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HANSA 07-2018

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Schiffstechnik | Ship

Schiffstechnik | Ship Technology Foto: FMN Rendsburg Neue Lotsenversetzschiffe für Brunsbüttel Jüngst wurde in Brunsbüttel das zweite Lotsenversetzschiff »Steinburg« in Dienst gestellt, nachdem es nach Erprobungen, Testläufen und technischen Abnahmen von der Bauwerft Dockstavarvet an den Nord-Ostsee-Kanal überführt wurde Das erste Schiff »Dithmarschen« war bereits im Dezember 2017 abgeliefert worden. Die beiden baugleichen neuen Lotsenschiffe werden von den Lotsenbrüderschaften Elbe und NOK I für das Lotsrevier »Brunsbüttel Range« eingesetzt und gehören neben dem bereits 2017 abgelieferten SWASH-Lotsentender »Explorer« zur geplanten Ersatzbeschaffungsmaßnahme der inzwischen fast 60 Jahre alten Lotsenversetzschiffe »Osterriff«, »Kapitän Kircheiss« und »Kapitän Jürs«. Betrieb und Unterhalt der Fahrzeuge obliegen dem Lotsbetriebsverein, Außenstelle Cuxhaven. Der Auftrag wurde nach einem EUweiten »offenen Verfahren« im Januar 2016 durch die Fachstelle Maschinenwesen Nord (FMN Rendsburg) an die Werft Dockstavarvet in Schweden erteilt. Die FMN ist als technische Fachdienststelle im Zuständigkeitsbereich der Standorte Kiel und Aurich der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt mit besonderen Ingenieuraufgaben, wie Planung, Entwurf und Abwicklung von Schiffsneubauten, insbesondere von Spezial- oder Behördenschiffen, beauftragt. Wesentliche Anforderungen bedingten die Auslegung der Neubauten als Binnenschiffe. »Dithmarschen« und »Steinburg« sind die ersten Neubauten, die im Zuge der EU-Harmonisierung als Binnenschiffe in Schweden gebaut und zertifiziert wurden. Nach der Überführung nach Deutschland mussten sie einer abschließenden Abnahme durch die Zentrale Schiffsuntersuchungskommission (ZSUK) unterzogen werden. Konzeption und Entwurf Das Einsatzprofil ist bestimmt von schnell zu absolvierenden Anfahrtswegen, kontinuierlichen und sicheren Boardingfahrten an der Bordwand sowie einem schnellen Lösen, Abdrehen und Entfernen von den zu besetzenden Schiffen. Der Entwurfsprozess bei der FMN Rendsburg wurde bestimmt durch das Anforderungsprofil des Lotsbetriebsvereins. Dieses basiert insbesondere auf den Seegangsbedingungen im Einsatzgebiet sowie den Erfahrungen mit den zu ersetzenden Schiffen. Hierzu zählten neben räumlichen Vorgaben auch die notwendigen Höhen für das Übersteigen der Lotsen, eine uneingeschränkte Rundumsicht vom Steuerstand einschließlich einer guten Sicht auf alle Übersetzebenen, eine hohe Geschwindigkeit und minimale seegangsinduzierte Vertikalbewegungen. Im Ergebnis erarbeitete die FMN einen Projektentwurf, der in Zusammenarbeit mit der SVAtech in Potsdam optimiert wurde. Die Lotsenversetzschiffe wurden nach den Vorschriften für Binnenschiffe und unter Aufsicht des DNV GL gebaut und mit dem Klassezeichen »GL + 100 A 5 (IN 2) E Intact stability« für das Schiff und »GL + MC (IN 2) E« für die Maschinenanlage abgenommen. Um in dem für das Einsatzgebiet typisch kurzwelligen und steilen Seegang eine geringe seegangsinduzierte Vertikalbeschleunigung zu gewährleisten, wurden die Schiffe mit einem schlanken Vorsteven und einem darunterliegenden wulstförmigen Auftriebskörper konzipiert. Diese Linienführung ermöglicht eine maximale Geschwindigkeit von 26 km/h. Die Länge in der Konstruktionswasserlinie beträgt 26 m, die Rumpfbreite 7 m und der Tiefgang 2,60 m. Ausfallende Knickspanten 60 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 7

Schiffstechnik | Ship Technology Abstract: New pilot tenders for the Kiel Canal Recently, the second of two new pilot ships has started operations in Brunsbüttel. »Steinburg«, sister vessel of the previously commissioned »Dithmarschen«, was built in Sweden as an inland vessel. This was part of the many special requirements the Fach stelle Maschinenwesen Nord (FMN Rendsburg) had to keep in mind during the design phase of the pilot tenders. Other critical features were the slim hull form with a bulbous bow – a special design for the short and steep waves in the area of operation – as well as high speed and unrestricted view for the bridge personnel on all boarding platforms. The two newbuildings replace their 60 year old predecessors in the Kiel Canal, important for the modernization process of the fleet of Lotsbetriebsverein. Further info: redaktion@hansa-online.de unterstützen die Rollstabilität. Über ihre gesamte Länge gekrümmte Wasserlinien schließen parallele Schiffsaußenhautbereiche zur Vermeidung von unkontrolliertem Querversatz bei Boarding-Manövern aus. Das Hinterschiff ist für ein sicheres Abdrehen von den Bordwänden eingezogen. Gemäß dem Anforderungsprofil wurden die Schiffe mit einer Hauptdeckhöhe von 1,80 m über der Wasserlinie konzipiert. Für Fahrzeuge mit einer geringeren Überstiegshöhe und für Bergungsmanöver sind beidseitig Nischen 0,60 m über der Wasserlinie eingelassen. Über das hydraulisch angetriebene, seitlich verfahrbare Lotspodest ist 3 m über der Wasserlinie eine dritte Überstiegsebene angeordnet. Der Aufenthaltsraum auf dem Hauptdeck ist für neun Personen ausgelegt. Zur Sicherstellung der geforderten uneingeschränkten Rundumsicht konnte aufgrund der geforderten Auslegung als Binnenschiff auf Ansaug- bzw. Abgasschächte oberhalb der Steuerhausfensterebene verzichtet werden. Um den hohen Anforderungen an eine gute Sicht auf die verschiedenen Lotsübersetzebenen zu entsprechen, ist das Steuerhaus beidseitig mit je einem Fahrstand ausgerüstet. Unter Deck ist ein Aufenthaltsraum mit Pantry und Sanitärbereich vorhanden, ein zweiter Sanitärbereich befindet sich auf dem Hauptdeck. Der Zugang zum Maschinenraum erfolgt durch einen von den anderen Räumen unter Deck vollständig abgetrennten separaten Zugang. Future performance depends on today’s decisions. hamburg-marine-services@lr.org www.lr.org Lloyd’s Register and variants of it are trading names of Lloyd’s Register Group Limited, it’s subsidiaries and affiliates. Copyright © Lloyd’s Register Group Limited 2018. A member of the Lloyd’s Register Group. HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 7 61

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