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HANSA 06-2020

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Schiffstechnik | Ship

Schiffstechnik | Ship Technology schiffsspezifische Daten wie Windgeschwindigkeit und Strömung hinzu. Diese Daten sollen in Simulationsmodelle einfließen um dann Vorschläge machen zu können, beispielsweise zur Geschwindigkeit oder dem optimalen Kurs. Seiner Ansicht nach gibt es »einige Eingriffe«, die bei der Berücksichtigung der gesamten Einflussgrößen entscheidend sein können für die sogenannte Gesamtmessunsicherheit. Im Endeffekt will man zu standarisierten Systemen kommen, die dann auch hinsichtlich einer Messmittelfähigkeit beurteilt werden können, ob also mit dem Messsystem überhaupt die Einsparpotenziale nachgewiesen werden können. »Einfache« Messung reicht nicht »Wenn wir das mit den aus der Automobilindustrie bekannten Simulationsmodellen machen, um zum Beispiel am virtuellen Prüfstand eine komplette Bedatung von einer Motorsteuerung (engl. Engine Control Unit, ECU) durchzuführen, dann muss die dazugehörige Messtechnik auch genau so gut sein«, so der Experte. Es werde in der maritimen Industrie viel über Digitalisierung geredet. Das könne allerdings nur funktionieren, wenn die metrologischen Aspekte ausreichend verwirklicht seien. Eine einfache Messung mit einem Messgerät reiche nicht. Es müsse schon WE KEEP YOUR SHIP RUNNING. Water in Oil sensor protects your 2/4-stroke engine ° ° ° ° ° Digital version with high accuracy Measures humidity and temperature of the oil Two relay outputs build into the sensor Version with marine 4.0 capability is available Excellent price/performance ratio mehr Aufwand betrieben werden, um vernünftige Resultate zu bekommen, ob beispielsweise ein Mehrverbrauch im Einzelfall aufgrund der Wetterverhältnisse sogar plausibel oder doch eher Folge einer Fehlfunktion ist. Die Digitalisierung fordert Messungen mit hoher Informationsdichte, bei einem Abgastestzyklus für Nutzfahrzeuge werden mitunter in Abständen von 100 Millisekunden Messwerte genommen. »Ich will nicht sagen, das wir am Schiff im Stationärbetrieb alle 100 Millisekunden ein Ergebnis brauchen. Wenn ein Schiff über Tage normal fährt, kann die Informationsdichte natürlich niedriger sein. Das heißt, ich brauche vielleicht jede Sekunde einen Messwert, der innerhalb der garantierten Gesamtmessunsicherheit liegt, die mein Automatisierungssystem fordert«, so Werner weiter. »Es ist viel möglich, man muss aus der Deckung kommen« Jörg Wilke Beim Vergleich der Möglichkeiten hat ein Schiff sogar einen nicht unerheblichen Vorteil: Es gibt, anders als im Pkw, viel Platz im Maschinenraum, um Messsysteme und standardisierte Installationen zu verwirklichen. Werner betont: »Das heißt also, wir haben das Glück, das wir im Grunde am befeuerten Motor im Schiff die gleichen Gesamtmessunsicherheiten wie beim Motorprüffeld erreichen und so die vielen digitalen Vorgänge durchführen können.« In Anlehnung an die Systeme aus der Auto-Branche wurden für Rass Elemente konstruiert, die bezüglich der Gesamtmessunsicherheiten ähnlich betrachtet werden können sollen. »Die Einflussgrößen auf die Messungen und Unsicherheiten sind im Schiff wie im Nutzfahrzeug«, sagt Werner. Zwar sei im Schiff alles größer, aber: »Der Hydraulikfließplan sieht ziemlich identisch aus wie von einem System, das im Motorprüffeld eingesetzt wird.« Northern Institute of Thinking Nach vielen Vorbereitungen und Genehmigungsrunden soll es nun bald mit dem Bau losgehen. Anfang nächsten Jahres sollen die Systeme an Bord der »Hohebank« gebracht werden. Die Partner werden sich am Erfolg des Projekts messen lassen müssen, wenn sie ein nachhaltiges Umdenken erreichen wollen. Für das MCN ist bereits die erste Stufe durchaus als Erfolg zu verbuchen: »Das Beispiel zeigt, dass durch die Förderung sinnvoller Unternehmenskooperationen langfristig echte Wertschöpfungen generiert werden können – mit oder ohne staatliche Förderung. Der Blick über Branchengrenzen hinweg führt dabei für die Akteure zu echten Synergieeffekten: Die Reeder optimieren die Effizienz ihrer Schiffe und die beteiligten Unternehmen erschließen sich neue Märkte.« Wilke sieht prinzipiell weiteres Potenzial: »Es ist relativ viel möglich, man muss sich nur auf den Weg machen, aus der Deckung kommen, um ins Gespräch zu kommen.« Das Argument, Zulieferer könnten neue Wettbewerber bekommen, wenn Akteure aus anderen Industrien Verkaufschancen in der Schiffstechnik durch den Dialog überhaupt erst erkennen, will er nicht gelten lassen: »Diese Zweifel sind unangebracht, weil es ja in beide Richtungen geht. Es kann ja durchaus sein, dass Schiffbauzulieferer neue Absatzchancen zum Beispiel in der Luftfahrt entdecken.« n Dr. E. Horn GmbH & Co. KG 40 . Max-Planck-Straße 34 . 71116 Gaertringen HANSA – International Maritime Journal 06 | 2020 www.dr-horn.org

Schiffstechnik | Ship Technology ................................................................. ISBN 978-3-7822-1345-5 € (D) 39,90 ISBN 978-3-7822-1357-8 € (D) 29,95 ISBN 978-3-7822-1341-7 € (D) 49,90 ISBN 978-3-7822-1342-4 € (D) 39,90 AUTO • FOTOGRAFIE • GENUSS • GESCHICHTE • HAMBURG • KALENDER • KREUZFAHRT • KUNST • MUSIK • REISE • SCHIFFFAHRT • TECHNIK ........................................................................................................................................................................... HANSA – International Maritime Journal 06 | 2020 koehler-books.de 41

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