Servicenetzwerk und die Schiffsdesign-Kapazitäten. Auch die »Ship Intelligence«-Aktivitäten für den autonomen Betrieb von Handelsschiffen werden abgegeben. Bei Rolls-Royce verbleiben wird hingegen das Geschäft von Bergen Engines. Geir Håøy, Präsident von Kongsberg erklärte: »Die Übernahme macht uns zu einem Komplett-Lieferanten für die maritime Industrie.« Briese: Shortsea-Projekt verkauft Im europäischen Kurzstreckenseeverkehr entsteht ein neuer Player: So gab der finnische Mischkonzern Aspo den Zukauf des schwedischen Shortsea- Carriers AtoB@C bekannt. Der genaue Kaufpreis für das Unternehmen mit Hauptsitz in Ystadt, das rund 30 Kümos und Minibulker auf Routen von der Ostsee bis ins Mittelmeer disponiert, ist unbekannt. Der Firmenwert (Enterprise Value) wird auf 30 Mio. € taxiert, was auch Schulden beinhaltet. Aspo erklärte, die Übernahme werde teilweise durch eine Kapitalerhöhung von 4,2 Mio. € finanziert. Auch deutsche Interessen sind involviert. Denn bei AtoB@C – gegründet im Jahr 2000 – handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der in Leer ansässigen Reederei Briese mit dem schwedischen Geschäftsmann Anders Nilsson. Euroseas: Letzter Bulker verkauft Euroseas wird nach dem Verkauf des letzten Bulkers zur reinen Containerschiffreederei. In der Flotte des an der US-Börse gelisteten Unternehmens fahren jetzt elf Schiffe. Der 20 Jahre alte Bulker »Monica P« (46.667 tdw) sei an einen ungenannten Käufer veräußert worden, teilte Euroseas mit. Erlös: 6,45 Mio. $. Dies sei der letzte Massengutfrachter in der Flotte gewesen. Zuvor waren im Mai sechs Bulker in das separate und ebenfalls börsengelistete Unternehmen EuroDry Ltd. ausgegliedert worden. Damit sei Euroseas jetzt die einzige in den USA notierte Feeder-Containerreederei, heißt es. Gleichzeitig habe Friends Investments Inc. mit dem Kauf von 275,309 Aktien seinen Anteil auf 35,8% erhöht. GoodBulk: Börsengang abgesagt Die Reederei GoodBulk hat den mit Spannung erwarteten Börsengang nur einen Tag vor Ablauf der Frist abgesagt. Als Begründung wurden widrige Marktbedingungen und ausbleibendes Investoreninteresse genannt. Vorgesehen war der Verkauf von 8,5 Mio. Aktien zu einem Ausgabepreis zwischen 15,5 $ und 17,5 $. Daraus hatte sich die Reederei einen Erlös von bis zu 150 Mio. $ erhofft. Doch habe es kein ausreichendes Interesse gegeben, Investoren hätten vielmehr auf ein »Schnäppchen« spekuliert, heißt es. Der Börsengang soll nun nachgeholt werden, wenn sich die Lage verbessere. 48 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 8

Finanzierung | Financing ein neuerliches »Handels«-Update Diana: 17 Schiffe entschuldet Die griechische Bulker-Reederei Diana Shipping entledigt sich der Schulden für gleich 17 Schiffe. Möglich macht es eine neue Kreditvereinbarung mit BNP Paribas. Es sei eine Kreditlinie in Höhe von bis zu 75Mio. $ vereinbart worden, teilte Diana mit. Zusammen mit liquiden Mitteln soll das Darlehen verwendet werden, um den Restbetrag aus einem bestehenden Kredit über 130Mio. $ vollständig zurückzuzahlen. Im Ergebnis sind 17 Schiffe dadurch frei von Schulden. Scorpio: Mehr Sale & Lease Back Scorpio Tankers hat weitere vier Schiffe in einer »sale and lease back«-Transaktion verkauft und damit die Liquidität um 42 Mio. $ erhöht. Der Käufer blieb ungenannt, es sei ein internationaler Finanzinvestor, hieß es nur. Nach Ablösung alter Kredite verblieben 52 Mio. $ an liquiden Mitteln. Erst jüngst waren sechs MR-Produktentanker an CMB Financial Leasing verkauft und damit 52 Mio. $ eingenommen worden. Insgesamt kommt Sorpio innerhalb weniger Wochen auf bereits vier dieser »Sale and Lease-back«-Transaktionen mit insgesamt 21 verkauften Schiffen und Gesamteinnahmen von 184 Mio. $. Pacific Basin: 325-Mio.-$-Kredit Pacific Basin, eine der führenden Reedereien für Handysize- und Supramax-Bulker, hat sich eine neue Kreditlinie über 325 Mio. $ gesichert. Das Unternehmen mit Sitz in Hongkong hat derzeit 230 Bulker im Management, darunter 108 eigene. Für etwa die Hälfte konnte jetzt eine Refinanzierung mit acht Banken abgeschlossen werden. Der revolvierende Kredit hat eine Laufzeit von sieben Jahren bei einem Zinssatz von 1,5% über Libor. Star Bulk: Oaktree macht Kasse Der US-Finanzinvestor Oaktree verkauft rund 5 Mio. Aktien von Star Bulk. Die Reederei hatte zuletzt durch Zukäufe die Flotte stark ausgebaut und die Schulden refinanziert. Ein mit Oaktree verbundener Fonds will Stammaktien verkaufen, bleibt aber Hauptaktionär der in New York gelisteten Reederei. Nach Abschluss des Verkauf liegen noch 43% der Anteile bei dem Finanzinvestor. Star Bulk ist selbst an den Erlösen nicht beteiligt. Navico: Fusion mit C-Map Auf dem Markt für digitale Navigation treibt die Konsolidierung zwei führende Akteure zusammen. Die norwegischen Unternehmen Navico und C-Map wollen fusionieren. Navico gilt als einer der großen Hersteller von Schiffselektronik, etwa mit den Marken Simrad, Lowrance und B&G. C-Map ist vor allem im Bereich der digitalen Navigation engagiert. Wer künftig die Richtung vorgibt, wird an der geplanten Aufstellung deutlich: »Ab sofort wird C-Map zu einer weiteren Marke im Navico-Portfolio«, heißt es in einer Mitteilung. Damen: Neue Firma mit T. Mariotti Die beiden Schiffbauunternehmen T. Mariotti aus Italien und Damen Shipyards aus den Niederlanden wollen gemeinsam zwei Kreuzfahrt-Neubauten für die Reederei Seabourn realisieren. Dazu wurde eine neue Partnerschaft beschlossen. T. Mariotti ist bereits im Cruise-Markt aktiv und seit 2008 Teil der Holding Genova Industrie Navali. Damen hatte kürzlich angekündigt, in den Markt einsteigen zu wollen. Dafür gibt es nun Anlass, denn Seabourn hat eine Absichtserklärung zum Bau von zwei Luxus-Expeditionsschiffen unterzeichnet. Die Kooperation soll unter der Marke Mariotti Damen Cruise betrieben werden. n HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 8 49

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