SCHIFFFAHRT | SHIPPING Konsolidierung, Konkurse, Kooperationen Die maritime Industrie bleibt in Bewegung. Nicht zuletzt die Folgen der Corona-Krise stellt viele Unternehmen vor neue Herausforderungen, bieten aber auch Chancen. Manche nutzen sie aktiv, andere dagegen verlieren ihre Eigenständigkeit oder geraten gar in Existenznot HEAVYLIFT SAL und Jumbo machen gemeinsame Sache Neues Schwergewicht im Heavylift- Segment: Die Hamburger Reederei SAL und die niederländische Jumbo Shipping bringen ihr Ende vergangenen Jahres angekündigtes Joint Venture an den Start, nachdem sie die Genehmigung der Kartellbehörden erhalten haben. Beide Partner legen Teile ihrer Flotten, das Engineering und auch die kommerziellen Aktivitäten zusammen. Die neue Allianz verspricht sich davon mehr Effizienz in den logistischen Abläufen und eine bessere Marktmacht. Das neue Joint Venture verfügt über 30 Schiffe für Projekt- und Heavylift-Ladung mit Hebekapazitäten von bis zu 3.000 t und stellt künftig die größte Flotte im Bereich +800 t. Sie soll weltweit sowohl im Spotmarkt als auch in Semi-Liniendiensten eingesetzt werden. Beide Reedereien bleiben als eigenständige Marken erhalten. »Durch die Kombination unserer Ressourcen können wir jetzt Dienstleistungen anbieten, die jeden anderen Schwergut - service auf dem Markt übertreffen«, sagt Martin Harren, Geschäftsführer von SAL und der Harren & Partner-Gruppe. Im Sommer 2017 war SAL von der japanischen K Line übernommen worden, dann im Oktober 2020 der US-MPP- Carrier Intermarine. Zuletzt waren die Bulker-Aktivitäten mit der Bremer Bereederungsgesellschaft (BBG) zusammengelegt worden und SAP Renew - ables für die Offshore-Windkraft-Industrie gegründet worden. © SAL AUSBLEIBENDE AUFTRÄGE Nobiskrug Werft muss in die Insolvenz Ausbleibende Yacht-Aufträge haben die Nobiskrug Werft aus Rendsburg in die Insolvenz getrieben. Das zur Privinvest- Gruppe gehörenden Schiffbauunter neh - men kämpft seit Jahren mit der schwierigen Marktlage. Der bisherige Jobabbau hatte, anders als erhofft, offensichtlich jedoch nicht ausgereicht. »Jüngste Auftragsstornierungen und eine ungewisse Zukunft haben einen Insolvenzantrags unvermeidlich gemacht«, teilte Nobiskrug mit. Die Muttergesellschaft Privinvest hat den weiteren Angaben zufolge in den vergangenen Jahren etwa 178 Mio. € in den 2905 gegründeten Schiffbaubetrieb investiert, um das laufende Geschäft zu sichern. Nobiskrug hat weit über 750 Schiffe gebaut. NAKASHIMA BEKOMMT MEHRHEIT Japaner übernehmen Becker Marine Systems Der japanische Propeller-Hersteller Nakashima steigt mehrheitlich beim deutschen Zulieferer Becker Marine Systems ein. Die Rede ist von einer »strategischen Partnerschaft«. Weitere Details über die Höhe der Beteiligung oder einen eventuellen Kaufpreis wurden zunächst nicht bekannt. Die bisherigen Geschäftsführer und Gesellschafter Dirk Lehmann und Henning Kuhlmann sollen ihre Position behalten. Ein Stellenabbau sei nicht geplant. Derzeit beschäftigt das Hamburger Unternehmen rund 230 Mitarbeiter. Mit dem gemeinsamen Produkt - portfolio entstehe ein starker Systemanbieter für Werften und Reeder weltweit, heißt es. Nakashima sieht sich als »Weltmarktführer für Propeller«, Becker Marine Systems als »führenden Hersteller von effizienten Hochleistungsrudern und maritimen Energiesparlösungen«. Der neue Verbund will künftig nicht nur die eigenen technischen Lösungen, sondern eine Gesamtoptimierung des Achterschiffes vor allem für große Schiffe anbieten. Es gehe nicht darum, Kosten zu sparen, sondern neue Märkte vor allem in Asien zu erschließen, heißt es. Ziel der beiden seit 40 Jahren kooperierenden Familienunternehmen werde es sein, durch die Zusammenarbeit sowohl im Neubau- als auch im Nachrüstbereich ein abgestimmtes Set innovativer Technologien anbieten zu können. Beide Betriebe verfügen zudem über starke Strömungs- Simulations-Abteilungen (»Computational fluid dynamic«), die gemeinsam noch effizienter genutzt werden könnten, teilte die beiden Partner mit. 34 HANSA – International Maritime Journal 05 | 2021
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