Aufrufe
vor 2 Jahren

HANSA 06-2021

  • Text
  • Hansaplus
  • Deutschen
  • Offshore
  • Schifffahrt
  • Marine
  • Shipping
  • Hamburg
  • Schiff
  • Schiffe
  • Hansa
  • Maritime
Terminal-Software · Offshore-Schiffe · Deutsche Werftbilanz · HullPIC & PortPIC · 70 Jahre Chipolbrok · Batteriesysteme & Hybrid · Interview Niels Hartmann · Nationale Maritime Konferenz

SCHIFFFAHRT | SHIPPING

SCHIFFFAHRT | SHIPPING Weltumsegler Boris Herrmann schickte eine Videobotschaft an die NMK-Teilnehmer Maganknollenabbau und wie sich das AWI an der Entwicklung von Umweltstandards für den Meeresbergbau beteiligt. Auch in Deutschland, vor der Küste Rostocks, werden das Meer und seine nachhaltige Nutzung seit kurzem in dem © HANSA Unterwassertestfeld Ocean Technology Lab (OTC) untersucht. Betrieben wird dieses vom Fraunhofer Institut IGD. Die Forumsteilnehmer waren sich einig, dass die Inbetriebnahme des OTC ein Erfolg für die deutsche Meeresforschung war, bemängelt wurde aber der Ausbau, der zu lange dauerte. Einer der Gründe hierfür sei die überbordende Bürokratie. Diese abzuschaffen, war eine der Forderung der Forumsteilnehmer. Eine andere war eine einfachere Förderung von klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) sowie eine bessere Ausbildung für Fachkräfte. Gefordert wurde auch die Schaffung eines neuen Ministerpostens. Auf die Frage, was sich die Diskutanten von dem neuen maritimen Koordinator der kommenden Bundesregierung wünschen, antwortete Prof. Dr.-Ing. Uwe Freiherr von Lukas, Standortleiter vom Fraunhofer-IGD: »Wir brauchen keinen maritimen Koordinator, sondern einen Meeresminister«. Wertschöpfung von 11,7 Mrd. € Im Jahr 2018 waren in Deutschland mehr als 190.700 Personen in der maritimen Wirtschaft im engeren Sinne beschäftigt. Sie erwirtschafteten einen Umsatz von 47,5 Mrd. €, bei einer Bruttowertschöpfung von 11,7 Mrd. €. Das ist eine ähnliche Größenordnung wie in der Luft- und Raumfahrtbranche in Deutschland mit 163.000 Beschäftigten und 15 Mrd. € Wertschöpfung. Die Schifffahrt bleibt der umsatzstärkste Teil der maritimen Wirtschaft in Deutschland © Voith Turbo SCHIFFFAHRT Umsatz: 11,2 Mrd. € Beschäftigte: 20.100 Wertschöpfung: 1,77 Mrd. € SCHIFFBAU Umsatz: 6,5 Mrd. € Beschäftigte: 26.400 Wertschöpfung: 1,32 Mrd. € ZULIEFERINDUSTRIE Umsatz: 10,7 Mrd. € Beschäftigte: 63.000 Wertschöpfung: 3,68 Mrd. € MARITIME DIENSTLEISTER Umsatz: 7,5 Mrd. € Beschäftigte: 15.800 Wertschöpfung: 844 Mio. € OFFHSORE-WINDENERGIE Umsatz: 4,9 Mrd. € Beschäftigte: 20.200 Wertschöpfung: 1,5 Mrd. € HÄFEN Umsatz: 2,6 Mrd. € Beschäftigte: 24.000 Wertschöpfung: 1,36 Mrd. € WASSERBAU Umsatz: 1,05 Mrd. € Beschäftigte: 4.700 Wertschöpfung: 412 Mio. € FISCHEREI / AQUAKULTUR Umsatz: 3,075 Mrd. € Beschäftigte: 11.500 Wertschöpfung: 793 Mio. € INVESTITIONEN Die Summe der nachfragewirksamen Investitionen beläuft sich im Durchschnitt auf 1,24 Mrd. € pro Jahr. 26 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2021

SCHIFFFAHRT | SHIPPING SEEHÄFEN Infrastrukturherausforderungen, Wettbewerb, Arbeitsplätze, LNG, Wasserstoff: Das waren die Themen, des Forums »Deutsche Seehäfen im Wettbewerb stärken, gute Arbeit sichern und Transformation ermöglichen« im Rahmen der 12. Nationalen Maritimen Konferenz. Bei dem thematisch breit gefächerten Dialogformat richteten Vertreter von Häfen, Speditionsbranche und Arbeitnehmervertretern ihre Forderungen und Gedanken zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit an die Politik. Dabei richtete sich der Blick unter anderem in Richtung China. Von dem wichtigen Handelspartner will man sich an Nord- und Ostseeküste beim Thema Hafenbetrieb nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender der BLG Logistics und Präsident des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), lenkte die Aufmerksamkeit – neben der Forderung nach fairem (Steuer)Wettbewerb innerhalb Europas – daher auf die wachsende chinesische Einflusssphäre im Hafeninfrastruktur- und Logistiksektor. Nachdem China bereits am Hafen Piräus und auch anderswo in Südosteuropa im Logistikbereich Fuß fassen konnte, geht Dreeke davon aus, dass auch in dem sich im Ausbau befindlichen Hafen von Danzig chinesische Akteure zum Zuge kommen könnten – »das ist ziemlich sicher«. Gleichzeitig erkenne er aber das Potenzial der »Neuen Seidenstraße« für die deutschen Standorte an. Davon profitierten auch die angeschlossenen Häfen wie Duisburg oder Mukran und andere. Das sei einfach die Nutzung des intermodalen Netzwerks. Was das Eigentum an Häfen angehe, müsse man aber »verdammt aufpassen«. Denn dann könne es passieren, dass wichtige Ladung nur noch über die entsprechenden Standorte geleitet werde. Der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann sieht die Entwicklung ebenfalls mit Sorge. Wenn man die deutschen Häfen für chinesische Investitionen öffne, bestehe die Gefahr dass chinesische Akteure am Ende die gesamte Logistikkette kontrollierten. »Europa ist hier vielleicht etwas zu blauäugig«, so Ferlemann mit Blick auf die chinesische Investitionsstrategie im Rahmen der Neuen Seidenstraße. »Wir dürfen uns nicht willfährig dem Weltmarkt zu Füßen legen und uns wie eine Gans ausnehmen lassen«, erklärte er. Auch Willem van der Schalk, Vorsitzender des Komitees Deutscher Seehafenspediteure, Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV), mahnte mit Blick auf die Situation an der Ostsee, die Polen könnten den deutschen Wettbewerbern »heim- zahlen«, was ihnen mit dem Bau der Nordstream-2-Pipeline angetan worden sei und zum großen Ladungskonkurrenten für die deutschen Häfen aufsteigen. Es gebe die begründete Angst, dass sich China um Europa und »die letzten freien Bastionen« mit einer ganz klaren Strategie aufstelle. Hier würde man in Europa in zu kurzen Zeiträumen denken. RD Part of Rostock Committed to eFuels, ship engines, energy systems In love with your special projects Visit us @ fvtr.de HANSA – International Maritime Journal 06 | 2021 27 © Bundesanstalt für Wasserbau CC BY 4.0

HANSA Magazine

HANSA Magazine

Hansa News Headlines