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HANSA 06-2020

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Schlepper unter Druck von drei Seiten © Wägener 20 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2020

Schifffahrt | Shipping Die Konsolidierung in der Schlepperbranche ist noch nicht abgeschlossen. Sowohl der Marktführer als auch ein Nischenanbieter sehen in der stark geforderten Branche Spielraum für mehr Zusammenschlüsse Prominente Beispiele der aktuellen Marktbereinigung sind die Übernahme von Bugsier durch Fairplay oder der Zusammenschluss von Kotug und Smit. Doch seit August 2019 ist auch der Name Kotug/Smit schon wieder Geschichte, das spanische Unternehmen Boluda hat die Reederei übernommen. Entstanden ist einer der größten Schlepperanbieter mit einer Flotte von mehr als 300 Einheiten weltweit. Die Schiffe sind in den größten europäischen Häfen im Einsatz. Insgesamt ist der spanische Player in 90 Häfen global vertreten, neben Europa in Südund Mittelamerika, in Afrika und im westlichen Indischen Ozean. Nummer eins der Branche vor Boluda ist die Maersk-Tochter Svitzer mit einer Flotte von 456 Schiffen in rund 100 Häfen auf der ganzen Welt. Auch der Vorstoß der Hamburger Reederei Fairplay in den Boluda- Heimatmarkt Spanien hatte Mitte März 2020 für Schlagzeilen gesorgt. Kleinere Player haben es spätestens seit der Schifffahrtskrise und der damit einhergehenden Konsolidierung auf Kundenseite schwer, aber auch die größten stehen unter Druck von mehreren Seiten. Der Preisdruck in Europa zwinge die Reedereien, noch viel genauer auf ihre Portfolios, Auslastung und auf ihre Flexibilität zu achten, sagt Kasper Nilaus, Managing Director, Svitzer Europe. Neben dem kommerziellen Druck durch den starken Wettbewerb, treiben neue Umweltvorschriften die Betreiber zu Investitionen in neue, umweltfreundlichere Tonnage. Und als wäre das nicht genug, geht auch das Größenwachstum bei Frachtschiffen weiter, zuletzt eindrucksvoll mit der Ablieferung des ersten 24.000-TEU-Schiffs »HMM Algeciras« unter Beweis gestellt. Im aktuell herausfordernden Marktumfeld dann noch Geld für Investitionen in die Zukunft zusammenzukratzen, ist nicht einfach. »Auch bei steigenden Ladungsvolumina erhöht sich die Anzahl der Anläufe kaum noch« Michael Schaefer, J. Johannsen & Sohn »Seit circa fünf Jahren tobt ein extremer und ruinöser Preiswettbewerb in allen großen Häfen. Raten haben sich halbiert, die Einnahmen pro Schlepper sind bei weitem nicht mehr ausreichend«, sagt Michael Schaefer, Managing Partner der Schleppreederei J. Johannsen & Sohn, der die Gemengelage als eine »dreifache Abwärtsspirale« beschreibt. Im Gegensatz zu Svitzer leitet er mit der Schleppreederei im Ostseeraum mit nur wenigen Schiffen einen Nischenanbieter. Die Lübecker hatten im Januar zusammen mit Hamburg Lines Men zudem den festmacherbetrieb Jade Dienst in Wilhelmshaven übernommen. »Die zu schleppenden Einheiten wachsen in ihrer Größe stark, diese kommen seltener in immer weniger große Häfen. Auch bei steigenden Ladungsvolumina erhöht sich die Anzahl der Anläufe kaum noch. Es wird viel gefeedert, doch Feederschiffe nehmen kaum Schlepper. In Tidehäfen wie Hamburg kommen dann mehrere Schiffe gleichzeitig, da nicht mehr tideunabhängig gefahren werden kann. Durch die Konzentration der Verkehre müssen die Schleppreeder mehr Tonnage vorhalten, fahren aber insgesamt weniger Einsätze pro Schlepper«, berichtet Schaefer. Gleichzeitig benötigen die großen Schiffe stärkere Schlepper, so dass der Schleppreeder nicht nur die Kapazitäten erhöhen muss, sondern auch neue, stärkere Einheiten anschaffen und die noch nicht zu alten Einheiten austauschen muss. Die neuen, starken Schlepper kosten in der Anschaffung und im Unterhalt deutlich mehr. IHR STARKER PARTNER - EUROPAWEIT www.fairplay-towage.group HANSA – International Maritime Journal 06 | 2020 21

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