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HANSA 05-2018

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping China bremst positiven Stahl-Impuls aus Die für die MPP-Branche so wichtige Nachfrage nach Stahl soll zulegen – ausgebremst ausgerechnet vom Wirtschaftsgiganten China 26 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 5

Schifffahrt | Shipping Zwar wird der Einfluss des Stahlhandels auf die Mehrzweck-Schifffahrt unterschiedlich bewertet – vor allem von extern. Der Branchendienst Drewry etwa erwartet keine verheerenden Auswirkungen durch die angekündigten US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium (S. 50). Die Schifffahrtstreibenden horchen allerdings durchaus auf und sorgen sich um ein sehr wichtiges Segment für die Branche, die ohnehin noch immer unter Überkapazitäten leidet. Nicht wenige Operateure haben eigene Abteilungen, die sich um Stahl-Ladungen kümmern. Stahl und Stahlprodukte sind für viele die enorm wichtige Basisladung, um eine gewisse Grundauslastung der Flotte zu gewährleisten. Daher dürfte der MPP-Markt mit Spannung auf die neueste Prognose des Weltstahlverbands »Worldsteel« gewartet haben. Die ist nun in Form des »kurzfristigen Ausblicks« für dieses und das nächste Jahr da – mit durchaus positivem Anstrich, wenn auch ohne ganz große Sprünge. Um 1,8% auf 1,62 Mio.t soll die weltweite Stahlnachfrage 2018 zunehmen. Für 2019 ist der Verband etwas weniger optimistisch: +0,7%. Das liegt an »gewissen Risiken« und vor allem auch am großen Markt China. Die Region »Asien & Ozeanien« ist die einzige, die nach Ansicht der Analysten 2019 einen rückläufigen Bedarf haben wird. Worldsteel-Vorstand T.V. Narendran ist überzeugt, dass die globale wirtschaftliche Entwicklung der nächsten Jahre positiv für den Stahlmarkt ausfällt und wieder verstärkt Investitionen bewirkt: »Dadurch wächst der Bedarf sowohl in den entwickelten als auch den entwickelnden Ländern nachhaltig und bei nur wenigen Risiken.« Dazu zählen der sich anbahnende weltweite Handelsstreit sowie steigende Zinsen in den USA und in der EU. Zudem wird der prognostizierte Rückgang im Nachfrage- Wachstum für 2019 mit einer erwarteten Verknappung der Geldmenge in den USA und in der EU begründet. Für das leicht schwächere Wachstum wird aber vor allem ein anderer Akteur verantwortlich gemacht: China. 2017 hätten staatliche Programme noch einige Bauaktivitäten bewirkt, die allerdings mittlerweile rückläufig seien. Zudem will Peking bekanntlich den Schwerpunkt von der Industrie- zur Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft verlagern. Daher geht der Verband von einer um 2% rückläufigen Stahlnachfrage in der Volksrepublik aus. »Zwar dürfte der Maschinenbau stabil bleiben, jedoch werden Rückgänge im Automobil- und Immobiliensektor erwartet«, heißt es im Marktbericht. Eine »harte Landung« der chinesischen Wirtschaft sei jedoch kurzfristig unwahrscheinlich. Für die USA erwartet der Verband eine weiter »robuste« Nachfrage, etwa aufgrund guter Rahmenbedingungen und der Steuerreform für Unternehmen. Allerdings wird auch nicht verhehlt, dass unter Umständen ein Überhitzen der amerikanischen Wirtschaft drohen könnte. In der EU dürften der wirtschaftliche Aufschwung und die gute Auftragslage der verarbeitenden Industrie ebenfalls zu mehr Stahlbedarf führen, heißt es. Die vergleichsweise schwächere Entwicklung für die Region »Asien & Ozeanien« wird damit erklärt, dass der Bedarf in Japan trotz staatlichen Impulsen aufgrund der Alterung der Gesellschaft und anderer struktureller Faktoren begrenzt würde und der in Südkorea aufgrund der Probleme im Bau- und vor allem im Schiffbaugewerbe. In Mittelost hängt wie so oft vieles von der geopolitischen Stabilität ab. »Sollten die Staaten das in den Griff bekommen, führt der Ölpreis zu mehr Investitionen und damit zu höherem Stahlbedarf«, schreibt Worldsteel. Für Russland und Brasilien erwarten die Branchenexperten, dass sich die »milde Erholung« fortsetzt. Wenn angekündigte oder nötige politische Reformen umgesetzt würden, sei ganz Lateinamerika ein Wachstumskandidat. Die bevorstehenden Wahlen würden aber eine gewisse Unsicherheit bergen – eine Analyse ähnlich der vom MPP- Marktführer BBC Chartering (S. 32).MM Prognose Stahlnachfrage nach Regionen 2018 2019 +/– in Mio. t +/– in Mio. t EU-28 2,0% 165,6 0,8% 166,9 Rest-Europa 4,5% 44,2 4,4% 46,1 NAFTA 3,0% 145,0 1,6% 147,3 Lateinamerika 6,2% 43,5 4,9% 45,6 Afrika 4,5% 36,6 4,6% 38,3 Mittelost 4,6% 55,7 3,7% 57,8 Asien | Ozeanien 1,1% 1071,0 -0,2% 1069,7 GUS 2,3% 54,0 1,8% 55,0 Source: World Steel Association HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 5 27

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