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HANSA 08-2017

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Versicherungen | Insurance NETWORKING London Club zu Besuch in Hamburg Rund 30 Gäste aus Maklerfirmen und Reedereien konnte der London P&I Club bei seinem zweiten Seminar mit anschließendem BBQ in Hamburg begrüßen. Passend zum Vortrag über die verheerende Strandung des Bulkers »Shen Neng 1« im Great Barrier Reef vor Australien, schütteten sich draußen dunkle Wolken aus. Zum Glück konnte der Fall im vergangenen Jahr mit einer Schadenersatzzahlung von 29,66 Mio. $ an die australische Regierung abgeschlossen werden – viel weniger als ursprünglich gefordert. Glück im Unglück, könnte man sagen. Auch das Hamburger Wetter kriegte noch die Kurve. So konnten P&I-Versicherer und Gäste das Event wie geplant gemütlich bei Gegrilltem, Salat und Bier auf der Terrasse des Hamburger und Germania Ruder Clubs ausklingen lassen mph v. l.: Thomas Droemer (Geschäftsführer, Herm. Schuldt GmbH), Victoria Papageorgiou (Senior Underwriter, London P&I Club), Reto Toggwiler (Director, London P&I), Björn Tietgens (Geschäftsführer, Norddeutsche Reederei H. Schuldt/Board member, London P&I), Simon Leslie (Associate Director, London P&I), Ian Barr (Director, London P&I) Foto: Michael Hollmann VERKAUF Survey Association steht auf eigenen Beinen Die dänische Sachverständigenfirma Survey Association hat ihre gesellschaftsrechtlichen Wurzeln im Seeversicherungssektor endgültig gekappt. Seit Anfang Juli befindet sich das Unternehmen, das zuletzt der dänischen Versicherung Codan Forsikring gehörte, im Besitz des Managements. Neben dem CEO Henrik Uth halten auch die Mitgeschäftsführer Kurt Rye Damkjaer und Soren Pedersen Anteile. Zum Kaufpreis wollen die Beteiligten keine Angaben machen. Uth erklärte gegenüber der HANSA, dass er sich nach der Trennung von Codan noch bessere Wachstumschancen verspricht. Die Survey Association habe zwar schon für andere Auftraggeber aus dem Versicherungsbereich gearbeitet, doch die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Versicherer habe in Teilen der Branche Zweifel an der Unabhängigkeit der Firma geweckt. »Für derartige Bedenken gibt es jetzt keine Grund mehr«, so Uth, der den Londoner sowie den skandinavischen Transportversicherungsmarkt als wichtigsten Kundensegmente bezeichnet. 60% des Geschäfts der Survey Association mit ihren 14 festen Mitarbeitern entfalle auf die Schifffahrt, 40% auf den Offshore-Energie-Sektor. Weltweit seien zwölf weitere Sachverständige als Netzwerkpartner angebunden. Alle eigenen Ressourcen sollen künftig am Hauptsitz in Kopenhagen gebündelt werden, die Zweigstelle in Singapur wird dichtgemacht. Der Dänemark-Chef von Codan, Scott Ormen, begründete den Verkauf damit, dass die Versicherung dabei sei, ihre Prozesse anzupassen und sich auf Ihre Kerngeschäft konzentrieren wolle. Seit ihrer Gründung 1914 war die Survey Association lange Zeit als zentrales Sachverständigenbüro der dänischen Schiffsversicherer tätig gewesen. Zum Gesellschafterkreis gehörten früher mehrere Versicherer. mph www.junge.de Im Schadenfall nehmen wir für Sie gern das Ruder in die Hand! Wählen Sie nicht irgendeinen Versicherungsmakler, sondern den, der Ihnen mit Kompetenz und Engagement zur Seite steht. Junge International Insurance Broker 18 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 8

Finanzierung | Financing Aktionärskarussell bei Hapag-Lloyd Mit Tui steigt einer der Hauptanteilseigner aus, Klaus-Michael Kühne sichert sich mehr Stimmrecht, zudem wächst das Aktienvolumen im Streubesitz – ein wichtiger Schritt für Hapag-Lloyd. Darüber hinaus gibt es ein hunderte Millionen Dollar schweres Abkommen mit einem chinesischen Leasing-Unternehmen INTERNATIONAL MARITIME JOURNAL FORUM SCHIFFFAHRT FINANZIERUNG Als ruhig kann man die vergangenen Wochen für die Reederei sicherlich nicht beschreiben. Nach dem »closing« der Fusion mit der arabischen UASC hat sich am Hamburger Ballindamm einiges getan. Zunächst war man erneut mit einer Anleihe an die Finanzmärkte getreten. Ursprünglich auf 300 Mio. € angelegt, sammelte Hapag-Lloyd »aufgrund der hohen Nachfrage« schließlich sogar 450 Mio. € ein. Die Anleihe hat eine Laufzeit von sieben Jahren und einen Kupon von 5,125%. Die Erlöse sollen genutzt werden, um zwei bestehende Anleihen abzulösen, die höher verzinst sind. Vor allem institutionelle Investoren sollen sich sehr interessiert gezeigt haben. Allerdings hatte CEO Rolf Habben Jansen kurz zuvor angekündigt, das man den »free float« der Aktien erhöhen wolle. Dies sei ein wichtiger Schritt für die erhoffe Aufnahme in den MDax. Nur wenige Tage später startete ein großes Stühlerücken im Kreis der wichtigsten Anteilseigner: Der Touristikkonzern Tui AG gab bekannt, dass man in mehreren Schritten alle Anteile an Hapag-Lloyd verkauft habe. Im März waren es 6 Millionen Aktien, nun noch einmal 8,5 Millionen, der Verkauf »auf dem offenen Markt« brachte 395 Mio. € ein. Der Ausstieg ist bereits seit Jahren geplant, war aber unter anderem aufgrund der Schifffahrtskrise immer wieder verschoben worden. Im Laufe der Jahre war PIB Saudi- Arabia 10,1% Streubesitz 20,4% Qatar Investment 14,4% CSAV 22,6% Klaus Michael Kühne + Kühne Holding 17,6% Die neue Aktionärsstruktur HGV 14,9% Quelle: Hapag-Lloyd / HANSA der Anteil bereits durch neue Anteilseigner wie CSAV, die Fusion mit UASC oder Verkäufe an das sogenannte Konsortium »Albert Ballin« – bestehend aus der Stadt Hamburg, und Kühne Holding – geschrumpft. Das jetzt eingenommene Geld soll unter anderem in die Kreuzfahrt-Flotte der »Mein Schiff«-Serie investiert werden. Einer der großen Profiteure der Transaktionen war der Logistik-Veteran Klaus- Michael Kühne. Mit der Kühne Holding sicherte er sich einen Teil der um Verkauf stehenden Anteile. Seitdem halten er und die Holding 17,6%. Nach CSAV (22,6%) ist er damit zweitgrößter Anteilseigner. Die Holding war nach der Fusion mit UASC über die Tochter Kühne Maritime mit 14,1% beteiligt. »Die fortschreitende Konsolidierung in der Schifffahrt bietet Hapag-Lloyd neue Wachstumsperspektiven und stärkt deren Position unter den bedeutendsten Reedereien der Welt. Unser erneutes Engagement unterstreicht das Vertrauen in die erfolgreiche Weiterentwicklung«, sagte Karl Gernandt, Executive Chairman der Kühne Holding AG. Der Rest des ehemals 8,5%-Anteils der Tui dürfte im »free float« gelandet sein. Nach Angaben der Reederei beläuft sich dieser Bereich mittlerweile auf 20,4% (Stand 13. Juli). Zum Verkauf der Tui- Anteile und dem stärkeren Engagement Kühnes äußert sich die Reederei selbst nicht. Der Aktienkurs der Hapag-Lloyd AG legte nach der Anleihe-Ausgabe von 26,50 € auf zwischenzeitlich 32,48 € zu. Doch nicht nur in der Aktionärsstruktur, auch im Finanzierungskonzept der Reederei, hat sich etwas getan. Im Rahmen einer Sale-and-lease-back-Transaktion hat Hapag-Lloyd fünf Schiffe mit der Bank of Communications Financial Leasing (Bocomm) refinanziert. Die Reederei bestätigte den Vertrag und den Bezug auf die Colombo-Express-Klasse (8.000 TEU), nicht allerdings das kolportierte Gesamtvolumen der Kooperation von 500 Mio. $ (von der dieses Projekt ein Teil sein soll). Mit der Transaktion habe man seine Finanzierungskonditionen verbessern und damit das Finanzierungsportfolio optimieren können, hieß es. Es ist das erste Mal, dass das Hamburger Traditionsunternehmen mit einem der großen chinesischen Kapitalgeber kooperiert. MM Am Ballindamm hat sich in den vergangenen Wochen einiges getan Foto: Hapag-Lloyd HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 8 19

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