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HANSA 06-2024

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VERSICHERUNGEN |

VERSICHERUNGEN | INSURANCE P&I Clubs stoßen sich am Kapitalmarkt gesund Nach Gard und dem Shipowners’ Club haben weitere P&I-Versicherer ihre Finanzlage deutlich verbessern können. Von Michael Hollmann Dabei haben vor allem stark erhöhte Kapitalerträge eine Rolle gespielt. So kann der UK P&I Club seinen Mitgliedern für das Versicherungsjahr 2023/24 einen Nettogewinn von 53 Mio. $ präsentieren und die freien Reserven dadurch auf 483 Mio. $ aufstocken. Im Vorjahr schlug ein Fehlbetrag von 57,8 Mio. $ zu Buche. Der positive Effekt der erzielten Kapitalrendite von 7,5 % sei aber durch ein unerwartet schlechtes Underwriting- Ergebnis geschmälert worden, berichtet der Vorstand. Erhöhte Schäden im Fixed- Premium-Segment (owned) sowie in der Charterer-Versicherung hätten die kombinierte Schaden-Kosten-Quote auf 106,6 % hochgetrieben. Im Fixed-Bereich engagiert sich der UK Club als Kapazitätsgeber für Thomas Miller Specialty P&I. Der norwegische Versicherer Skuld erzielte mit 126 Mio. $ (Vorjahr: +31,8 Mio. $) das beste Ergebnis seiner Geschichte. Kapitalerträge und Underwriting trugen etwa gleich stark dazu bei. Damit wachsen die Reserven auf 551 Mio. $ an. Die kombinierte Schaden-Kosten- Quote erreichte mit 86 % den besten Wert seit vielen Jahren, was das Management vor allem auf geringe Schäden im P&I-Bereich zurückführt. Im Seekaskosegment habe sich die Ertragslage aufgrund zunehmenden Wettbewerbs und höherer Schäden hingegen verschlechtert. Die Mitglieder bekommen zur Belohnung 10 Mio. $ Prämienvolumen ausgeschüttet. Für West of England geht es ebenfalls aufwärts mit einem Gewinn von 45,5 Mio. $, gegenüber –20,3 Mio. $ Verlust im Vorjahr. Die Reserven verbessern sich auf 276,3 Mio. $. Das technische Ergebnis trug mit +14,7 Mio. $ zum Gesamtüberschuss bei. Die kombinierte Quote fiel mit 94,5 % etwas besser als im Vorjahr (96,7%) aus. HAMBURG Allianz ordnet Hull-Underwriting neu Tim Schaefer Bei der Allianz werden die Verantwortlichkeiten für Seekasko-Zeichnung in Deutschland neu geregelt. So tritt Tim Schaefer, seit 2021 als Senior Underwriter bei der Allianz Commercial tätig, per 01. Juni die Position des »Head of Hull« in Hamburg an. Der gelernte Betriebswirt für Logistikmanagement übernimmt die Aufgabe von Justus Heinrich, der sich künftig voll auf seine übergeordnete Funktion als © Allianz Commercial Tetyana Boleschuk »Head of Marine Underwriting GER/SUI« (Deutschland/Schweiz) sowie als »Global Product Lead Hull« im Konzern konzentriert. Zum »Deputy Head of Hull« und damit zur Stellvertreterin von Schaefer wurde Tetyana Boleschuk befördert. Die Betriebswirtin ist seit 2010 im Unternehmen und kam über verschiedene Stationen 2017 zum Underwriting-Team für Seekasko. mph Binnenschiffsreeder bangen um Zertifikate Ein Rückstau bei Inspektionen von Binnenschiffen in den Niederlanden könnte in den nächsten Monaten Teile der Flotte lahmlegen, warnt der Rotterdamer Versicherungsmakler FDR Risk & Insurance. Dadurch würden sich die Engpässe im Hinterlandverkehr für Container drastisch verschärfen. Laut dem Makler suchen viele Reeder händeringend nach Inspekteuren, um die Zertifikate für die niederländische Flagge erneuern zu können. Ende 2023 hatte die vorübergehende Suspendierung des Niederländischen Binnenschifffahrtsinspektionsbüros (NBKB) aufgrund von Unregelmäßigkeiten zu erheblichen Ausfällen bei der Begutachtung geführt. Obwohl das NBKB inzwischen wieder eingesetzt wurde, sei der Rückstand bei der Ausstellung von Zertifikaten weiter erheblich. Viele Schiffe konnten bislang nur vorläufige Zertifikate bekommen. Betroffene Reeder sollten sich dringend mit Maklern und Versicherern abstimmen, um eine Stilllegung des Schiffsbetriebs zu vermeiden. Für Schiffe ohne gültiges Zertifikat könnten die Versicherungsdeckungen nicht aufrechterhalten werden. mph 16 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2024

VERSICHERUNGEN | INSURANCE 4 2 1 3 5 Havariechronik 1 2 3 4 5 Datum 25.04. Ereignis Maschinenraumbrand 30.04. Laderaumbrand 07.05. Auf Grund 08.05. Auf Grund 17.05. Auf Grund | LOF-Bergung (T&T) Ort Nähe Canakkale Koge Bosporus Silloth Nähe Freetown Schiff AK Discovery Rix Munte Alexis Bremen Lodur Type Bulker/Minibulker General Cargo Bulker General Cargo Containerschiff dwt 7.567 Flagge Barbados 4.433 Portugal 81.622 Liberia 3.812 Zypern 41.833 Antigua & Barbuda Haftpflicht VSK Insurance k.A. Gard k.A. Skuld Reise Ägypten | Bulgarien k.A. Ukraine | Ägypten k.A. Intra-Afrika KAPITALERTRÄGE ERHOLEN SICH Kriegsversicherer DNK zurück aus der Verlustzone Der norwegische Kriegsversicherer für die Schifffahrt, DNK (Den Norske Krigsforsikring) hat die hohen Verluste aus dem Vorjahr aufholen können und 2023 mit einem Überschuss von 55,7 Mio. $ (Vorjahr: –50,2 Mio. $) abgeschlossen. Ausschlaggebend für den Turnaround war die Erholung der Kapitalerträge. Auch im operativen Geschäft lief es besser. Obwohl die Prämieneinnahmen angesichts eines Rückgangs von Buchungen für Reisen durch Ausschlussgebiete im Schwarzen Meer um circa ein Viertel auf 58,2 Mio. $ schrumpften, stand unterm Strich ein verbesserter Underwriting- Gewinn von 15,9 Mio. $ (Vorjahr.: 9,1 Mio. $). So verzeichneten die Norweger nur 10,6 Mio. $ Nettoschadenaufwand, nach 37,8 Mio. $ im Vorjahr. Die hohen Schäden des vorangegangen Jahres waren auf Claims für zwei Schiffe, die nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine feststeckten, zurückzuführen. Trotzdem sieht die DNK keinen Grund zur Entwarnung. Infolge der geopolitischen Spannungen hätten die Sicherheitsrisiken für die Schifffahrt nie dagewesene Ausmaße angenommen. Zwei versicherte Schiffe seien Ende 2023 von Houthi-Rebellen im Roten Meer beschossen worden, zum Glück ohne Todesfälle und größere Schäden, wie DNK berichtet. Das allgemeine Prämienniveau für die Kriegsversicherung von Schiffen habe dieses Jahr weiter angezogen, heißt es. mph +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm Starker Jahresauftakt für Norwegian Hull Club: Seekaskoversicherer schreibt für Q1 Gewinn von 38,2 Mio. $ Gewinn, +44 % im Vergleich zum Vorjahr. Technisches Ergebnis fiel mit 33,9 Mio. $ mehr als doppelt so hoch aus, Kapitalerträge verringerten sich auf 4,3 Mio. $. Bei stabilen Prämieneinnahmen und deutlich geringeren Schäden verbesserte sich die kombinierte Schaden-Kosten-Quote von 77 auf 53 %. +++ Neuer Warentransportversicherer am Markt: Der Lloyds-Managing General Agent Loadsure zeichnet ab sofort auch Transportversicherung für Kunden in Kontinentaleuropa. Das als Insuretech auf digitale Services fokussierte Unternehmen hatte sich zuvor schwerpunktmäßig auf Nordamerika konzentriert. Von Brüssel aus sollen sowohl große Programme als auch Ad-hoc-Deckungen für einzelne Verladungen elektronisch angeboten werden. Geschäftsführer für die europäische Organisation ist der ehemalige Munich-Re-Manager Ben Brough. +++ UK P&I konsolidiert Teams: Loss-Prevention-Team wird mit anderen Bereichen zusammengefasst. Neue »Safety & Risk Management Division« soll sich mit 15 Mitarbeitern um Qualitäts- und Crew-Themen sowie Schadenprävention bei Mitgliedsreedereien kümmern. Bereichsleiter ist Stuart Edmonston, bislang verantwortlich für Loss Prevention. LEUTE, LEUTE… London P&I/ A. Bilbrough: James Bean (Ex-NorthStandard) wird Nachfolger von CEO Ian Gooch. +++ Allianz Commercial: Annika Claußen-Pohlers (Ex-Chemikalien Seetransport) als Senior Underwriter Marine Hull in Hamburg eingestellt. +++ Georg Duncker: Malte Woldenga vom Associate Director zum Regional Head befördert. +++ International Underwriting Association (IUA): Luis Prato (President UK & MENA, Liberty Specialty Markets) in den Vorstand aufgenommen. HANSA – International Maritime Journal 06 | 2024 17

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