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HANSA 05-2019

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping ORGANISED BY: MPP-Branche stellt sich auf Zäsur(en) ein Der MPP-Markt steht wie alle Schifffahrtssegmente vor einer Zäsur. Es geht um »IMO 2020«, Kundenorientierung und aufstrebende Akteure. Strukturbedingt haben die Operateure BBC, Zeamarine und dship jeweils eigene Einschätzungen zu Flottenund Ladungsentwicklungen. Von Michael Meyer Der vieldiskutierte Einschnitt durch die ab 2020 geltenden Abgasvorschriften macht natürlich auch vor der Mehrzweckund Projektschifffahrt nicht Halt. In dieser Branche dürften die meisten Akteure auf niedrigschwefeligen Kraftstoff setzen, um die strengeren Grenzwerte einzuhalten. Scrubber gelten als nicht unbedingt ausreichend rentabel für die betriebenen Schiffsgrößen, eine ausreichende Verfügbarkeit des dafür genutzten herkömmlichen Kraftstoffs auch in kleineren Häfen der Welt wird angezweifelt, LNG-Antriebe sind eine quasi nicht-betrachtete Option. Hoffnung auf Verschrottung Auch in dieser Branche kann niemand in die Technologieglaskugel schauen, aber eins ist den Augen vieler Beteiliger relativ klar: Die nicht mehr ganz junge MPP- Flotte dürfte ausgedünnt werden, wenn ältere Tonnage verschrottet oder anderweitig aus dem Markt genommen wird – mit entsprechenden Folgen für die Verfügbarkeit von Schiffen und damit für die Raten. So ist zumindest die Hoffnung. Ein Blick auf die Zusammensetzung der weltweit betriebenen Flotte mit mindestens 100 t kombinierter Krankapazität offenbart Potenzial. So macht der Hamburger Makler Toepfer Transport einen Anteil von 20,4% der Tonnage aus, der über 15 Jahre alt ist. Das sind rund 270 von 1.011 Schiffen. 7% der Tonnage sind laut dem Marktbericht sogar älter als 20 Jahre. Das Orderbuch lag zuletzt bei lediglich 26 MPP-Frachtern, es macht damit nur 2,37% der fahrenden Flotte aus. Abstract: Turning point(s) for the MPP sector > 25.000 tdw 20.000 - 24.999 tdw 15.000 - 19.999 tdw 10.000 - 14.999 tdw 5.000 - 9.999 tdw 2.000 - 4.999 tdw Like all shipping segments, the MPP market is facing a turning point. It is about IMO 2020, customer orientation and aspiring players. For structural reasons, the operators BBC, Zeamarine and dship each have their own assessments of fleet and cargo developments. In addition, for many players, it is still unclear what will happen to their loans from the ship financing banks. Quite a few worry about the future of their fleet if the banks sell ships to investors. Further information: redaktion@hansa-online.de 54 58 136 Die globale MPP-Flotte > 100t Krankapazität 189 1 277 300 2 aktive Flotte Orderbuch Weit unsicherer als der Modernisierungsbedarf ist ein mindestens ebenso viel diskutierter Faktor: die Entwicklung der Weltwirtschaft. Es geht um Handelsbarrieren, Projekt- und Industrieinvestitionen und den Ölpreis. Floriert die Wirtschaft, wird die MPP-Schifffahrt für den Auf- oder Ausbau von Industrien und Infrastrukturen benötigt, besagt die Faustregel. Zwar sei positiv zu bewerten, so die Toepfer-Analyse, dass sowohl Chinas Afrika-Initiative als auch der wieder anziehende Öl-/Gas-Markt die Nachfrage ankurbeln dürften und viele Indikatoren in eine gute Richtung zeigen. Angesichts der regional- und weltpolitischen Unsicherheiten gibt es jedoch einen Schleier, den niemand zu lüften weiß. Also müssen sich die Carrier flexibel aufstellen, auch in Bezug auf Trampund Liniendienste. ähnliches gilt für den Ladungsmarkt »Wind/Öl/Gas«, dem viele Beobachter erneut großes Potenzial bescheinigen und der für eine gewisse Flottenauslastung sorgen könnte. Angesichts der Entwicklung erwartet man bei Toepfer Transport allerdings auch höhere Preisvorstellungen der Werften. Wie gehen die Betreiber diese Herausforderung an? Es gibt rund 100 Carrier, die Top 20 kontrollieren 60% der Tonnage bzw. 90% der Schiffe. Die HANSA hat beispielhaft mit einem »Großen«, einem nicht zuletzt durch Fusionen und Übernahmen aufstrebenden sowie einem relativ jungen Akteur gesprochen: BBC Chartering aus Leer, Zeamarine als »Summe« von Zea born, Intermarine und Rickmers-Linie sowie dship. BBC ist weiter Marktführer. Zea marine ist mittlerweile auf Rang 4 vorgerückt – in beiden Segmenten. Es wird sich zeigen, wie weit das Wachstum geht. 20 % Wachstum bei BBC Bei BBC aus der Reedereigruppe Briese sieht man ein »gemischtes Bild« auf dem Frachtenmarkt. »Während die 2 21 © Toepfer Transport 14 HANSA International Maritime Journal 05 | 2019

Schifffahrt | Shipping ORGANISED Buchungsvolumina aus Europa und Nordamerika sich eher schwach und verhalten entwickelt haben, haben sich insbesondere der asiatische und südamerikanische Markt nachfrageseitig stark entwickelt«, sagt CEO Svend Andersen. Im Augenblick sei es schwer, weiter als zwei bis drei Monate in die Zukunft zu sehen. Das Nachfragewachstum werde aus Asien dominiert, bleibe aber stark Spot - -orientiert. Im Markt für Komponenten der Offshore-Wind-Industrie sind die Aktivitäten der Leeraner noch übersichtlich. »Der Grund liegt allerdings ganz simpel darin, dass die meisten Projekte derzeit im Nordseeraum erfolgen und zumeist mit Shortsea-Tonnage bedient werden. Diese ist in diesem Markt wesentlich ökonomischer einzusetzen als unsere Schwergutschiffe oder unsere MPP-Tonnage«, so Andersen. Wenn das Exportgeschäft mit diesen vergleichsweisen großen und schweren Offshore-Komponenten in Gang komme, werde es auch für die BBC-Flotte interessanter. Insgesamt nimmt Offshore lediglich einen niedrigen einstelligen Prozentbereich bei BBC ein, inklusive des Öl- und Gas-Geschäfts. Als »Befrachter und kundenorientierter Dienstleister« konnte der Carrier in den ersten Monaten des Jahres rund 20% mehr Tonnagekapazität im Markt anbieten. Entsprechend sei auch das Wachstum des Geschäfts ausgefallen, bei einer leichten Steigerung der Tonnage-Produktivität. Das Liner-Geschäft entwickelt sich laut Andersen »durchweg positiv«. Der CEO führt das auf die gute Marktentwicklung in Südamerika zurück sowie auf die 2018 gestartete Kooperation mit Seabord Marine für den Andino Service. Neue Liniendienste will man sich bei BBC offenhalten. Wo neue Kontrakte gewonnen werden, bilde dies oft die Grundlage dafür. So wird seit Mitte letzten Jahres ein Service vom Persischen Golf nach Neuseeland betrieben. Svend Andersen, CEO BBC Chartering »Neue Dienste offen halten« © BBC Bremer Bauunternehmer Kurt Zech und seit der Rickmers-Übernahme als Minderheitsgesellschafter auch Bertram Rickmers stehen, ist bei Intermarine die US-Investmentgesellschaft New Mountain Capital der Hauptgesellschafter. Zeamarine-CCO Dominik Stehle, erst kürzlich von der deugro-Gruppe gewechselt, sieht den Ladungszugang des neuen Carriers durch die Buchungsbüros in den Regionen Americas, Europa, Middle East und Asien gut aufgestellt: »Natürlich gibt es Märkte, wo der Zugang noch nicht so ist, wie wir ihn haben wollen, aber wir werden das schaffen.« Zeamarine will sich auf Regionen fokussieren, in denen man stark ist, »also Europa, Asien, Mittlerer Osten sowie Nord- und Südamerika«. Mit einer wachsenden Flotte müsse man sich allerdings auch neue Märkte anschauen. Nach einem Frachtratenwachstum von 20% im Jahr 2018 gab es – »erwartungsgemäß« – einen verhaltenen Start im neuen Jahr, sagt Stehle. Er blickt dennoch nicht unzuversichtlich in die Zukunft: »Die US-Wirtschaft steht besser da als vor zwei Jahren. Im Öl/Gas-Markt gibt Zeamarine auf neuen Pfaden Zeamarine, das neue Joint Venture von Zeaborn (Bremen) und Intermarine (Houston), ist mittlerweile offiziell an den Start gegangen, mit 85 Schiffen und 300 Mitarbeitern, davon rund 80 in Deutschland. Fusioniert wurden die operativen Einheiten der Rickmers Line, von Zeaborn Chartering und die Befrachtungsabteilung von Intermarine. Während hinter Zeaborn der FEHN POLLUX SAILS WITH A FLETTNER-ROTOR. For more information see www.fehnship.de CONTACT US: Hafenstraße 15 26789 Leer/Germany Phone: +49 (0) 491 928 150 Mail: projects@emschartering.de www.ems-fehn-group.de THE SHIPPING AND LOGISTICS EXPERTS HANSA International Maritime Journal 05 | 2019 15

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