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HANSA 06-2021

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OFFSHORE Frische Brise

OFFSHORE Frische Brise in der Offshore-Flotte Der Markt für Offshore-Schiffe kommt angesichts verbesserter (politischer) Rahmenbedingungen in Bewegung. Die Aussichten werden besser, Reeder und Schiffbauer arbeiten fleißig an Designs und Flotten. Von Michael Meyer Der ganz große »Run« auf konkrete Projekte ist zwar noch ausgeblieben. Angesichts der relativen Ruhe in den vergangenen Jahren ist die aktuelle Aktivität aber durchaus nicht zu vernachlässigen. Nach einigen schwierigen Jahren bieten sich für Offshore-Schiffe wieder große Chancen, sagt Philippe Schönefeld, Managing Partner vom Hamburger Makler Global Renewable Shipbrokers (GRS). In der aktuellen Folge vom HANSA Podcast spricht er über Wachstumspotenzial für Reeder und GRS selbst – unter anderem im Heavy lift-Segment. Die Sorge, dass der durch den Klimaschutz vorangetriebene Bau von Off - shore-Windparks angesichts der politische Priorisierung der Bekämpfung der Corona-Pandemie an Bedeutung verliert, teilt Schönefeld nicht unbedingt. »Reeder sollten aufspringen« Branchenexperten gehen von einem Wachstum von 230 % in den nächsten zehn Jahren aus. Es sei eine gute Zeit, um in Offshore-Schiffe zu investieren. »Jeder ist gut beraten, auf diesen Zug aufzuspringen«, so Schönefeld mit Blick auf den Zyklus von Installation, Betrieb, Rückbau und Neu-Installation. Auch beim Branchendienst IHS Markit hat man Lücken in der Flotte ausgemacht, nicht zuletzt bei Installationsschiffen. So heißt es: »Die Entwicklung größerer und leistungsstärkerer Offshore-Windturbinen übersteigt derzeit die für ihre Installation erforderliche Infrastruk - turkapazität« – sprich Schiffe. Die Experten erwarten, dass sich die jährliche Bruttokapazität von Offshore-Windkraftanlagen bis 2030 versechsfachen wird, was auf deutliche Kostensenkungen, Fortschritte in der Technologie, günstige politische Rahmenbedingungen und höhere nationale Ziele zurückzuführen ist – etwa in China, den USA oder in Europa. »Da sich neue Entwicklungen weiter 5 Fragen an … Bernhard Messer Geschäftsführer – Opus Marine, Hamburg »Ein Sprungbrett nach Asien« Makler berichten von einer stärkeren Nachfrage nach Offshore-Schiffen und CTV. Spiegelt sich das auch in den Charterraten bzw. in den Verhandlungen mit Charterern bei Ihnen wider? Bernhard Messer: Wir konnten bisher keine wesentliche Nachfragesteigerung verzeichnen. Dies spiegelt sich auch in den Raten wider. Allerdings sind die Aussichten – auch durch die kürzliche Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zu den Klimazielen – besser geworden. Es gibt Experten, die der Offshore- Branche eine deutlich bessere Entwicklung prognostizieren. Wie ist ihre Erwartung? Messer: Diese Einschätzung teilen wir. Zuletzt haben Sie zwei neue Schiffe übernommen. Ist ein weiterer CTV-Flottenausbau durch Neubauten oder Secondhand-Käufe geplant? Oder geht es eher um den Austausch älterer Schiffe? Messer: Wir übernehmen in diesem Jahn drei neue Schiffe und verabschieden zwei. Die neuen Schiffe erweitern unser Angebotsspektrum. Ferner unterstützen sie die Expansion in andere Märkte, zum Beispiel nach Taiwan. Einen weiteren Ausbau durch neue oder gebrauchte Tonnage wollen wir nicht ausschließen. Könnten Sie sich vorstellen, kurz-, mitteloder langfristig auch in andere Offshore- Segmente einzusteigen – beispielsweise Service Operation (SOV), Walk-to-work (W2W), Crane Vessel, Accomodation oder Installation Vessel? Messer: Natürlich ist das in unsere Überlegungen eingeschlossen. Am ehesten würde sich ein Einstieg in das SOV- Geschäft anbieten. © Opus Marine Ist angesichts einer zunehmenden Zahl internationaler Offshore-Wind-Projekte eine geographische Expansion ihrer Aktivitäten über Deutschland und Taiwan hinaus eine Option für Sie – mit »eigenen Mitteln« oder gegebenenfalls durch Kooperation und/oder Übernahmen? Messer: Selbstverständlich sehen wir uns die weiteren Märkte an und sind offen für neue Aktivitäten. Taiwan sehen wir auch als Sprungbrett für den asiatischen Raum wie Südkorea oder Japan. Aber auch der US-amerikanische Markt ist für uns von Interesse. Und in Europa zeichnet sich in Ländern wie Frankreich oder Polen ein größerer Ausbau von Offshore Windkraft ab. Auch das ist für uns interessant. Interview: Michael Meyer 64 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2021

OFFSHORE »off shore« und in tiefere Gewässer bewegen, werden Logistik, Transit und Installation komplexer und erfordern größere, spezialisierte und selbstfahrende Hubschiffe mit technischen Fähigkeiten, die weit über die der bestehenden Flotte hinausgehen«, so IHS weiter. Die geografische Verteilung der globalen WTIV- Flotte, die derzeit etwa 50 Schiffe umfasst, von denen zwei Drittel vor dem chinesischen Festland und der Rest in Nordeuropa stationiert sind, stellt eine weitere unmittelbare Herausforderung bei den ffshore-Windzielen dar. Installationsschiffe gesucht Partner für Investitionen dürften parat stehen: Einer der Gründe für den Mangel an neuen Installationsschiffen in der Vergangenheit war die Sorge um die Langlebigkeit der Schiffe, da sich die Turbinentechnologie schnell entwickelte. Jetzt, da sich die Turbinengrößen einigermaßen stabilisiert haben und die Schiffe mehr Opus Marine aus Hamburg hat neue Schiffe in die Flotte aufgenommen standardisierte technische Fähigkeiten aufweisen müssen, werden endlich wieder Neubauten bestellt. »Wir gehen davon aus, dass mit dem Aufschwung der aufstrebenden Offshore-Windmärkte und der Inbetriebnahme der ersten kommerziellen Projekte Investoren und Eigner zunehmend bereit sein werden, neue Schiffe zu finanzieren und zu bauen«, so der Bericht. © Opus Marine Ihre Kanzlei für Offshore Wind Projekte Clyde & Co Europe LLP Esplanade 40, 20354 Hamburg T +49 40 8090 30200 | F +49 40 8090 30299 www.clydeco.com HANSA – International Maritime Journal 06 | 2021 65

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