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HANSA 07-2024

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DNV-LOGBUCH dnv LOGBUCH 02 | 2024 EDITORIAL Liebe Mitglieder des DNV liebe Leser und Leserinnen, Molière hat einmal gesagt »Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.« Ein Zitat, dass die andauernde Diskussion zum Fachkräftemangel in der maritimen Industrie sehr gut reflektiert und uns alle an unsere Verantwortung erinnert. Bereits 2021 hatte der Ständige Fachausschuss dazu ein Impulspapier veröffentlicht. 2023 erklärte der VDR das Jahr zum Jahr der Ausbildung und war der Fachkräftemangel Thema der letzten Nationalen Maritimen Konferenz sowie bei Fachsymposien und Fachkonferenzen die unter anderem auch vom DNV ausgerichtet wurden. Doch eine Frage blieb! Wie kommen wir und hier meine ich die gesamte Industrie, Verwaltung und Ausbildungsstätten, ins »Handeln«? Wie lenken wir unsere Verantwortung so, dass unsere Anstrengungen den wirtschaftsgefährdenden Trend stoppen oder sogar umkehren? Dies diskutierten Vertreter der maritimen Industrie am 6. Juni 2024 auf einer weiteren, hochkarätig besetzten Fachkonferenz, die vom Verband Deutscher Reeder in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nautischen Verein ausgerichtet wurde. Das Motto war: »Auf Kurs bleiben – Auswirkungen und Herausforderungen des Fachkräftemangels auf See und an Land.« Im Anschluss debattierten Mitglieder des Bundestages über die Zukunft des Schifffahrtsstandortes Deutschland. Zur Erreichung des übergeordneten Ziels, dem Erhalt des maritimen Know-hows für den Schifffahrtsstandort Deutschland, sind Fachkräfte - gewinnung, Mitarbeiterbindung und Attraktivitätssteigerung des maritimen Berufsbildes und die Verbesserung des sozialen Umfelds für die Bordbesatzungen, aber auch eine erhöhte Wertschätzung der Schifffahrt in der Öffentlichkeit von Wichtigkeit. Dies setzt eine bessere Einbindung Aller im gesamten Maritimen Bündnis und eine gemeinsame Stimme in der Außendarstellung voraus. Um dieses zu erreichen, braucht es eine proaktive Schifffahrtspolitik und eine konzertierte Aktion aller maritimen Stakeholder unter einer einheitlichen Koordinierung, um gemeinsam zielführende Strategien zu entwickeln, sie zeitnah umzusetzen und die möglichen Ergebnisse zu evaluieren. Die Konferenz endete mit dem Wunsch, bei der nächsten Fachkonferenz nicht mehr nur über das Problem, sondern über die ersten Lösungsvorschläge solch einer konzertierten Aktion zu diskutieren. Das zu erreichen, liegt in unser aller Verantwortung. (Das Ergebnispapier der Fachkonferenz können Sie in ganzer Länge in diesem Logbuch lesen) Und was war sonst noch los? Im April konnte die Leitung des Ständigen Fachausschusses neu besetzt werden. Mit Claudia Ohlmeier von DNV Maritime SE wurde eine ausgewiesene Fachfrau auf diese wichtige Position gewählt. Bis zur Bestimmung eines Stellvertreters oder einer Stellvertreterin werden DNV- Vorstandskollegen Frau Ohlmeier tatkräftig zur Seite stehen. Auch werfen schon einige Veranstaltungen ihre Schatten voraus. So ist der Vorstand in die Vorbereitungen des nächsten Deutschen Schifffahrtstages mit eingebunden, der 2025 federführend vom Nautischen Verein zu Hamburg ausgerichtet werden soll. Damit komme ich nun auch zum Ende diese Editorials. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre dieser zweiten Ausgabe. Gute Wache und bleiben Sie uns gewogen. Herzlichst, Ihr Matthias Imrecke 1 72 DNV LOGBUCH 02 | 2024

DNV-LOGBUCH dnv LOGBUCH 02 | 2024 FACHKONFERENZ DER FACHKRÄFTEMANGEL BEDROHT DEN STANDORT DEUTSCHLAND Unter der Moderation von Michael Meyer (HANSA) diskutierten (v.l.) Prof. Dr. Ilknur Colmorn (Studiengangsleiterin ISMN, Hochschule Bremen), Erik Hirsch (Hapag-Lloyd AG), Tilo Wallrabenstein (Stiftung Schifffahrtsstandort Deutschland), Jens Broder Knudsen (Vorstandsvorsitzender Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V.), Eric Oehlmann (Leiter Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt), Almut Kaleschke (Referatsleiterin im BMDV) und Björn Kay (Hochschule Svendborg) »Auf Kurs bleiben – Auswirkungen und Herausforderungen des Fachkräftemangels auf See und an Land« – so war eine Fachkonferenz überschrieben, zu der der VDR in die Landesvertretung Hamburgs in Berlin eingeladen hatte. Hier das Ergebnis der Konferenz: Deutschland ist einer der weltweit wichtigsten Schifffahrtsstandorte. Die Seeschifffahrt leistet nicht nur die Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen Gütern, es hängen auch Millionen Arbeitsplätze in Deutschland von einer reibungslosen globalen Anbindung durch die Handelsschifffahrt ab. Einer der Schlüssel zur Sicherung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Seeverkehrswirtschaft und damit auch des gesamten deutschen Schifffahrtsstandortes ist die Nachwuchssicherung und der Wettbewerb um junge Talente. Auch wenn die Zahl der Berufsanfänger in der Seeschifffahrt mit 418 (Vorjahr 377) um knapp 11^5% leicht gestiegen ist, so bleibt der Bedarf an Nachwuchskräften in der maritimen Branche weiterhin groß. Durch das Ausscheiden der Babyboomer-Generation entsteht eine große Bedarfslücke an Fachkräften für den primären und sekundären Arbeitsmarkt. Der Pool des ausgebildeten maritimen Fachpersonals wird immer kleiner. Schon heute können nicht alle zur Verfügung stehenden Stellen z.B. in der Verwaltung mit maritimen Fachpersonal besetzt werden. Dies führt zu zusätzlichen Belastungen wie Mehrarbeit und hat negative Auswirkungen in der Aufgabenwahrnehmung. Damit der Schifffahrtsstandort Deutschland auch zukünftig zu den führenden maritimen Zentren weltweit gehört, sollte die Sicherung der Leistungsfähigkeit der Schifffahrt hohe Priorität haben. Dazu gehören die kontinuierliche Erhaltung sowie eine schnellere Fertigstellung der Planungen und laufenden Ausbaumaß- 2 DNV LOGBUCH 02 | 2024 73

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