Aufrufe
vor 2 Jahren

HANSA 05-2020

  • Text
  • Hansaplus
  • Maritime
  • Hansa
  • Schiffe
  • Hamburg
  • Shipping
  • Markt
  • Container
  • Offshore
  • Bunker
  • Ships
BunkerTrace | Shipmanagement & COVID-19 | Griechenland | Tanker-Schifffahrt | Offshore-Wind | Briese Chartering | Interview Thomas Press | United Heavy Lift | MPP-Schiffe & Ladungen

Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Ölpreisentwicklung seit Jahresbeginn 80 70 WTI 60 Brent 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 02.01.20 16.01.20 30.01.20 13.02.20 27.02.20 12.03.20 26.03.20 09.04.20 © HANSA Historisches Ereignis: Ende April ist der Preis für WTI in den negativen Bereich gerutscht, auch die Preise für Rohölfutures verheißen nichts Gutes rückgeht.« Ob das reichen wird un dbisdahin die derzeit eingebrochene Nachfrage wieder spürbar anzieht? Förderkürzungen hin oder her, bei Intermodal spricht man auch davon, dass um die OPEC-Vereinbarung künstlich ein Hype kreiert worden sei. Weniger optimistische Stimmen in der Branche meinen Intermodal zufolge, dass der Tankermarkt langfristig grundsätzlich schwach bleibt. »Die rekordverdächtigen Kürzungen, die wir in den nächsten Monaten erleben werden, entsprechen fast 10% des weltweiten Angebots, während diese Zahl zusammen mit den Kürzungen der Nichtmitglieder der OPEC+ sogar 1/5 des weltweiten Angebots erreichen könnte. Zum einen sei eben fraglich, ob die Kürzung im Vergleich zum Überangebot tatsächlich so groß ist, zum anderen ist man skeptisch, ob die Ölproduzenten alle so mitziehen, wie sie es in großer Rund vereinbart haben. »Wir haben bei früheren Fördermengenkürzungen oft gesehen, dass es einige Länder gab, die sich nicht daran gehalten haben, und es würde uns nicht überraschen, wenn die Produktion auch dieses Mal über das vereinbarte Niveau hinaus steigern würde«, so der Schiffsmakler. Auch Drewry merkt an, dass die großen Ölproduzenten außerhalb der OPEC+ von jeder offiziellen Verpflichtung zur Produktionsdrosselung Abstand genommen haben. Daher werde das Ausmaß des Überangebots auf dem Markt von dem Rückgang der »unkonventionellen« Ölförderung in den USA und Kanada abhängen. Für die Fracking-Industrie in den USA wird der niedrige Ölpreis wegen der hohen Förderkosten zum Problem. Seit Herbst 2019 exportieren die USA mehr Rohöl und Erdölprodukte als sie importieren. In ihrem Short-Term Energy Outlook (STEO) vom April geht die EIA aber davon aus, dass die Vereinigten Staaten im dritten Quartal 2020 wieder zu einem Nettoimporteur von Rohöl und Erdölprodukten werden und dies in den meisten Monaten bis Ende 2021 auch so bleiben wird. »Niemand hat je zuvor eine solche Situation gesehen; und für jeden optimistischen Ausblick gibt es alternative Szenarien« Ohne Cuts außerhalb der OPEC+ werde es im Mai einen Überschuss von mehr als 20 Mio. bpd und im Juni von 9 Mio. bpd geben. In einem solchen Szenario wäre die geschätzte freie Onshore-Lagerkapazität von etwa 1-1,3 Mrd. Barrel zu Beginn des 2. Quartals bis Ende Mai erschöpft. Dies wiederum würde die Nachfrage nach schwimmender Lagerung gegen Ende des Quartals in die Höhe treiben, und überschüssiges Öl werde im Juni etwa vier bis fünf VLCCs pro Tag binden. Da das Überangebot jeden Anstieg der Ölpreise im 2. Quartal 2020 begrenzen wird, ist es zudem unwahrscheinlich, dass die meisten der 55 VLCCs und 24 Suezmaxe, die derzeit in schwimmender Lagerung gebunden sind, vor einer möglichen Erholung der Ölnachfrage und der Ölpreise im 3. Quartal in den aktiven Betrieb zurückkehren. Unter diesen Umständen würden die Frachtraten auf dem Rohöltankermarkt in die Höhe schnellen, da ein Anstieg der schwimmenden Lagerung das Tonnageangebot noch weiter einschränken wird. Sollte jedoch die Ölförderung außerhalb der OPEC+ um ca. 3,5 Mio. bpd zurückgehen und Länder wie Südkorea, Indien, China und die USA die strategischen Ölreserven (SPR) um ca. 200 Mio. Barrel erhöhen, wird es dank der verfügbaren freien Lagerkapazität an Land wahrscheinlich möglich sein, das Überangebot des Marktes aufzufangen, so Drewry. In diesem Fall würden die Frachtraten auf dem Rohöltankermarkt im Mai und Juni deutlich sinken. Wie der Schiffsmakler Intermodal berichtet, haben mehrere Länder bereits beschlossen, SPR bis zum Maximum zu erhöhen, die USA haben bereits 634 Mio. Barrel auf Lager, bei einer Gesamtkapazität von 713 Mio. Barrel. Auch beim Broker Poten geht man davon aus, dass die OPEC+-Förderkürzungen den kurzfristigen Absturz der Nachfrage nicht ausgleichen können, »aber sie werden den Aufbau von Lagerbeständen verlangsamen, insbesondere wenn die Nachfrage beginnt, sich zu normalisieren.« Die größte Frage für die Branche sei dabei die des Zeitplans. Wann ist mit der Normalisierung zu rechnen? »Niemand hat je zuvor eine solche Situation gesehen; und für jeden optimistischen Ausblick gibt es auch alternative Szenarien«, heißt es bei Poten. fs 34 HANSA – International Maritime Journal 05 | 2020

Schifffahrt | Shipping ................................................................. ISBN 978-3-7822-1345-5 € (D) 39,90 ISBN 978-3-7822-1357-8 € (D) 29,95 ISBN 978-3-7822-1341-7 € (D) 49,90 ISBN 978-3-7822-1342-4 € (D) 39,90 AUTO • FOTOGRAFIE • GENUSS • GESCHICHTE • HAMBURG • KALENDER • KREUZFAHRT • KUNST • MUSIK • REISE • SCHIFFFAHRT • TECHNIK ........................................................................................................................................................................... HANSA – International Maritime Journal 05 | 2020 koehler-books.de 35

HANSA Magazine

HANSA Magazine

Hansa News Headlines