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HANSA 07-2018

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INTERNATIONAL MARITIME

INTERNATIONAL MARITIME JOURNAL Schifffahrt | Shipping Acht Neubauten für Briese Mit der Taufe des MPP-Frachters »Monika« beginnt für die Reederei Briese (Leer) die Ablieferung einer Neubauserie von acht MPP-Frachtern für das Einsatzgebiet Shortsea. Es sind die ersten Flottenzugänge seit 2012 in diesem Segment. Von Krischan Förster INTERNATIONAL MARITIME JOURNAL FORUM SCHIFFFAHRT FINANZIERUNG Das Typschiff hatte noch vor der Taufe im April seine Jungfernfahrt mit Rotorblättern für Windenergieanlagen von Tianjin nach Rouen absolviert. Der unter dem Projekt-Namen »Oteco 5000« entwickelte Entwurf verfügt über eine Tragfähigkeit von 5.000 t. Gebaut werden die Schiffe auf der Werft Zhejiang Zengzhou Shipbuilding in China. Das Deckshaus des 90 m langen Zwischendeckers ist am Bug platziert, damit das Schiff mit einem vollständig geöffneten Laderaum fahren kann (Open Top) und keine nautischen Einschränkungen für die Höhe der Ladung an Deck entstehen. Die von Bureau Veritas klassifizierten Schiffe sind für eine Geschwindigkeit von 10,5 kn ausgelegt und verfügen über Eisklasse A1. Die Befrachtung der »Monika« (3.415 BRZ) und ihrer noch im Bau befindlichen Schwesterschiffe erfolgt durch Briese Chartering und den schwedischen Charterer AtoB@C Shipping, an dem Briese zu 50% beteiligt ist. Bei der Finanzierung dieser Neubauserie stammt das Fremdkapital von der Ostfriesischen Volksbank in Leer (OVB). Es seien zahlreiche Maßnahmen umgesetzt worden, um das Fahren im Eis zu optimieren, heißt es bei der Reederei. Groot Ship Design hatte den Entwurf mit einer neuen Bugform (CrossBow) geliefert. Der Antriebshersteller Schottel habe umfassende CFD-Berechnungen (Computer Fluids Dynamics) durch, Mittels CFD-Berechnungen wurden Achterschiff und Strömungsverhalten optimiert um die optimale Achterschiff-Konfiguration unter Einbeziehung von Düsenträger und Stromlinienform zwischen Ruder und Rumpf zu bestimmen. Auch bei der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt HSVA seien Modellversuche unternommen worden, um den Schiffstyp weiter zu optimieren. Im Ergebnis sei ein Frachter entstanden, das mit äußerst effizientem Antrieb und einer einzigartigen Frachtflexibilität neue Maßstäbe für MPP-Schiffe setze. Tiefgang und Tragfähigkeit sind abhängig von der jeweiligen Betriebsart: Der Tiefgang liegt zwischen 5,3 m (offen) und 6,65 m (geschlossen, Sommer- Tiefgang), was die Einsatzmöglichkeit erhöhe. Die Ladekapazität reicht von 3.400 t (offen) bis 5.000 t (geschlossen). Nach Angaben der Reederei werden etwa 4,9 t Brennstoff pro Tag verbraucht. Gegenüber älteren Schiffen gleicher Größe bedeute dies eine Ersparnis von 40% bei einer entsprechenden Reduzierung von Schadstoffemissionen. Außerdem sei ein modernes Ballastwasser-Managementsystem verbaut worden, das künftige internationale Vorschriften erfülle. 22 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 7

Schifffahrt | Shipping Fotos: Briese / Schottel MS »Monika« Dwat 5.000 GT/ NT 3.399 /1.779 Cargo Capacity 6.346 cbm L OA 89,9 m Beam 14,8 m Draft 6,7 m Ice A1 Main Engine Mak 8M20C Output 1.600 kW Fuel IFO Speed 10,5 kn Classification BV Flag Netherlands Abstract: Briese expands its fleet Starting with the christening of the MPP vessel »Monika«, Germany’s Briese Schiffahrt puts a new series of eight small MPP vessels for short sea operations into service. These are the first newbuildings since 2012 in this segment. The 5.000 DWT vessel was built at Zhejiang Zengzhou Shipbuilding in China with seven sister ships to follow. In addition, Briese has acquired two newbuildings under construction at Taizhou Sanfu that were originally ordered by Zeaborn. In the meantime, the BHS Pool, jointly founded by Briese and Harren in 2014, was dissolved – due to an improving charter market. Further infos: redaktion@hansa-online.de Die Leistung sei im Vergleich zu herkömmlichen Schiffstypen deutlich reduziert worden. Zum Einsatz kämen Mak 8M20C-Motoren, die mit unterschiedlichen Kraftstoffen laufen könnten, heißt es. Angetrieben werden die Schiffe von Schottel-Verstellpropellern mit einer Leistung von 1.600 kW. Ein System zum »Performance Monitoring« sorge für eine wirtschaftliche Schiffsführung. Die Böden der Laderäume (bis zu 20 t/ m2) und die Lukendeckeln (bis zu 2,5 t/ m2) seien zusätzlich verstärkt worden. Zudem seien die Schiffe mit einem vollständigen Zwischendeck ausgerüstet, das mehrfach verstellbar sei und eine hohe Belastung von 3,5 t/m2 ermögliche. Die Zwischendecks könnten auch als Getreideschotts (»Bulkheads«) verwendet werden. Die Flotte von Briese Schiffahrt ist seit 2015 durch die Übernahme von 32 Secondhand-Frachtern der Baujahre 2011 bis 2016 erneuert worden, heißt es. Denn gleichzeitig seien in diesem Zeitraum 33 Einheiten der Baujahre 1996 bis 2004 verkauft worden. Der Branchendienst VesselsValue weist insgesamt 106 Schiffe (Small Dry) mit einem Marktwert von knapp 500 Mio. $ aus. n BHS POOL AUFGELÖST Briese und Harren fahren wieder getrennt Der von Briese Schiffahrt (Leer) und Harren & Partner (Bremen) vor vier Jahren ins Leben gerufene BHS Pool für MPP- Schiffe ist aufgelöst – die einstigen Partner gehen wieder getrennte Wege. Die Entscheidung sei einvernehmlich mit allen Pool-Mitgliedern bereits zum Jahreswechsel getroffen worden, bestätigte Briese-Geschäftsführer Frank Dreyer. Mittlerweile sei der BHS-Pool auch operativ aufgelöst worden. Das Beschäftigungsbündnis für MPP- Schiffe war von den Reedereien Briese Schiffahrt und Harren & Partner gemeinsam mit ihren Befrachtungseinheiten BBC und Combi Lift gegründet worden. Weitere Einheiten kamen von Reedereien wie Jüngerhans, HS Schiffahrt oder Eckhoff hinzu. Zwischenzeitlich hatte der Pool aus mehr als 50 MPP- und Heavy Lift-Einheiten zwischen 7.500 tdw bis 16.500 tdw und einer kombinierten Krankapazität von bis zu 900 t bestanden. Insbesondere in der schwachen Marktphase 2016 und 2017 sei der Pool hilfreich gewesen, um durchgehend Einnahmen und Beschäftigung für die Schiffe zu sichern, heißt es bei Briese. Angesichts einer Markterholung wurden von Pool-Teilnehmern vermehrt wieder langfristige und auskömmliche Zeitcharter-Verträge geschlossen – die Flotte sei folglich geschrumpft. Dem Vernehmen nach hat BBC Chartering selbst einige ehemalige Pool-Schiffe eingechartet. Dazu kamen zwischenzeitlich eigene Aktivitäten der Gründungspartner. BBC ist eine Allianz mit Jumbo eingegangen, die Bremer Harren-Gruppe übernahm die Hamburger Schwergutreederei SAL. Beide haben dadurch zusätzlich Befrachtungsmöglichkeiten gewonnen. Dreyer zieht dennoch ein positives Fazit: »Wir haben viele Erfahrungen im Management gesammelt. Wir können jederzeit einen neuen Pool initiieren, wenn der Markt dies erfordert.« KF Einstige Zeaborn-Serie findet neue Abnehmer Die einst von der Bremer Reederei Zeaborn in China kontrahierte und später stornierte Serie von Mehrzweckfrachtern mit Schwergutgeschirr wird an Dritte verkauft. Erst sicherte sich dship Carriers (Bremen) zwei Einheiten, dann griff auch Briese (Leer) zu. Die Schiffe haben 12.325 tdw und eine kombinierte Hebekapazität von 500 t. Der Preis dieser Re-Sales der Werft Taizhou Sanfu soll bei 18,5 Mio. $ je Einheit liegen. Den gleichen Betrag soll dship Carriers, Reederei-Sparte der deugro group, für die ersten beiden Neubauten der Serie bezahlt haben. Auch für die Bau-Nummern 5 und 6 wird dship als Käufer gehandelt. Nach HANSA-Informationen wurden inzwischen vier weitere Schiffe bei Taizhou auf Kiel gelegt. Es wird davon ausgegangen, dass die beiden Briese-Neubauten beim Briese- Gruppenunternehmen BBC Chartering zum Einsatz kommen – dem größten Tramp-Carrier im MPP-Sektor. mph HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 7 23

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