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HANSA 06-2019

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Finanzierung | Financing

Finanzierung | Financing Zeaborn kauft Tanker-Reederei von Offen Nächster Coup der Bremer Zeaborn-Gruppe: Sie übernimmt die CPO Tankers mit allen laufenden Management-Verträgen. Claus-Peter Offen will sich künftig als Schiffseigner ganz auf seine Containerschiffe konzentrieren Damit wird die Shipmanagement-Sparte weiter ausgebaut. Sie war durch die Übernahmen von Rickmers Maritime (September 2017) und E.R. Schiffahrt (Februar 2018) entstanden. Zeaborn Shipmanagement mit Sitz in Hamburg betreute bislang rund 150 Container-, Bulker- und MPP-Schiffe. Jetzt kommt das Management von Tankern neu dazu. Zeaborn übernimmt von der CPO Holding 100 % der Anteile an der Tankerreederei. Der Abschluss stehe noch unter dem üblichen Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe. Zu welchem Preis, bleibt unklar: Die Parteien hätten vereinbart, die Finanzdaten vertraulich zu behandeln, hieß es. Claus-Peter Offen hatte zuletzt zwei 52.000-Tonner und acht Handysize-Tanker für insgesamt 132 Mio. $ an den britischen Finanzinvestor Tufton Oceanic verkauft. Er wolle sich künftig ganz auf die eigenen Großcontainerschiffe und auf Investitionen in Scrubber konzentrieren, sagte er bereits im Januar exklusiv gegenüber der HANSA. Für mehrere Post-Panamax-Einheiten hatte Offen zuletzt Charterverträge mit MSC langfristig verlängern können. Mit rund 30 Schiffen >8.000 TEU ist Claus-Peter Offen einer der führenden Trampreeder in diesem Segment. Das Shipmanagement für Dritte wolle er dagegen künftig nicht mehr »pro-aktiv« betreiben, auch für Tanker und Bulker hat er sein Faible verloren. © Wägener Letztlich übernehmen die Bremer von Offen 40 Mitarbeiter und die Expertise in der technischen Bereederung. Die Flottenliste bei CPO Tankers umfasste bis zum Verkauf der letzten eigenen Schiffe an Tufton rund 30 Öl- und Produktentanker von 36.000 tdw bis 52.000 tdw. Darunter waren auch etliche Schiffe im Third- Party-Management für Scorpio Tankers, deren Verträge jetzt sukzessive auslaufen. Denn Tufton favorisiert künftig einen anderen Befrachtungspartner. Letztlich gehen nun 16 Schiffe ins Management von Zeaborn über. »CPO-Tankers, das Management und die Mitarbeiter ermöglichen es uns, unser Leistungsportfolio um ein erstklassiges Tanker-Management zu erweitern«, erklärten Ove Meyer und Jan-Hendrik Többe, geschäftsführende Gesellschafter bei Zeaborn. Der Name CPO Tankers soll zunächst fortgeführt werden. Auch die Mitarbeiter verbleiben bis Jahresende am Unternehmenssitz von Claus-Peter Offen in Hamburg und gehen von dort den Geschäften ihres neuen Dienstherrn nach. Zeaborn, gegründet im April 2013, hatte kurz zuvor auch die MPP-Sparte Zeamarine gestärkt. Von Intermarine waren die restlichen Anteile (25%) übernommen und das Management neu geordnet worden. Außerdem hatte Ove Meyer als neuer erster Mann angekündigt, die Flotte weiter ausbauen zu wollen. Das nötige »Kleingeld« war durch einen weiteren Finanz-Deal in die Kasse gekommen. Denn Zeaborn hat drei der MPP-Frachter aus dem Rickmers-Erbe für zusammen rund 20 Mio. $ ebenfalls an Tufton Oceanic in London verkauft. MPP-Frachter gehen an Tufton Es handelt sich dabei um 30.000-Tonner mit Schwergutgeschirr für Lasten bis 640t. Die »Superflex Heavy MPC« sind zusammen mit sechs typgleichen Einheiten seit mehr als 15 Jahren im bekannten Roundthe-World-Service der von Zea born übernommenen Rickmers Line im Einsatz. Die Schiffe sollen trotz dem Eigentümer- Wechsel auch künftig von Zeaborn in Bareboat-Charter bereedert werden. Tufton Oceanic baut seit einiger Zeit ein breit angelegtes Schiffsportfolio auf. Dazu gehören Containerfrachter ebenso wie Tanker, unter anderem von Hartmann, Bulker und Offshore-Schiffe.KF NEUE FINANZIERUNGSRUNDE Maersk steigt als Investor bei FreightHub ein Die »digitale Spedition« FreightHub hat über eine neue Finanzierungsrunde 30 Mio. $ eingesammelt. Als neuer Investor konnte der Schifffahrtskonzern Maersk gewonnen werden. Dazu haben sich Rider Global, ein von Logistikexperten gegründeter Venture Fond, und als Bestandsinvestoren Northzone, Global Founders Capital (GFC) und Cherry Ventures Capital Runde beteiligt. »Mit dem frischen Kapital streben wir den Ausbau unseres digitalen Service-Angebots und die weitere Expansion in Asien an«, erklärte Gründer und CEO Ferry Heilemann. Maersk Growth bringe dabei umfassende strategische Kenntnisse und vielfältige Möglichkeiten der Zusammenarbeit ein. FreightHub bezeichnet sich selbst als vollwertige Spedition für Transportdienstleistungen für See-, Luft- und Bahnfracht und setzt auf digitalisierte Prozesse – von der Buchung, dem Datenaustausch und Dokumentenmanagement bis zur Optimierung der Lieferkette. Mittlerweile umfasst der Stamm nach Unternehmensangaben mehr als 1.500 Kunden. n 16 HANSA International Maritime Journal 06 | 2019

Finanzierung | Financing EIN DRITTEL VERWERTET HSH-Abbaubank macht erstmals Gewinn In ihrem zweiten Geschäftsjahr hat die portfoliomanagement (pm), die Abwicklungsanstalt für die Altlasten der HSH Nordbank, erstmals einen operativen Gewinn von 8,6 Mio. € erzielt. Bisher wurden 80 der einst 253 Schiffe verwertet. Die prognostizierte leichte Erholung an den Schifffahrtsmärkten habe für ein insgesamt positives Ergebnis gesorgt, hieß es bei der AöR zur Vorlage des Geschäftsberichts. Das Jahresergebnis 2018 lag bei 15,1 Mio. € und das Nettoergebnis aus der Risikovorsorge bei etwa 7 Mio. €. Der ausstehende Kreditbetrag zum 31. Dezember 2018 betrug 3,67 Mrd. € gegenüber einem Buchwert von lediglich 1,48 Mrd. €. Im Vergleich zu Ende 2017 seien die Kreditsumme um –187 Mio. € und der Buchwert um –164 Mio. € reduziert worden. Dies resultiere aus Tilgungen und Erlösen in Höhe von 245 Mio. €. Seit Gründung der Abwicklungsanstalt der Länder Hamburg und Schleswig- Holstein seien 80 Schiffe verwertet worden, allein im vergangenen Jahr waren es 41. Ins Geschäftsjahr 2019 sei die pm noch mit 173 Schiffen gestartet. »Dieser Abbau ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Als die Märkte sich 2017 und 2018 erholten, konnten wir zahlreiche Kunden davon überzeugen, ihre Schiffe zu verkaufen«, sagt Ulrike Helfer, Vorstandsmitglied der portfoliomanagement. Nach dem Aufbau der Anstalt mit hohen Anfangskosten folge jetzt die Konsolidierung. Die Anstalt öffentlichen Rechts hat die Aufgabe, ein von der HSH Nordbank übernommenes Kreditportfolio von notleidenden Schiffskrediten wertschonend abzuwickeln. So wurde im Juni 2016 ein Forderungsvolumen von nominell 4,1 Mrd. € gekauft, das damals mit 253 Schiffen besichert war. Der Kaufpreis lag jedoch »nur« bei 2,4 Mrd. €. Die Differenz wurde aus der damals noch bestehenden Länder-Garantie ausgeglichen. Ende 2016 war noch ein Fehlbetrag von 505 Mio. € verkündet worden. Grund: Um die Differenz zwischen dem Buchwert des Portfolios und den tatsächlichen, aktuellen Schiffswerten widerzuspiegeln, war eine hohe Risikovorsorge nötig geworden. Ende 2017 lagen die Forderungen noch bei 3,86 Mrd. € (–622 Mio. € zu 2016) bei einem Buchwert von 1,64 Mrd. € (–395 Mio. €). n NEUGESCHÄFT LEGT ZU KfW nimmt mehr Schiffe ins Portfolio Die KfW Bankengruppe hat in den ersten drei Monaten 2019 ein Fördervolumen von 16,9 Mrd. € (Vorjahreszeitraum 18,9 Mrd. €) verzeichnet. Die Ertragslage der KfW hat sich mit einem Konzerngewinn von 295 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr positiv (228 Mio. €) entwickelt. Der für die Steuerung der KfW relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten beträgt 317 Mio. € (238 Mio. €). Der Saldo der Risikovorsorge im Kreditgeschäft fällt mit –14 Mio. € (0 €) für das erste Quartal erneut erfreulich niedrig aus. Aus dem Beteiligungs- und Wertpapierportfolio des Konzerns resultiert ein leicht positiver Ergebniseffekt von 21 Mio. € (–11 Mio. €), insbesondere infolge der positiven Dollar-Entwicklung. »Die Ertragsentwicklung der KfW im ersten Quartal 2019 verlief sehr erfreulich«, sagt Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe. Die Bilanzsumme stieg auf 508,8 Mrd. € gegenüber 485,8 Mrd. € Ende 2018. Die nahezu unveränderte Gesamtkapitalquote liegt bei 20,0 %. AUSSTIEG NAHT Nur noch 38 Schiffe bei der Commerzbank Mit zuletzt 14,3 Mrd. € im Schifffahrts-Portfolio ist die KfW IPEX nach dem (Teil-)Rückzug von HSH Nordbank, NordLB und Commerzbank die größte schiffsfinanzierende Bank in Deutschland. Das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das durch die KfW IPEX-Bank verantwortet wird, hatte einen guten Jahresstart und liegt mit Neuzusagen von insgesamt 4,8 Mrd. € deutlich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (3,3 Mrd. €). Schwerpunkte der Neuzusagen liegen in den Geschäftssparten Maritime Industrie mit 1,4 Mrd. € (Vorjahreszeitraum: 0,9 Mrd. €), Infrastruktur mit 0,8 Mrd. € (0,4 Mrd. €) sowie Finanzinstitutionen und Trade Finance mit 0,8 Mrd. € (0,4 Mrd. €) und Energie und Umwelt mit 0,8 Mrd. € (0,4 Mrd. €). Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes habe die KfW im ersten Quartal 2019 Mittel in Höhe von 35 Mrd. € an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Für das Gesamtjahr plant die KfW nach eigenen Angaben die Refinanzierung von 80 Mrd. €. n Mit jedem Quartal rückt der finale Ausstieg aus der Schiffsfinanzierung bei der Commerzbank näher. Nach dem ersten Quartal 2019 bestanden lediglich noch offene Forderungen für 38 Schiffe. Ende 2018 waren es noch 60. Das Portfolio umfasst noch Forderungen in Höhe von 300 Mio. € (Ende 2018: 400 Mio. €). Allein im vergangenen Jahr war die Kreditsumme um 2,2 Mrd. € reduziert worden. Zu Hochzeiten 2008 und 2009 waren es 23 Mrd. € im Portfolio – die Commerzbank stand damals hinter der HSH Nordbank auf Platz 2 unter den deutschen Schiffsfinanzierern. 2012 hatte der Vorstand dann den Ausstieg aus diesem Geschäftsbereich beschlossen. Schiffskredite sind seither mit der gewerblichen Immobilienfinanzierung im Abbau-Segment Asset & Capital Recovery (ACR) zusammengefasst. Nach den abgesagten Fusionsgesprächen mit der Deutschen Bank hat die Commerzbank für das erste Quartal einen operativen Gewinn von 244 Mio. € vorgelegt. Die Bank sei im ersten Quartal 2019 bei Kunden und Assets gewachsen und hat die bereinigten Erträge im Kundengeschäft leicht gesteigert, teilte das Frankfurter Geldinstitut mit. Insbesondere der Zinsüberschuss habe von den Wachstumsinitiativen profitiert. Die Erträge im Konzern beliefen sich im ersten Quartal 2019 auf 2,156 Mrd. €. Wie es mit dem Geldinstitut jetzt weitergeht, gilt als offen. Sowohl die italienische UniCredit als auch die niederländische ING haben Interesse an der Commerzbank signalisiert. n HANSA International Maritime Journal 06 | 2019 17

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