EVENTSDST 2025: »Die Politik muss verstehen...«Nach 57 Jahren ist der Deutsche Schifffahrtstag zurück in Hamburg. Im exklusivenGespräch mit der HANSA blicken die Organisatoren auf Highlights, Erwartungen undRahmenbedingungenUnter dem Motto »Schifffahrt: sicher,vernetzt, klimaneutral!« findet die 37.Auflage des Schifffahrtstags vom 06. bis08. Mai statt – organisiert vom DeutschenNautischen Verein von 1868 unddem Nautischen Verein zu Hamburgzusammen mit dem Bundesverband derDeutschen Binnenschifffahrt und demDeutschen Marinebund. Die HANSAhat mit Christian Suhr, Vorsitzender desDNV und dem stellvertretenden VorsitzendenIven Krämer über den diesjährigenDST gesprochen.»In a nutshell«: Was sind aus Ihrer Sichtdie Highlights der Veranstaltung?Suhr: Neben den hochrangig besetztenFachveranstaltungen über aktuelle Themensind der Senatsempfang im HamburgerRathaus mit der offiziellen Eröffnungund das traditionelle Schifffahrtsessendes Nautischen Vereins zu Hamburgim Hotel Grand Elysee sicherlich dieHighlights des DST 2025.Krämer: Ein besonderes Highlight wirddie Tagesveranstaltung am 7. Mai darstellen,die sich gezielt an Jugendliche richtet.Unter dem Titel »Nachwuchsgewinnungfür die maritime Branche« wurde einspannendes Programm in Zusammenarbeitmit der Handelskammer Hamburg,dem Verband Deutscher Reeder(VDR), dem Maritimen Cluster Norddeutschland(MCN) und weiteren Partnernzum Erleben der Schifffahrt entwickelt.Damit adressieren wir eine derwichtigsten Fragen der Branche, dennohne Nachwuchs wird die Schifffahrt inDeutschland langfristig keinen Erfolg haben.Sicherheit, Umwelt, Digitalisierung – dieHerausforderungen für die maritimeBranche sind groß. Welche generelle»Botschaft“ sollte der DST Ihrer Ansichtnach aussenden? Was erhoffen Sie sichvom DST?Krämer: Mit dem Motto adressieren wirdie zentralen Herausforderungen für dieSchifffahrt in der heutigen Zeit. DieSchifffahrt ist ein wesentlicher Teil unsererGesellschaft, unserer Wirtschaft undChristian SuhrVorsitzenderDeutscher Nautischer Vereinunser aller Leben, auch wenn das leidernur wenige wissen. »No shipping – noshopping« diese Botschaft soll auch derSchifffahrtstag transportieren.Suhr: Wir erhoffen uns vom DST 2025 inHamburg, dass wir der Politik und einerbreiten Öffentlichkeit die Vielseitigkeitund Bedeutung der maritimen Wirtschaftfür Deutschland näher bringenund auf die vielschichtigen Herausforderungenaufmerksam machen können.Iven Krämerstellvertretender VorsitzenderDeutscher Nautischer VereinEin wichtiges Element in diesem Jahr istdie »Maritime Sicherheit«, zu der es eineeigene Fachkonferenz geben wird. Waserwarten Sie von der Konferenz?Suhr: Die maritime Sicherheit und derSchutz maritimer Infrastrukturen habenseit dem russischen Überfall auf dieUkraine eine überragende Bedeutunggewonnen. Während der vorherigenFriedensphase schien für Viele eine Bundeswehrund die Marine nahezu verzichtbar.Das hat sich grundlegend geändertund eben das bringen wir mit dendazugehörigen Programmpunkten undnicht zuletzt auch mit unserer Partnerschaftmit dem Deutschen Marinebundzum Ausdruck. Unsere Fachkonferenz»Maritime Sicherheitskonferenz«beschäftigt sich mit hochaktuellenSicherheitsproblemen und äußerenBedrohungen unserer maritimenInfrastrukturen, besonders im Ostseeraum.Krämer: Nicht nur vor unseren Küstenund in unseren Häfen ist die Schifffahrtin jüngerer Zeit neuen Bedrohungen ausgesetzt.Die Unsicherheiten in vielen Regionender Welt sind so groß wie selten,und immer wieder geraten Schiffe undSeeleute in den Fokus kriegerischer Auseinandersetzungen.Auch auf diesen Aspektmöchten wir mit dem DeutschenSchifffahrtstag aufmerksam machen.Dürfte das Thema »Sicherheit« auch denHafen der Zukunft – zu dem es ebenfallseine Fachtagung geben wird – mehr betreffenals in der Vergangenheit?Suhr: Die jüngste Entwicklung zeigtdeutlich, dass nicht nur die Meere, sondernauch die Häfen besonders durch potentielleCyberattacken und Terrorangriffegefährdet sind. Darüber hinaushaben sich die Häfen auf die Herausforderungeneiner umweltfreundlichenEnergieversorgung einzustellen.Krämer: Häfen sind naturgemäß zentraleElemente für die Verteidigungsfähigkeitund so wundert es nicht, dass neue Vorkehrungenzum Schutz der Häfen getroffenwerden. Ein erster, außerordentlichwichtiger Schritt dazu ist es,das Bewusstsein zur neuen Bedrohungsla-© DNV22 HANSA – International Maritime Journal 05 | 2025
EVENTSge bei allen am Hafengeschehen Beteiligtenzu verankern. Wir werden deshalbin der Fachkonferenz zur Zukunft der Häfenexplizit und exklusiv auf die Häfen imFokus hybrider Bedrohungen eingehen.Was erwarten Sie von den politischenAkteuren beim DST?Suhr: Die Politik muss verstehen, dassdie maritime Wirtschaft inkl. der Schifffahrteine grundlegende Bedeutung fürganz Deutschland darstellt. Gerade indieser schwierigen Zeit muss sie deshalbdurch einen durchgreifenden Bürokratieabbauentlastet werden.Krämer: Auf die Rolle und Bedeutungder Schifffahrt für Deutschland insgesamtaufmerksam zu machen, das warbereits vor über 100 Jahren beim erstenDeutschen Schifffahrtstag eine der wesentlichenAmbitionen, das ist heutenicht anders. Insofern liegt der DeutscheSchifffahrtstag zeitlich günstig, denn wirhaben die Chance der neuen Regierunggleich zu Beginn diese wichtige Botschaftnahe zu bringen.Das Programm beinhaltet auch den Aspekt»Nachwuchs«. Wie wollen Sie diejüngeren Generationen für das Event gewinnen?Krämer: Die Gewinnung des Nachwuchsesfür unsere maritime Branche ist diewichtigste Voraussetzung für eine erfolgreicheZukunft. Das gilt nicht erst neuerdingsund die Entwicklung der letztenDeutscher SchifffahrtstagBei den zahlreichen Konferenzenund Gesprächsrunde sollen diezentralen Zukunftsfragen derSchifffahrt nicht nur mit vielenFachleuten, sondern auch mitStudierenden und mit weiterengesellschaftlichen Akteuren diskutiertwerden.Zum offiziellen Programm zählenein Senatsempfang, sowieFachkonferenzen über MaritimeSicherheit, »Nachwuchsgewinnungfür die MaritimeWirtschaft«, »Künstliche Intelligenzin der maritimen Branche:Lösungen und Herausforderungen«,»Maritimes Engineeringfür Klimaschutz«, »DerHafen der Zukunft« und »Meeresschutz«sowie das Schifffahrtsessendes Nautischen Vereinszu Hamburg. Direkt im Anschlussan den Schifffahrtstagfolgt mit dem 836. HamburgerHafengeburtstag schon dasnächste maritime Highlight ander Elbe (siehe die Vorschau aufder folgenden Seite).Jahre zeigt, dass wir nicht so gut und soerfolgreich waren, wie wir es sein wollenund müssen. Interesse und Begeisterungfür die Schifffahrt zu wecken ist deshalbunsere wichtigste Aufgabe.Suhr: Die eigens dazu mit unseren Partnerninitiierte Veranstaltung liegt uns allensehr am Herzen. Wir hoffen, dass wirdurch unser neues Format Jugendlichebesser ansprechen können und ihnen dieVorteile einer maritimen Ausbildung mitspäteren Karrierechancen im Sekundärmarktnäher bringen können.Wenn Sie sich jetzt schon eine Überschriftfür ein Fazit nach dem DST wünschenkönnten: Welche wäre das?Krämer: Am liebsten würden wir imNachgang des Deutschen Schifffahrtstageszunächst exklusiv in der HANSAund danach auch überall sonst gerneFolgendes lesen: »Bundesregierung beschließt›Sofortprogramm für Schifffahrtund Häfen‹. Ausgehend von denintensiven Beratungen und den informativenVeranstaltungen beim 37. DeutschenSchifffahrtstag in Hamburg erkenntdie Bundesregierung zu Beginnihrer Amtszeit die Rolle und Bedeutungder Schifffahrt für Deutschland an. DieNationale Hafenstrategie wird mit einersubstanziellen Bundesfinanzierung fürdie deutschen See- und Binnenhäfenkonkretisiert und mit dem klaren ZielDeutschland als führende Schifffahrtsnationzu erhalten wird die Entwicklungeiner Nationalen Schifffahrtsstrategiebeschlossen.«Interview: Michael MeyerSpende und werde ein Teil von uns.seenotretter.deEinsatzberichte, Fotos, Videos undGeschichten von der rauen See erleben:#teamseenotretterHANSA – International Maritime Journal 05 | 202523
YOUR SHIP. OUR PASSION.SCHIFFSDESIG
Otto Piening GmbHAm Altendeich 83 D
Füllstand. Grenzstand. Druck.Zuver
WISTA GERMANY & HANSAGeschlecht kei
IMPRESSUMInserentenverzeichnis | In
©HUSUM WIND/Ulrich MertensHUSUM WI
Laden...
Laden...
Schiffahrts-Verlag Hansa GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 20355 Hamburg
Tel. +49 (0)40 707080-01
Fax +49 (0)40 707080-208
Kontaktieren Sie uns: redaktion@hansa-online.de