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HANSA 07-2020

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SchiffstECHNik | Ship

SchiffstECHNik | Ship tECHNology Nobiskrug feiert 115 Jahre Schiffbau in Rendsburg Wie viele deutsche Werften hat auch Nobiskrug in Rendsburg das Auf und Ab im Schiffbau erlebt. Mehr als 750 Schiffe wurden in 115 Jahren gebaut. Erst Segelschiffe, dann Kümos und Fähren. Für Gegenwart und Zukunft aber stehen Mega-Yachten. Von Krischan Förster © Nobiskrug 40 HANSA – International Maritime Journal 07 | 2020

SchiffstECHNik | Ship tECHNology Eines der spektakulärsten Schiffe, die je die Nobiskrug-Werft in Rendsburg verlassen hat, liegt derzeit im Eis der Arktis fest. Der Forschungseisbrecher »Polarstern« ist in doppelter Hinsicht ein Zeugnis der Schiffbaukunst aus Deutschland. Nicht nur, weil das Schiff immer wieder extreme Bedingungen meistert, sondern auch, weil es seine Lebensdauer eigentlich längst überschritten hat. 2015 hätte die 1982 abgelieferte »Polarstern« ausgemustert werden sollen. Weil aber immer noch ein Nachfolger fehlt, tut sie weiter ihren Dienst. Mit der »Polarstern«, damals gemeinsam gebaut mit den Howaldtswerken in Kiel, wurde nur eines von vielen Kapiteln in der wechselvollen Geschichte der Werft geschrieben. Weitaus jünger und noch spektakulärer ist die »Sailing Yacht A«. Mit einer Länge von knapp 143 m ist sie die größte Segelyacht der Welt, der russische Milliardär Andrei Melnitschenko soll rund 400 Mio. € für das beeindruckende Schiff gezahlt haben. Mittlerweile blickt Nobiskrug seit ihrer Gründung auf 115 Jahre Schiffbau direkt am Nord-Ostsee-Kanal und den Bau von inzwischen mehr als 750 Schiffen zurück. Wie alles begann 1905 wurde die heutige Werft von gegründet. Doch eigentlich beginnt ihre Geschichte schon 1895, als der Nord-Ostsee- Kanal eröffnet wurde. In Rendsburg, an der Flussmündung der Eider, entstand zu jener Zeit ein Reparatur- und Neubaubetrieb für den Wasserbau. Zehn Jahre erfolgte am 17. Juni 1905 mit dem Eintrag ins örtliche Handelsregister unter der Leitung von Otto Storck der Start als Werftbetrieb. Erster Neubau war ein Baggerschiff für dänische Eigner. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden rund 70 Einheiten gebaut,, vornehmlich Pontons und Leichter. Während des Krieges produzierte man auch Hilfsschiffe und Minenabwehrfahrzeuge für die Kaiserliche Marine. Nach dem Krieg wurden Fracht-Dampfschiffe und Trawler an deutsche Reeder verkauft. Berühmt waren die Anfang der 1930er-Jahre gebauten zehn Drei-Mast-Schonern des Typs »Ich Verdiene«. Im Zweiten Weltkrieg baute Nobiskrug erneut Hilfsschiffe, diesmal für die Kriegsmarine und die Luftwaffe, darunter auch Schlepper und Tanker. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste, wie im ganzen Land, auch bei Nobiskrug ein Neustart erfolgen. Es wurden Küstenmotorschiffe und Stückgutfrachter wie die 93 m lange »Bleichen« gebaut, heute ein Museumsschiff im Hamburger Hafen. Es folgten das Marine-Schulschiff »Deutschland«, etliche Ostsee-Fähren, dazu Asphalttanker, RoRo-Schiffe sowie 14 konventionelle Frachter des Typs »Rendsburg« als Liberty-Ersatzschiffe für verschiedene Reedereien. Nach der Ausrüstung des Eisbrechers »Polarstern« wurde 1986 bei Nobiskrug das damalige ZDF-Traumschiff »Berlin« umgebaut und verlängert. Ende der Unabhängigkeit Im Juni 1980 feierte die Werft im alten Glanz ihr 75-jähriges Bestehen (HANSA 10/1980). Absehbar aber war der Schiffbauboom der 1970er-Jahre zu Ende, Nobiskrug baute wieder verstärkt Küstenmotorschiffe und erste Container-Feederschiffe. Ein hohes Risiko bei den Projekten verbunden mit einer eher »dünnen« Kapital decke führten Mitte der 1980er-Jahre zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und schließ- HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZU 115 JAHREN! Wir gratulieren der Nobiskrug Werft zum 115jährigen Bestehen und wünschen Alles Gute. dnvgl.com/maritime HANSA – International Maritime Journal 07 | 2020 41

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